Ungezwungen, locker, ohne Benimmregeln, Platzreife und Handicap kommt das Freestyle-Golfen daher und erreicht inzwischen auch viele Golfbegeisterte, die es vielleicht nicht so mit der Etikette, spezieller Bekleidung und kostenintensiven Vereinsbeiträgen haben. Crossgolf (auch X-Golf, Extremegolf oder auch Streetgolf genannt) begeistert vor allem Jung, aber auch Alt.
„Just for Fun“ lautet die Devise der Crossgolfer. Im Vordergrund stehen Spaß, Spiel und Vergnügen. Ehrgeizig sind sie trotzdem, die Crossgolfer, und nehmen ihre Sache durchaus ernst. Nicht umsonst gibt es inzwischen bereits Crossgolf-Turniere.
Eigentlich hat der Golfsport sogar einmal mit Crossgolf begonnen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts haben schottische Schäfer auf ihren Weideflächen damit begonnen. Sie spielten querfeldein und suchten sich ihre Ziele frei aus – lange bevor 1754 der erste Golfclub der Welt, der Old Course in St. Andrews, eröffnet wurde. In Deutschland verbreitete sich Crossgolf aber erst so richtig in den 1990er Jahren.
Das Equipment
Cross-Golfer tragen keine speziellen Schuhe oder Kleidung. Man braucht nicht X verschiedene Golfschläger, und statt des Golfbag genügt meist ein Rucksack, vielleicht auch ein ausgedienter Fahrrad-Anhänger zum Transport. Es werden zwar weniger Schläger als beim herkömmlichen Golfsport benötigt, dafür aber umso mehr Bälle. Diese sollten – nicht zuletzt um die Verletzungsgefahr zu minimieren – aus weichem Material bestehen. Nur so sind auch äußerst spektakuläre Schläge möglich, wie zum Beispiel mit Nutzung einer Glasfassade als Bande.
Als Schläger bietet sich für Einsteiger ein Eisen mit Stahlschaft an. Abschlagmatten, die für den verwandten Swinggolfsport entwickelt worden sind, finden auch im Crossgolf immer mehr Verbreitung.
Das Gelände
Crossgolf wird nicht auf speziellen Plätzen gespielt. Geeignet ist jedes Gelände – die Hauptsache ist, dass man Niemanden stören oder verletzen kann. Das heißt: jede große Wiese, ein Acker, ein nicht mehr genutztes Industriegelände, eine verwaiste Kohlenhalde, eine Sandgrube oder ähnliche Locations sind für den Trendsport sehr geeignet.
Als Ziel kommt eigentlich fast alles in Frage: Straßenschilder, Papierkörbe, Mülleimer, Hydranten und Blumenkübel. Manchmal werden auch einfach Löcher in die Erde gebuddelt.
Die Spielregeln
Anders als beim Golf, existieren beim Crossgolf keine starren Regeln. Die Spieler einigen sich vor dem Spiel über die Modalitäten und los geht’s.
Gespielt wird immer abwechselnd. Der Spieler, der das Ziel mit den wenigsten Schlägen erreicht, gewinnt.
Ob weite Abschläge oder sanft gespielte kurze Bälle – die Herausforderung besteht darin, möglichst präzise mit Schläger und Ball umzugehen. In den zahlreichen Spielvarianten sammelt der Spieler Punkte für die Einzelwertung oder für das Team. In einer Variante schätzt man bei Parcours-Spielen ein, wieviele Schläge man zum Treffen des Ziels benötigt, Selbstüberschätzung bringt Punkte für den Gegner. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Das Spiel ist beendet, wenn alle Teilnehmer das Ziel erreicht haben. Nicht nur die erzielten Punkte, sondern auch die verlorenen, beziehungsweise zusätzlich gesammelten Bälle können die Gewinnchancen beeinflussen.
Crossgolf gewinnt stetig an Popularität. Die Crossgolfer messen sich in offiziellen und inoffiziellen Turnieren. Beim Stadtgolfturnier in London, das auf Straßen, Treppen, Hinterhöfen und in U-Bahn-Stationen stattfand, spielten sogar Prominente und Profigolfer mit.
Auch in Deutschland gibt es große Turniere wie die Natural Born Golfers Events, die Firegolfer Crossgolf Open oder die Crossgolf Portal Open.
Übrigens ist ein zwangloses Crossgolf-Event auch eine gute Idee, um mit Freunden, Familie oder Kollegen etwas Neues zu erleben. Wer es ausprobiert hat, ist begeistert, Langeweile kommt garantiert nicht auf.
Selbstverständlich besteht auch hier für Vereine, die über ihren Landessportbund bzw. -verband mit der ARAG Sportversicherung verbunden sind, der bewährte Schutz über die ARAG Sportversicherung. Informieren Sie sich im Internet: www.arag-sport.de