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Kein Kopfsprung in flache Gewässer – Tipps für sicheres Badevergnügen

Juni 2025

Stuttgart (AFP) Wenn die Temperaturen steigen, strömen die Menschen ans Wasser und suchen Abkühlung, womit auch die Gefahr von Badeunfällen steigt. Oft überschätzen Badende allerdings ihre schwimmerischen Fähigkeiten oder sind leichtsinnig, häufig ist auch Alkohol im Spiel. Ein Kopfsprung in flache Gewässer oder Saltos in den Pool können schnell im Rollstuhl enden, warnt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Fragen und Antworten rund um das Thema sicheres Schwimmen: 

Wie viele Menschen ertrinken in Deutschland? 

Im Jahr 2024 ertranken nach Angaben der DLRG 411 Menschen und damit etwa 30 mehr als im Jahr davor. Die meisten davon starben fernab bewachter Badestellen.

Wo ist das Risiko am größten?

An Seen, Teichen und Flüssen –  denn an den Binnengewässern werden nur vergleichsweise wenige Badestellen von Rettungsschwimmern bewacht. An den bewachten Badestellen und in Schwimmbädern ist es sicherer. Tödliche Unfälle am Meer ereignen sich mehrheitlich abseits der bewachten Strände oder außerhalb der Dienstzeiten der Rettungskräfte. 

Wie viele Badeunfällen enden mit Querschnittslähmungen?

Nach Schätzungen von Experten erleiden in Deutschland jährlich etwa tausend bis 1500 Menschen Querschnittlähmungen nach Unfällen. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung geht sogar von 2000 Fällen aus. Geschätzt 80 bis einhundert Fälle sind nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie auf Badeunfälle zurückzuführen. 

Quelle: AFP

Wer ist betroffen?

Fast alle Unfallopfer sind junge Männer, meist sind sie zwischen 16 und 25 Jahre alt. Sie springen aus Imponiergehabe und Selbstüberschätzung, wegen einer Mutprobe oder aus Leichtsinn in einen Gartenteich, von einer Brücke in den Fluss oder von einem Ast kopfüber in einen Badesee. Sehr oft ist dabei Alkohol im Spiel, der die Risikobereitschaft erhöht und zu leichtsinnigem Verhalten führt. In einer Situation mit Gruppenzwang, in Partylaune und mit Alkohol tritt Experten zufolge das Unfallrisiko schnell in den Hintergrund. 

Was sind die Folgen? 

Besonders tragisch ist die sogenannte Tetraplegie. Dabei können Patienten wegen einer Fraktur der Halswirbel und einer daraus resultierenden Rückenmarksverletzung beide Arme und Beine gar nicht mehr oder allenfalls noch eingeschränkt bewegen. Im schlimmsten Fall kann der Betroffene dann nicht einmal mehr selbst atmen. 

Was ist insbesondere mit Kindern zu beachten?

Wasser zieht Kinder magisch an. Eltern sollten sie an Gewässern daher nie aus den Augen lassen – das gilt übrigens auch für den flachen Gartenteich. Kleine Kinder können bereits in wenige Zentimeter tiefem Wasser ertrinken. Das Seepferdchenabzeichen bedeutet nicht, dass der Nachwuchs ohne Aufsicht im Wasser bleiben kann. Auch Luftmatratzen, Schlauchboote und aufblasbare Gummitiere sind keine sicheren Schwimmhilfen. Wenn ein Kind im Wasser in Not gerät, ist das für Außenstehende mitunter schwer zu erkennen. Kinder ertrinken „leise“.