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Dezember 2024

ARAG

Nach so viel Frieren, Frost und Schnupfen ist das Ende des Winters in Sicht. Die bösen Geister, die Wachstum und Ernte bedrohen, sind verscheucht; die guten Geister, die den Frühling bringen, sollen geweckt werden.

Ein genauer Blick auf das „Grün“ zeigt, dass Dauerregen, Frost und Schnee nicht spurlos an den Sportplätzen vorrübergegangen sind. Ob Naturrasen, Tennen- oder Kunstrasenplatz – alle Beläge brauchen nach dem Winter eine Frischzellenkur. Der Zustand der Fußballplätze beeinflusst die Qualität des Trainings und des Spiels ebenso wie die Gesundheit der Spieler.

Die Beschaffenheit des Fußballplatzes spielt eine wesentliche Rolle für die Verletzungsgefahr der Spieler

Das haben Trainer und Verantwortliche oft nicht im Blick, wenn es zu Verletzungen kommt. So wird zum Beispiel fast ein Drittel aller Sportunfälle im Fußball mit schlechten Platzverhältnissen begründet. Als Ursachen werden von den Fußballern in den Monaten Oktober bis März überwiegend nasse, rutschige, glatte und/oder unebene Böden und in den übrigen Monaten hauptsächlich trockene und harte Böden genannt. Bei schlechten Platz- und Bodenverhältnissen werden eher die großen Gelenke der unteren Extremitäten durch Umknicken beziehungsweise Verdrehen geschädigt. Bei trockenen und stumpfen Platzverhältnissen sind verstärkt der Kopf und die oberen Extremitäten betroffen.

Hängenbleiben im Rasen, das Laufen auf unebenem Untergrund sowie das Landen nach dem Springen stellen Probleme bei schlechten Platzverhältnissen dar. Bei Unfällen ohne Fremdbeteiligung wurde in 44 Prozent der Fälle ein unebener Boden als Unfallgrund genannt, in 20 Prozent der Fälle ein rutschiger Boden.

Die Schuh-Boden-Haftung beeinflusst auf vereisten Plätzen die Leistung wesentlich. Gewohnte Bewegungsmuster funktionieren auf einem rutschigen Untergrund nicht wie sonst. Die Gefahr der unbeabsichtigten Rutschbewegung zwingt zu Vorsichtsmaßnahmen, die die sportliche Leistung negativ beeinflussen.

Wie Sie bei der Sportplatzpflege für optimale Verhältnisse sorgen

Eine gute Pflege in der vorangegangenen Vegetationsphase und ein verantwortungsbewusster Umgang mit dem Spielfeld im Winter sind die richtige Basis für den perfekten Start in die neue Saison.

Bereits im Herbst, wenn die Spielflächen durch die feuchte Witterung einer erhöhten Belastung ausgesetzt sind, kann man erkennen, wie sie die Wintermonate überstehen werden. Wenn die Oberfläche schon aufgetaut, es darunter aber noch gefroren ist, sollte der Platz zur Vermeidung von Narbenschäden nicht bespielt werden. Die Gräser brechen unter dem Gewicht, da sie nicht mehr elastisch sind. Krankheitserreger, allen voran die Pilzsporen im Winter vor allem der Schneeschimmel, können sich breit machen und hässliche Lücken in der Grasnarbe verursachen.

Jetzt, im Frühjahr, muss auf die richtige Kombination aus Düngung und mechanischer Pflege geachtet werden. Rasenfilz, Narbenabrieb und Schnittgut müssen entfernt, Oberflächenverdichtungen aufgelöst und eine gute Durchlüftung der Tragschicht sichergestellt werden. Außerdem müssen mögliche Schadstellen entdeckt und beseitigt werden.

Vertikutieren

Zum Vertikutieren im Frühjahr sollten wärmere Temperaturen abgewartet werden. Meist ist Ende März der richtige Zeitpunkt dafür. Danach gibt der Rasen oft ein trauriges Bild ab. Bei ausreichender Wasserzufuhr erholt er sich aber ganz schnell. Große kahle Stellen müssen nachgesät und die Samen angewalzt werden. Dann wird der Rasen nach kurzer Zeit wieder frisch und gesund aussehen.

Je nach Größe der Fläche können Ruhezeiten von acht Tagen bis zu sechs Wochen notwendig sein. Bei sachgerechter Pflege schließen sich die Schäden schnell und der Sportrasen ist den anstehenden Belastungen wieder gewachsen.

Das Mähen gehört mit zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen

Ein erster Schnitt kann schon im März fällig sein, sobald wärmere Temperaturen das Wachstum anstoßen. Eine der goldenen Regeln für eine gesunde grüne Rasenfläche besagt: Lieber öfter mähen und nicht zu viel abschneiden. Mähen Sie regelmäßig, durchschnittlich alle sechs Tage. In Phasen starken Wachstums sollten Sie sogar alle vier Tage Rasen mähen. Schneiden Sie maximal 1/3 der Halmlänge ab. Bei Spielrasen wird eine Länge von etwa sechs Zentimetern empfohlen. Je besser die Bodenqualität, sowie die Wasser- und Nährstoffversorgung, umso tiefer darf der Schnitt sein.

Nasses Gras darf nicht gemäht werden. Es klebt und Pilzinfektionen können die Folge sein. Außerdem verstopft der Rasenmäher. Auch bei Temperaturen über 30° Celsius und sengender Sonne sollte der Mäher Pause haben, weil sonst der Boden zu sehr austrocknet. Nur durch den regelmäßigen Schnitt bilden Gräser ständig neue Triebe und können eine dichte, strapazierfähige Grasnarbe bilden.

Tragen Sie auch unbedingt die Erde von Maulwurfshügeln ab. Wenn die Erde nicht rasch entfernt wird, stirbt das Gras darunter ab und hinterlässt kahle Stellen. Außerdem sind die Hügel eine gefährliche Stolperquelle.

Was Sie außerdem für die Sicherheit Ihrer Sportler tun können

  • Frühzeitig die Wetterbedingungen berücksichtigen. Rechtzeitig den Trainingsablauf verändern – zum Beispiel keine Trainingsformen mit schnellen Richtungswechseln auf nassem oder eisigem Boden ansetzen.
  • Weist die Grasnarbe unebene Stellen auf – wie sie zum Beispiel durch Zweikampfsituationen entstehen können – sollten die Spieler motiviert werden, derartige Schäden sofort selbst zu beseitigen. Dazu Rasenstücke zurückversetzen und festtreten. Unebenheiten stellen nicht nur eine Gefahrenquelle dar, sie erschweren auch das Spiel.
  • Der Platz sollte nur benutzt werden, wenn kein Oberflächenwasser sichtbar ist und der Rasenboden sich in einem trittfesten Zustand befindet. Wasseransammlungen, nach starken Regenfällen auf der Spielfeldoberfläche sichtbar, sind Anzeichen für eine unzureichende Ebenheit. Unebenheiten können durch Besandung ausgeglichen, Pfützen durch Einsatz von Schwammwalzen beseitigt werden.
  • Generell gilt: Bespielbarkeit immer mit dem Platzwart abstimmen!