Moskau (SID) Eine pfiffige PR-Aktion des US-Feuerzeugherstellers Zippo hat zum Start des Fackellaufs in Russland vor den Olympischen Winterspielen von Sotschi für Aufsehen und Heiterkeit gesorgt. Nachdem Fackelträger Schawarsch Karapetjan das Feuer am Kreml ausgegangen war, hatte es ein Sicherheitsbeamter per Zippo wieder entzündet. Der Schnappschuss ging um die Welt, und der Feuerzeughersteller prahlte via Facebook und Twitter: „Zippo rettet Olympia“.
Die Offiziellen in Sotschi waren erbost. Präsident Dimitri Tschernyschenko vom Organisationskomitee „Sotschi 2014“ forderte im Moskauer Büro des Herstellers den sofortigen Stopp der Kampagne. Die US-Firma mit Sitz in Bradford/Pennsylvania habe gegen die Regeln des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) verstoßen, wonach nur Sponsoren mit dem Olympia-Schriftzug werben dürften.
Zippo gab klein bei und nahm das Foto von den Seiten. „Es war nie beabsichtigt, dass wir als Sponsor des IOC auftreten wollten“, sagte Marketing-Direktor David Warfel der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti. So ganz hatte man bei Zippo aber den Humor noch nicht verloren. Ein neues Bild auf der Facebook-Seite zeigt, wie ein Produkt des Hauses im nassen Schnee liegt, darunter steht: „Zippo: Perfekt für alle Winterspiele“.
Die „Zippo-Affäre“ beleuchtete auch die vielen Pannen, die mit dem Start des Fackellaufes in Moskau einhergingen. Mindestens viermal schon erlosch das „olympische Feuer“ auf russischem Boden, so dass sich viele Beobachter fragen: Stammt das Feuer nun wirklich noch aus dem historischen Olympia?
Im griechischen Olympia war die Fackel am 29. September im Beisein des neuen IOC-Präsidenten Thomas Bach entzündet worden und ging von da aus auf die Reise. In Moskau empfing Russlands Staatspräsident Wladimir Putin persönlich das wertvolle Licht. Auf der längsten Reise ihrer Geschichte soll die olympische Fackel bis zum Start der Spiele im Februar 2014 über 60.000 Kilometer durch Russland getragen werden. Dabei stehen spektakuläre Ausflüge wie zum Nordpol, ins Weltall und auf den Boden des Baikalsees auf dem Programm.