„Hamburg ist bereit, sich der Herausforderung zu stellen und diese großartige Aufgabe für Deutschland zu übernehmen – gemeinsam mit dem DOSB, dem Sport, der Wirtschaft und den sportbegeisterten Hamburgerinnen und Hamburgern“, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz. Am 1. September stellte er im Rathaus den rund 50-seitigen Antwortkatalog zu Hamburgs Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele vor. Dieser Katalog war zuvor dem DOSB übermittelt worden.
Kernpunkte einer möglichen Olympiabewerbung:
- Hamburg ist in der Lage, kompakte Spiele am Wasser und mitten in einer Millionenstadt durchzuführen. Das Zentrum Olympischer Spiele – mit Olympiastadion, Olympiahalle und -schwimmhalle – würde zusammen mit dem Olympischen Dorf auf dem Kleinen Grasbrook mitten im Hafen liegen und einen neuen Stadtteil begründen. Dieser würde im Anschluss an die Spiele und nach Fertigstellung von weiterem Wohnraum ein Verbindungsstück zwischen der Stadtmitte Hamburgs im Norden, der Elbinsel Wilhelmsburg im Süden und dem Hamburger Osten sein.
- Nur fünf Veranstaltungsstätten – Olympiastadion, Olympiahalle und -schwimmhalle sowie 7er-Rugby-Stadion und Kanu-Wildwasserstrecke – sind neu zu errichten. Nach Anpassung bzw. Teilrückbau können diese neugebauten Veranstaltungsstätten sinnvoll nachgenutzt werden.
- Nach einem Rückbau auf 20.000 Plätze würde das Olympiastadion eine Lücke in der heutigen Hamburger Sportstättenlandschaft schließen. Das Stadion wäre für den gesamten norddeutschen Raum von Bedeutung.
- Spiele der kurzen Wege: Innerhalb Hamburgs sind sämtliche Austragungsstätten vom olympischen Zentrum aus in einer Reisezeit von unter 30 Minuten und Fahrstrecken von unter 20 Kilometern zu erreichen. Das gilt auch für die Trainingsstätten.
- Auch die anderen Bundesländer werden an der Ausrichtung Olympischer Spiele beteiligt: Außerhalb Hamburgs, an Nord- oder Ostseeküste, würden z. B. die Segelwettbewerbe stattfinden können. Auch durch Wettkämpfe in anderen Sportarten der Olympischen Spiele – beispielsweise Spiele der Handball- und Fußballturniere oder das Vielseitigkeitsreiten – würden andere Bundesländer beteiligt. Die Spiele würden ein grenzüberschreitendes Ereignis.
- Die mit der Nutzung der Hafenflächen auf dem Kleinen Grasbrook erforderlichen Betriebsverlagerungen werden zum Anlass genommen, den Hafen zu entwickeln und zu modernisieren. Olympia kann damit einen zusätzlichen Schub für die Modernisierung des Hafens und für eine höhere Flächeneffizienz geben.
- Nachhaltige Spiele würden nicht nur durch die skizzierte sinnvolle Nachnutzung, sondern auch durch entsprechende Schritte etwa bei Ressourcennutzung und beim Recycling erreicht.
HSB-Präsident Dr. Jürgen Mantell: „Olympische und Paralympische Spiele in Hamburg würden die Olympische Idee in die sportbegeisterte Stadt Hamburg tragen. Neben der sehr wichtigen und darum völlig richtigen Diskussion über die Kosten der Spiele, sollten wir das nicht vergessen. Der Sport in Hamburg, Breitensport und Leistungssport, würde schon in der Bewerbungsphase einen deutlichen Aufwind erfahren. Die in Hamburg allseits anerkannten sportpolitischen Ziele für die Jahre bis 2020, die Dekadenstrategie, würden einen zusätzlichen starken Schwung bekommen. Die Spiele in Hamburg wären für alle Menschen da. Darum würden auch notwendige und sinnvolle stadtentwicklungspolitische Projekte einen helfenden Rückenwind bekommen. Die Stadt hätte außerdem die einmalige Chance, in der ganzen Welt mit den besonderen Möglichkeiten der Spiele im Herzen der Stadt, am Wasser, wahrgenommen zu werden.“