sid

April 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Hockenheim (SID) Nach zwei Jahren in der ADAC Formel 4 will Mick Schumacher den nächsten Schritt wagen. Der Sohn von Formel-Legende Michael Schumacher sieht seine Entwicklung positiv und hat große Pläne.

Geduldig bahnte sich Mick Schumacher seinen Weg durchs Fahrerlager in Hockenheim. Immer wieder musste er stehen bleiben, schnell ein Autogramm für einen Fan hier, ein Selfie da. Obwohl es am Finalwochenende der ADAC Formel 4 nicht ganz für den Meistertitel gereicht hat, stand der Sohn der deutschen Formel-1-Legende Michael Schumacher wieder einmal im Mittelpunkt – wie schon das gesamte Jahr über.

„Ich habe mich noch nicht völlig daran gewöhnt, muss ich sagen. Es ist noch immer sehr neu für mich“, sagte der 17-Jährige mit einem schüchternen Lächeln. Seine zweite und aller Voraussicht nach letzte Saison in der ADAC Formel 4 beendete er als Vizemeister hinter seinem australischen Freund und Rivalen Joey Mawson (Van Amersfoort Racing).

Seit seinem Debüt 2015 steht der junge Mann mit dem großen Namen im Fokus der Öffentlichkeit. Ein behutsames Herantasten an den Formelsport wie bei seinen Konkurrenten gab es für Mick Schumacher nie. Aber, und das weiß der 17-Jährige, das bringt das schwere Erbe nun mal mit sich.

„Ich war in diesem Jahr wahrscheinlich etwas entspannter als im vergangenen“, sagte er. Das große (mediale) Interesse an seiner Person sei eher Ansporn als zusätzlicher Druck. „Sobald ich den Helm trage“, meinte Schumacher, „ist Racing angesagt. Da bin ich dann voll fokussiert und nur bei mir und nicht draußen.“

Schumacher weiß, dass er erst am Anfang seines Weges steht. Dieser soll ihn mittelfristig in die Formel 1 führen, doch die nächsten Schritte sollen behutsam gewählt und wohlüberlegt sein. „Ich werde jetzt erst einmal – hoffentlich – Formel 3 fahren“, sagte er: „Der Keypunkt ist, mehr Erfahrungen zu sammeln. Wenn es klappen würde, läge mein voller Fokus auf der Formel 3.“ Schon bald sollen erste Testfahrten anstehen.

Am liebsten würde er den Aufstieg mit dem Prema Powerteam schaffen. Beim italienischen Rennstall mit den roten Autos, wie sie auch die große Scuderia Ferrari einsetzt, hat er seine sportliche Heimat gefunden. Die italienische Mentalität, die Leidenschaft für Motorsport, all das gefällt Schumacher sehr.

Der 17-Jährige will aber nicht nur als Sohn von Michael Schumacher bekannt sein, vielmehr will er sich seinen eigenen Namen machen. „Rennfahrer“ sei sein Berufswunsch, betonte er. Dass er das Potenzial dazu hat, zeigte er am Wochenende in Hockenheim. Aufgrund eines Regelverstoßes musste er in allen Rennen von weit hinten starten, doch in der Summe über 50 Überholmanöver brachten ihn regelmäßig in die Punkte und im abschließenden Rennen zum fünften Saisonsieg. In diesem Lauf sicherte er Prema wenige Kurven vor Saisonende den Titel in der Teamwertung.

„Ich fahre meistens nach Gefühl, ich höre auf meinen Bauch. Wenn ich eine Lücke sehe, die mir gut gefällt, dann probiere ich es auch. Wenn es klappt – gut. Wenn nicht, dann probiere ich es noch einmal“, sagte Schumacher.