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Oktober 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Melbourne (SID) Neon war „in“ am anderen Ende der Welt. Bei den Australian Open setzten Serena Williams und Rafael Nadal besondere Farbtupfer.

Serena Williams musste sich in den Tagen von Melbourne kräftig am Riemen reißen. Keine Erdnüsse – und schon gar keine Pizza. „Das kann ich mir während des Turniers nicht leisten, sonst sprenge ich mein Outfit. Ich muss meinen Hunger also zügeln“, sagte die spätere Siegerin nach ihrem Drittrunden-Einzug bei den Australian Open gegen die Russin Wera Swonarewa.

Der knallbunte Dress der extrovertierten Amerikanerin sorgte beim „Happy Slam“ aber auch in unversehrtem Zustand für Schlagzeilen. Diskutiert wurde in diversen Foren, ob die australische Sommersonne mehr blendet – oder doch Williams‘ schrilles, zitrusgelb-pinkes Kleid. Fest steht, Neon ist wieder en vogue auf den wichtigsten Courts der Tennis-Welt.

Und die Kollegenschaft war begeistert vom Kanarienvogel-Auftritt ihrer Nummer eins. „Ich liebe Serenas Outfit“, twitterte Rivalin Eugenie Bouchard (Kanada). Die zweimalige Melbourne-Gewinnerin Wiktoria Asarenka aus Weißrussland nannte es „sexy“, weil ein neckischer Ausschnitt am Rücken der Williamschen Kleidung viel Haut zeigt.

Doch nicht nur die modebewussten Frauen der Szene setzen beim ersten Major des Jahres auf Signalfarben und verspielte Details. Bei den Herren der Schöpfung sorgte Rafael Nadal mit seiner neuen Knaller-Hose für Aufsehen. Die weißen Shorts des French-Open-Rekordsiegers zierten an den Seiten pinkfarbene Glitzerstreifen. „Das ist meine Party-Hose“, witzelte „Sinatra“ Nadal, der sein Beinkleid zur Freude seiner weiblichen Fans etwas stutzen ließ: „Wir haben es kürzer gemacht. Jetzt fühle ich mich wohl.“

Viel rebellischer mochte es indes Simone Bolelli. Der Italiener trat bei seiner Viersatzniederlage gegen den ebenfalls im quietschgelben Hemd auflaufenden Gentleman Roger Federer mit einem Camouflage-Outfit an – samt Totenkopf-Aufdruck.

Bethanie Mattek-Sands dürfte dieses Statement gefallen haben. Die Amerikanerin ist gewissermaßen der tennisspielende Albtraum von Vogue-Chefin Anna Wintour, die im Übrigen eng mit Federer befreundet ist. Mattek-Sands setzte auch in Melbourne auf schwarze Kniestrümpfe, Boxershorts, bunte Zauselhaare – und sah wie immer wie eine dahergelaufene Wrestlerin aus. Bei den US Open war die ehemalige Nummer 30 der Welt einst mit Cowboyhut angetreten, was ihr prompt eine 1000-Dollar-Strafe einbrachte. Zu einer Players Party in Wimbledon kam Mattek-Sands vor ein paar Jahren mit einem aus Schlägersaiten, Bällen und Teilen eines Tennis-Netzes bestehenden Kleid.

Die deutschen Profis hielten sich mit allzu ausgefallenen Teilen zurück. Schwarz lackierte Fingernägel sind derzeit bei den früh ausgeschiedenen Angelique Kerber, Andrea Petkovic und Co. „in“. Petkovic fühlte sich in diesen Tagen in neuer Saison-Klamotte wohler als noch im letzten Jahr. Damals hatte die Weltranglisten-13. über ihre hautfarbene Kombination von Designerin Stella McCartney mit Volant gesagt: „Darin sehe ich aus wie ein Clown“.

Für WTA-Chefin Stacey Allaster indes spielt es keine Rolle, ob auf dem Court Neon-Kleider oder züchtige Klassiker angesagt sind. „Die einzigartige Kombination von Athletik und Entschlossenheit auf dem Platz und innerer Schönheit abseits des Platzes macht unsere Sportart so attraktiv“, sagte Allaster. Ob das Serena Williams auch so sieht?