sid

April 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Frankfurt/Main (SID) Klare Absage an das Modell eines bezahlten DOSB-Chefs: Der Nachfolger des neuen IOC-Präsidenten Thomas Bach im Deutschen Olympischen Sportbund soll auch künftig ehrenamtlich arbeiten und am 7. Dezember in Wiesbaden gewählt werden. Dafür sprachen sich am 19. September in Frankfurt/Main die Vertreter der 62 eingeladenen Spitzensport-Verbände unter ihrem Chef Rainer Brechtken aus. Sie schlossen sich damit weitgehend den zuvor formulierten Vorstellungen der DOSB-Führung unter Interimspräsident Hans-Peter Krämer an. Eine Personaldiskussion wird in Kürze erwartet.

Laut Brechtken, Präsident des Deutschen Turner-Bundes (DTB), soll der Bach-Nachfolger bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode zunächst für ein Jahr gewählt werden und dann für vier weitere Jahre bereit stehen. Dies sei erforderlich vor dem Hintergrund von Herausforderungen wie der Bewerbung um Winter-Olympia 2022 mit München. Die Verbände sprachen sich wie das DOSB-Präsidium dafür aus, dass Interims-Präsident Krämer die Wahl koordiniert im Zusammenspiel mit den Sprechern der Spitzensportverbände, Landessportbünde, den Verbänden mit besonderen Aufgaben, den Athletenvertretern und dem DOSB-Präsidium.

Namen von Kandidaten werden wohl erst ins Spiel kommen, wenn die 62 Fachverbände, 16 Landessportbünde und 20 Verbände mit besonderen Aufgaben getagt haben. Krämer: „Ich hoffe, dass es Klarheit gibt bis zur nächsten Präsidiumssitzung am 27./28. Oktober in Frankfurt.“

Gelingt es nicht, noch 2013 einen mehrheitsfähigen Kandidaten zu finden, würde der Bach-Nachfolger erst im Dezember 2014 gewählt. Bis dahin ist auch das Präsidium noch im Amt.

Bisher hat nur DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch öffentlich gemacht, dass er das Präsidentenamt übernehmen würde. Als interne Kandidaten gelten auch Christa Thiel, DOSB-Vize und Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV), sowie Brechtken. Im Gespräch waren als externe Lösungen Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, nur für den Fall, dass er bei der Landtagswahl am 22. September sein Amt verloren hätte, sowie der frühere Manager des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen, Willi Lemke.