Mannheim (pps) Im m:congress Center Rosengarten Mannheim erhielten am 28. März zehn Fußballvereine die Sepp-Herberger-Urkunde. Seit ihrer Gründung zeichnet die älteste Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes mit der Urkunde auf Vorschlag der DFB-Landesverbände Fußballvereine für besonderes Engagement aus. In den Kategorien Behindertenfußball, Resozialisierung, Schule und Verein sowie Sozialwerk wurden Geldpreise im Gesamtwert von 35.000 Euro vergeben.
Es wäre der 117. Geburtstag Sepp Herbergers gewesen und der „Chef“ wäre sicher stolz auf die zehn Preisträger gewesen. Im Beisein von 90 geladenen Gästen, darunter Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock, DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel, DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg sowie zahlreichen weiteren Persönlichkeiten aus Fußballsport und Gesellschaft, erhielt der Lübzer SV in der Kategorie Behindertenfußball den 1. Preis.
„Ich bin sicher, Sepp Herberger hätte seine Freude am Wirken des Lübzer SV. Durch die Zusammenarbeit mit der Förderschule und der Werkstatt für behinderte Menschen macht der Verein eindrucksvoll vor, wie Kooperationen zwischen Einrichtungen und Schulen für beeinträchtigte Menschen und einem Fußballverein ausgestaltet werden und funktionieren können“, betonte DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg in seiner Laudatio. Der Niedersachse ist Vorsitzender der Sepp-Herberger-Stiftung.
Im Bereich Resozialisierung wurde der SV Bruchsal für seine intensive Zusammenarbeit mit den Justizvollzugsanstalten Adelsheim und Bruchsal mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Der Klub gibt (ehemaligen) Strafgefangenen die Gelegenheit, im Verein mit zu trainieren, mit zu spielen und im Verein eine neue Aufgabe und ein neues Lebensumfeld zu finden. Die Urkunde und den Scheck über 5.000 Euro nahmen die Vereinsvertreter aus den Händen von Hermann Korfmacher, dem Vorsitzenden des Stiftungskuratoriums, entgegen. „Der SV Bruchsal engagiert sich in bemerkenswerter Manier. Für unsere Stiftung schließt sich heute ein besonderer Kreis – denn mit einem Besuch Sepp Herbergers in der JVA Bruchsal wurde im September 1970 das Fundament für unser Engagement gelegt.“
FC Insheim erhält Sonderpreis
Beim Thema Schule und Vereine siegte der SC Erkelenz. Der Klub aus dem Fußballverband Mittelrhein kooperiert mit mehreren Schulen, bietet Fußball-AGs an und bildet die Jugendlichen zu Junior Coaches, Vereinsassistenten und Schiedsrichtern aus. Die Urkunde erhielt der Sportclub aus den Händen von DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel, der auch die Finanzen der ältesten deutschen Fußball-Stiftung verantwortet.
Der Sonderpreis in der Kategorie Sozialwerk ging an den FC Insheim aus dem Südwestdeutschen Fußballverband. Der Verein engagiert sich auf vielfältige Weise seit dem Jahr 2006 für seinen früheren Herrentrainer Gustav Schneider. Schneider ist seit einem Sturz auf dem Vereinsgelände vom Hals abwärts gelähmt und auf eine 24-stündige Betreuung angewiesen. Die Vereinsmitglieder regeln seine Finanzen, haben beim Umbau des Hauses mit angepackt und organisieren Benefiz-Aktionen. Sie sind als Freunde an seiner Seite, besuchen ihn regelmäßig und holen Schneider zu den Spielen auf das Sportgelände.
„In der Vielfalt der Anfragen und Hinweise, die uns erreichen, kommt es sehr selten vor, dass sich Vereinsmitglieder über so viele Jahre für einen verunfallten Sportkollegen engagieren“, betonte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock bei der Ehrung. „Was uns ‚Fußballer‘ nach innen besonders stark macht, sind die Momente menschlichen Zusammenhalts. Hier verdeutlicht das Beispiel aus Insheim, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen für einen aus den eigenen Reihen. Es zeigt, warum wir mit Stolz von einer ‚Fußballfamilie‘ sprechen können!“
Übersicht Preisträger Sepp Herberger Urkunden 2014
Behindertenfußball:
1. Platz (5.000 Euro) Lübzer Sportverein (LFV Mecklenburg-Vorpommern)
2. Platz (3.000 Euro) FC Deetz (Fußball-Landesverband Brandenburg)
3. Platz (2.000 Euro) Chemnitzer FC (Sächsischer FV)
Resozialisierung:
1. Platz (5.000 Euro) SV Bruchsal (Badischer FV)
2. Platz (3.000 Euro) SV Klausen (FV Rheinland)
3. Platz (2.000 Euro) SV Schnathorst (FuLV Westfalen)
Schule und Vereine:
1. Platz (5.000 Euro) SC Erkelenz (Fußball-Verband Mittelrhein)
2. Platz (3.000 Euro) MTV Himmelpforten (Niedersächsischer FV)
3. Platz (2.000 Euro) TSV Bargteheide (Schleswig-Holsteinischer FV)
Sozialwerk:
Sonderpreis 5.000 Euro: FC Insheim (Südwestdeutscher FV)