sid

April 2024

Landessportbünde

Beim Jahresempfang des Landessportverbandes Schleswig-Holstein am 22. August 2013 im Kieler Schloss skizzierte der vor zwei Monaten vom Landessportverbandstag neu gewählte LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen vor 300 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Sport und weiteren gesellschaftlichen Bereichen in seiner Antrittsrede, welche zentralen Herausforderungen er für die nächsten Jahre für den Sport in Schleswig-Holstein sieht.

Der LSV-Präsident sieht den Landessportverband mit seinen über 2.600 Vereinen in der Mitte der Gesellschaft verhaftet: „Es ist unsere Aufgabe, alles dafür zu tun, die Menschen für ein sportlich aktives Leben zu begeistern. Dies soll für alle Altersspannen gelten – für die Kinder und Jugendlichen genauso wie für die mittlere Generation und die aktiven Senioren“, sagte Tiessen. Er regte dazu einen engen Schulterschluss des Sports mit Politik, Wirtschaft und weiteren gesellschaftlichen Bereichen an: „Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass die Gesellschaft insgesamt sportlicher wird. Wir müssen die Kinder schon in den Kitas und Schulen gewinnen und an den Sport heranführen.“ Dabei bekräftigte er die langjährige Forderung des Sports zur Einführung einer täglichen Sportstunde in den Schulen.

Der LSV-Präsident betonte, dass der Sport seinerseits sich weiter seiner gesellschaftlichen Verantwortung stellen werde: „Es kann nicht sein, dass der Zugang zu sportlicher Betätigung im Verein immer noch von der sozialen Situation der Familien abhängt. Hier gilt es wirkungsvoll entgegenzutreten“, sagte Tiessen und nannte als positives Beispiel die Kampagne der Sportjugend gegen Kinderarmut „Kein Kind ohne Sport!“, die er weiter ausbauen möchte.

Tiessen zeigte sich dabei als überzeugter Anhänger der Sportvereine als herausragende Sozialinstanz im Flächenland Schleswig-Holstein. „Wenn heute der kleinste Verein es schafft, nur ein Kind von der Straße zu holen, dann lohnt sich schon die Gründung des Vereins. Dabei ist mir jede Sportart wichtig. Denn alle bringen die Erkenntnis, dass Sport gut tut – den Menschen und der Gesellschaft insgesamt“, so der LSV-Präsident weiter.

Weitere zentrale Herausforderungen sieht der LSV-Präsident – neben einer Stärkung der Mitgliederentwicklung im LSV – in der Aufwertung des ehrenamtlichen Engagements in den Vereinen. „Es gibt gute Gründe, sich mehr denn je ehrenamtlich zu engagieren“, sagte er und benannte dabei drei wesentliche Zielgruppen: Zunächst die Menschen mittleren Alters, die oftmals über ihre Kinder unmittelbar erleben können, dass die Gesellschaft nur funktioniert, wenn man sich selbst einbringt. Zweitens die große Gruppe der Menschen in der Nacherwerbsphase, die der Gesellschaft etwas von dem zurückgeben kann, was sie selbst an Positivem erfahren hat. Und drittens die jungen Menschen, für die ein Ehrenamt ein hervorragendes Lern- und Erprobungsfeld für den Beruf und spätere Führungsaufgaben darstellt.

Tiessen regte an, gemeinsam mit der Politik ein gravierendes Strukturproblem des Landes anzugehen – den Sanierungsstau bei Sportstätten. „Durch den zweckgebundenen Einsatz der steigenden Erträge des Landes aus den Sportwetten könnte ein vorbildliches Sportstätten-Investitionsprogramm des Landes aufgelegt werden – eine Art ‚Goldener Plan Nord‘“, so Tiessen.

Gut ausgebaute Sportstätten und eine stabile Finanzierung seien auch eine wichtige Grundvoraussetzung dafür, um Schleswig-Holstein als Standort für den Spitzensport zu halten und möglichst auszubauen. Tiessen merkte an, dass der LSV in Kürze die Förderung junger Talente durch neue Kooperationsformen mit Schulen auf eine neue Qualitätsebene heben wolle. Auch hob er Schleswig-Holsteins aktuelle Erfolge im Spitzensport hervor und nannte dabei den Olympiasieg des Ruderers Lauritz Schoof und die Goldmedaille der Schwimmerin Kirsten Bruhn bei den Paralympics im vergangenen Jahr in London. Gleichwohl mahnte der LSV-Präsident weitere Anstrengungen an, um Schleswig-Holstein als Standort für den Spitzensport zu halten und möglichst auszubauen.

Gerichtet an alle Gäste des Jahresempfangs schloss Hans-Jakob Tiessen mit den Worten: „Ich reiche Ihnen allen die Hand des Sports. Wir brauchen jede Idee, jede helfende Hand. Lassen Sie uns gemeinsam für ein noch sportlicheres und lebenswerteres Schleswig-Holstein arbeiten.“

DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach, der wegen einer dringenden internationalen Verpflichtung im Vorfeld der IOC-Vollversammlung seine Teilnahme am Jahresempfang des Landessportverbandes kurzfristig absagen musste, übermittelte eine Video-Botschaft, in der er die langjährigen und herausragenden Verdienste des jetzigen LSV-Ehrenpräsidenten Dr. Ekkehard Wienholtz um den Sport in Schleswig-Holstein und den Deutschen Sport hervorhob. Er dankte Wienholtz dafür, dass er den Sport in Schleswig-Holstein dynamisch entwickelt habe. Von Schleswig-Holstein seien zahlreiche auch bundesweit erfolgreiche Initiativen ausgegangen und Wienholtz, Ehrenmitglied des DOSB, habe vor allem in den Bereichen Glücksspielgesetzgebung und Dopingbekämpfung Maßgebliches geleistet. Dem neuen LSV-Präsidenten wünschte Bach viel Glück und Erfolg in seiner neuen Aufgabe und verband damit die Hoffnung auf eine weiterhin gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem DOSB.

Quelle: LSV Schleswig-Holstein – http://www.lsv-sh.de