sid

April 2024

Landessportbünde

„Der Einsatz hat sich zu 100 Prozent gelohnt“ – so lautete das gemeinsame Fazit der Abschlussfachtagung „Qualitätsbündnis zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport“ am 17. September vor rund 100 Gästen in der Mercatorhalle Duisburg. Johannes-Wilhelm Rörig, Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), lobte den Veranstalter für sein hohes Engagement: „Der Landessportbund Nordrhein Westfalen hat seit mehr als 20 Jahren eine Vorreiterrolle bei der Prävention vor sexueller Gewalt im Sport. Das Qualitätsbündnis setzt sicher auch für andere Landessportbünde ein wichtiges Signal.“

Das „Qualitätsbündnis“ hat sich zum Ziel gesetzt, sexualisierter Gewalt im Sport wirksam vorzubeugen und diese zu bekämpfen. Dazu werden maßgeschneiderte Qualitätsstandards zur Prävention und Intervention gemeinsam entwickelt und innerhalb der Vereinsstruktur installiert. An der auf zwei Jahre angelegten Testphase beteiligten sich insgesamt 35 NRW-Sportvereine, von denen 27 ausgezeichnet und in Duisburg als erste Mitglieder begrüßt wurden. Die effektive Unterstützung von den Koordinierungsstellen in Köln und Westfalen während der Testphase fand lobende Anerkennung. Gleichzeitig erfolgte der Startschuss für die landesweite Umsetzung.

„Die Schwächeren stärken“

„Jeder Mensch hat ein Recht auf Selbstbestimmtheit und Unversehrtheit. Das Thema ist hoch sensibel und sehr emotional, aber wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und bleiben dran“, erläuterte LSB-Vizepräsidentin Mona Küppers bei der Podiumsdiskussion mit Moderatorin Angela Maas (WDR), an der neben Rörig auch Andreas Boegner (Moerser TV), Prof. Dr. Gaby Flösser (Deutscher Kinderschutzbund NRW), Bernd Neuendorf (Staatssekretär MFKJKS NRW) sowie Dr. Birgit Palzkill (Autorin der Pilotstudie „Gewalt gegen Mädchen und Frauen im Sport“) teilnahmen. Sportwissenschaftlerin Palzkill betonte stellvertretend: „Es geht darum die Schwächeren zu stärken.“

Weitere Partner im Qualitätsbündnis neben dem Landessportbund NRW und dem Sportministerium NRW, der die Maßnahme finanziell fördert, sind: Sportjugend NRW, Stadtsportbund Köln, StadtSportBund Dortmund und Sportjugend Dortmund, Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW, Deutscher Kinderschutzbund NRW sowie Deutsche Sporthochschule Köln, die das Pilotprojekt wissenschaftlich begleitet hat.

Zum Abschluss der Tagesveranstaltung wurde es besonders munter im Publikum: Das interaktive Theaterstück zum Thema des Kinderschutzes im Sportverein: „Anne Tore – sind wir stark!“ für Kinder von acht bis zwölf Jahren mit Mut machenden Texten, Witz und Gesang, überzeugte auch alle Erwachsenen. Das Theaterstück wurde in Zusammenarbeit mit der Dortmunder Theaterpädagogin Anja Bechtel entwickelt und im Rahmen von Präventionsmaßnahmen für Mädchen und Jungen in den Vereinen aufgeführt.

Quelle: www.lsb-nrw.de