Der Landessportbund Sachsen (LSB) hat den Versicherungsschutz für Asylbewerber und Flüchtlinge in sächsischen Sportvereinen ausgedehnt. Sie genießen ab sofort auch Versicherungsschutz, wenn sie im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen gemeinnützige Aufgaben übernehmen, indem sie beispielsweise stundenweise die Anlage eines Vereins pflegen oder sonstige Tätigkeiten verrichten.
Diese Neuregelung ergänzt den Anfang 2015 geschlossenen Zusatzvertrag zur bestehenden Sportversicherung, mit dem der LSB Asylbewerbern und Flüchtlingen Versicherungsschutz bietet, wenn sie sportliche Angebote in seinen Mitgliedsvereinen nutzen. Der Versicherungsschutz gilt auch als Zuschauer oder Begleiter sowie bei der Teilnahme an geselligen und sonstigen Veranstaltungen des Vereins. Er beginnt mit dem Betreten der Sportstätte und endet mit deren Verlassen, spätestens mit Beendigung der Veranstaltung. Mitversichert ist auch der direkte Rückweg von den Veranstaltungen in die Unterkunft. Die Abwicklung ist unbürokratisch, teilnehmende Asylbewerber und Flüchtlinge müssen dem LSB nicht gemeldet werden. Eintretende Schadenfälle sind, wie in anderen Fällen auch, an das Versicherungsbüro der ARAG-Sportversicherung beim Landessportbund Sachsen zu melden.
„Viele unserer Vereine engagieren sich schon bei der Betreuung von Asylbewerbern und Flüchtlingen. Ihnen kommt hier auch eine wichtige Rolle zu, weil Sport die Barriere der Sprache überwinden hilft, eine besondere integrative Kraft besitzt“, so LSB-Generalsekretär Christian Dahms (Foto). „Wir befinden uns derzeit in Gesprächen mit der sächsischen Staatsregierung, um zeitnah auch eine zusätzliche Förderung für die Vereine zu erreichen, die sich auf diesem Gebiet engagieren.“
Sporthallen keine geeigneten Unterkünfte
Zur Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen in Sporthallen bekräftigte Dahms erneut die Position der sächsischen Sportdachorganisation vom Februar: „Weder für die betroffenen Vereine noch für die Asylsuchenden selbst sind Sporthallen zur Unterbringung eine vernünftige Lösung. Dies kann allenfalls eine kurzfristige, temporäre Reaktion auf die derzeitige Notsituation sein. Wir wissen um die große Herausforderung, vor der Bund, Länder und Kommunen angesichts der enormen Flüchtlingszahlen stehen. Der Sport zeigt sich hier natürlich auch solidarisch, unsere bisher von der Belegung ihrer Sporthallen betroffenen Vereine haben besonnen und verantwortungsvoll reagiert, wofür ich an dieser Stelle ganz besonders danken möchte.“
„Trotzdem gefährdet der Verlust ihrer Trainings- und Wettkampfstätte unsere Vereine in ihrer Existenz. Sie können damit ihre wichtigen, vor allem auch sozialen Funktionen für die Allgemeinheit derzeit nicht wahrnehmen. Ihnen wird nicht zuletzt auch die Möglichkeit genommen, mit und im Sinne der Flüchtlinge tätig zu werden. Wir appellieren darum erneut an alle verantwortlichen Politiker, schnell andere, besser geeignete Möglichkeiten der Unterbringung von Asylsuchenden zu finden. Aus den Gesprächen der vergangenen Wochen wissen wir, dass unser Anliegen vor allem auf der kommunalen und regionalen Ebene verstanden wird“, sagte der LSB-Generalsekretär.
Quelle: www.sport-fuer-sachsen.de