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April 2024

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Köln (SID) Das Sportjahr 2014 ist gerade mal 38 Tage alt, da steigt mit Winter-Olympia ab 7. Februar in Sotschi schon das erste Großereignis. Noch stärker fiebern die Fans der am 12. Juni beginnenden Fußball-WM in Brasilien entgegen.

Die magischen Ziele des deutschen Sports für 2014 sind als Daten längst in Stein gemeißelt: Bis zum 23. Februar wollen die Stars auf Eis und Schnee bei den Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi wieder einen Spitzenplatz in der Wintersport-Welt erobern. Am 13. Juli streben die Fußballer im WM-Endspiel in Rio de Janeiro ihren vierten Titel seit dem legendären Triumph 1954 in Bern an. Bereits dem fünften WM-Lorbeer rast ab 16. März Formel-1-Star Sebastian Vettel entgegen.

Sotschi, das erste Highlight eines vollgepackten Sportjahrs 2014, wird ab 7. Februar auch zur Bewährungsprobe für Thomas Bach, den ersten deutschen Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Das von Russlands Regierungschef Wladimir Putin quasi zur Chefsache erklärte Event, inklusive Infrastrukturprogrammen rund 40 Milliarden Euro teuer, birgt seit der Diskussion um das Schwulen- und Lesbengesetz sportpolitisches Konfliktpotenzial.

„Wir wollen am Ende wieder unter den drei besten Nationen sein“, sagt Michael Vesper, Chef de Mission des mit rund 165 Athleten und Athletinnen wohl größten deutschen Teams der Wintersport-Geschichte. Platz eins möchten Deutschlands Paralympics-Sportler vom 7. bis 16. März in Sotschi verteidigen, das wird schwer gegen Gastgeber Russland, der 2010 zwar ein Gold weniger, aber insgesamt 14 Medaillen mehr gewann.

Nur der Titel zählt für die Fußballer nach Test-Länderspielen am 5. März in Stuttgart gegen Chile und am 13. Mai in Mainz gegen Polen. „Wenn man viermal im Halbfinale gestanden hat, ist es klar, dass man um den Titel spielen will“, formuliert Kapitän Philipp Lahm das Ziel in Brasilien. Joachim Löw hat „den maximalen Erfolg“ als Losung ausgegeben: „Wir wollen Weltmeister werden“, sagt der Bundestrainer, der im Maracana-Stadion den ersten deutschen Titel seit dem EM-Sieg 1996 (unter Berti Vogts) gewinnen will.

Sebastian Vettel siegt dagegen Schlag auf Schlag. Nur knapp dreieinhalb Jahre dauerte es beim Heppenheimer vom ersten Start in der Formel 1 am 17. Juni 2007 in Indianapolis bis zum ersten WM-Titel am 14. November 2010 in Abu Dhabi. Es folgten drei weitere. Schon 2012 glaubten 70 Prozent der deutschen Bevölkerung nach einer SID-Umfrage, dass Vettel sogar die sieben Titel seines zurückgetretenen Vorbildes Michael Schumacher übertrifft. Start der neuen Saison ist am 16. März in Melbourne, Finale am 23. November in Abu Dhabi.

Trotz Olympia werden im Winter auch Weltmeisterschaften im Eisschnelllauf, Eiskunstlauf, Eishockey, Skifliegen, Curling und Shorttrack ausgetragen. Im Sommersport werden in über 20 Sportarten Weltmeister gekürt, darunter im Radsport, Hockey, Tischtennis, Fechten, Kanu, Rudern, Basket- und Volleyball, Gewichtheben, Ringen, Segeln, Kunstturnen und Schwimmen. Europameister werden u.a. im Schwimmen (13. bis 24. August Berlin) sowie in der Leichtathletik ermittelt.

DOSB beruft die ersten 26 Athleten ins Olympiateam – Hier die Nominierten im Überblick:

Curling: Christopher Bartsch, John Jahr, Sven Goldemann, Felix Schulze, Peter Rickmers (alle Hamburg)

Eiskunstlauf: Nathalie Weinzierl (Mannheim), Peter Liebers (Berlin), Daniel Wende (Essen), Maylin Wende (Oberstdorf), Robin Szolkowy, Aliona Savchenko (beide Chemnitz), Nailya Zhiganshina,Alexander Gazsi (beide Oberstdorf), Tanja Kolbe, Stefano Caruso (beide Berlin)

Rennrodeln: Tatjana Hüfner (Friedrichroda), Natalie Geisenberger (Miesbach), Anke Wischnewski (Oberwiesenthal), Felix Loch (Berchtesgaden), David Möller (Sonneberg/Schalkau), Tobias Wendl (Berchtesgaden), Tobias Arlt (Königssee), Toni Eggert (Ilsenburg), Sascha Benecken (Suhl)

Shorttrack: Anna Seidel, Robert Seifert (beide Dresden)

Bei der zweiten und letzten Nominierung am 23. Januar folgt dann das Gros der am Ende rund 165 Köpfe zählenden Mannschaft für Sotschi. Die bisher größte deutsche Mannschaft bei Winterspielen wird in Russland auflaufen, weil gegenüber Vancouver 2010 (153 Deutsche) die Zahl der Entscheidungen von 86 auf 98 stieg – vor allem durch Aufnahme neuer Sportarten.