Der Landessportbund Sachsen (LSB) hat Ende September in der Hochschule Mittweida mit einer Festveranstaltung unter dem Titel „Zwischenzeit – Für die Zukunft des Sports in Sachsen“ das Jubiläum seines 25-jährigen Bestehens begangen und dabei gleichzeitig Impulse für seine künftige Entwicklung gesetzt.
25 Jahre Landessportbund Sachsen seien „25 Jahre erfolgreicher vereinsorganisierter Sport in Sachsen, 25 Jahre größte sächsische Bürgerorganisation und 25 Jahre gesellschaftliche Innovationskraft für Sachsen“, sagte LSB-Präsident Ulrich Franzen vor den rund 200 Gästen aus Vereinen und Verbänden, Sportlern und Trainern sowie Gästen aus Politik und Wirtschaft. „Gemeinsam haben wir eine sächsische Erfolgsgeschichte geschrieben.“
Das Wachstum der sächsischen Sportdachorganisation mit heute mehr als 623.000 Mitgliedern in über 4.500 Vereinen sei Ausdruck der Bedeutung des Sports in all seinen Facetten. Sport sei für den gesellschaftlichen Zusammenhalt unabdingbar und hätte allen Menschen sehr viel Gutes zu bieten. Dank der Arbeit vieler Beteiligter würden die Vorbilder des sächsischen Leistungssports jährlich weit über 70 Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften gewinnen und bei Olympischen und Paralympischen Spielen über dem Bundesdurchschnitt abschneiden. Der Landessportbund Sachsen zähle damit zu den leistungsfähigsten im Deutschen Olympischen Sportbund.
Der LSB-Präsident wandte sich mit ausdrücklichem Dank an die über 80.000 ehrenamtlich im Sport Engagierten in Sachsen: „Sie sind es, die Ihre Zeit und Zuwendung geben. Sie teilen Ihre Erfahrung und Talente mit anderen. Sie spenden Ihren Mitmenschen Energie und Tatkraft. Damit gestalten Sie ganz entscheidend unsere Sportlandschaft in Sachsen mit. Ohne Ihre freiwillige Hilfe, ohne Ihren zuverlässigen und kontinuierlichen unentgeltlichen Einsatz, könnte der gesamte organisierte Sport nicht in dieser Vielfalt und Qualität existieren.“
Franzen verwies auf die Leistung seiner Amtsvorgänger Andreas Decker, Hermann Winkler und Eberhard Werner für deren „beharrliche Arbeit, Durchsetzungsfähigkeit, politisches Geschick und Konsequenz“, die im Wesentlichen dazu geführt hätten, dass der Landessportbund Sachsen heute politische Anerkennung genießt, auf deren Basis eine sichere Sportförderung fußt.
Der Präsident dankte dem Sächsischen Landtag, der Staatsregierung und dem Innenministerium für ihre Unterstützung der Arbeit des LSB, Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Entwicklung des Sports in Sachsen zu gestalten. Er bezog Partner wie Eliteschulen, Olympiastützpunkte, Unterstützer aus Wirtschaft, Wissenschaft sowie regionaler und kommunaler Verwaltung in seinen Dank ein: „Sie alle ermöglichen mit Ihrem Einsatz, mit Ihrem Wissen, mit Ihren Möglichkeiten, die Entwicklung des Sports in Sachsen weiter voranzubringen. Sie alle sind Teil des Erfolges. Sie alle sind 25 Jahre Landessportbund Sachsen.“
Die bemerkenswerte Entwicklung sei kein Selbstläufer für die nächsten Jahre. „Wir müssen willens und fähig sein, gesellschaftlichen Wandel zu begleiten und zu gestalten. Wir müssen uns mit Ihnen gemeinsam neue Ziele stecken, Verbesserungen anstreben und uns stetig weiterentwickeln. An Traditionen und Werten festhalten, aber Neuem gegenüber offen sein und Innovationen für unsere Mitglieder nutzen“, so der LSB-Präsident. Inhaltlich betrachtet gehe es dabei vor allem um Themen wie soziale Sensibilität, sportbezogene Engagementpolitik, gesundheitspräventive Potenziale im Sport, attraktive und zukunftsfähige Bildungsangebote sowie die Neustrukturierung des Leistungssports. Aber auch um eine kluge Finanzierung, um ausreichend qualifizierte Übungsleiter und ein flächendeckendes Angebot adäquater Sportstätten zu sichern.
Rößler: „LSB – Ein Vierteljahrhundert starke Leistung“
Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler blickte in seiner Festrede auf die Anfangstage des am 29. September 1990 gegründeten LSB zurück: „Den Landessportbund Sachsen zu gründen, noch bevor der namensgebende Freistaat überhaupt gegründet war, das war schon eine sportliche Leistung.“ So konnte man die 25 Jahre des organisierten Sports in Sachsen feiern – noch bevor am 3. Oktober die Feierlichkeiten zur Wiedergründung des Freistaats begangen wurden.
Rößler gratulierte auch im Namen des Sächsischen Landtags, der Staatsregierung und des Ministerpräsidenten zum Jubiläum. Der Landessportbund Sachsen und seine Vereine seien in der Vergangenheit immer auf hohem Niveau leistungsfähig gewesen, zog er Parallelen zum Leistungssport, und 25 Jahre Landessportbund Sachsen seien ein Vierteljahrhundert starke Leistung. Der LSB führe mit Recht den Slogan „Hier ist Sport zu Hause.“
Auch Rößler verwies auf die Leistung der Ehrenamtlichen, die Vereinssport und LSB trügen. Sie würden 15 Millionen Stunden unentgeltlicher Arbeit leisten, das sei ganz einfach unbezahlbar. Ohne sie gäbe es für den Sport keine Zukunft. Er sprach sich außerdem dafür aus, sich für weitere Sportgroßveranstaltungen in Sachsen einzusetzen. Aus ihnen könne Motivation und Begeisterung für den Sportnachwuchs erwachsen.
„Zwischenzeit – für die Zukunft des Sports in Sachsen“
Die Festveranstaltung in Mittweida hatte mit einem emotionalen filmischen Blick auf die LSB-Geschichte und das Selbstbild der sächsischen Sportdachorganisation begonnen. An die Festreden schloss sich eine etwa 90-minütige Podiumsdiskussion zu aktuellen und künftigen Herausforderungen an den organisierten Sport an. Unter der Moderation von Ex-Weltmeister und Olympiamedaillengewinner Marc Huster diskutierten LSB-Vizepräsidentin Angela Geyer, Sachsens Innenminister Markus Ulbig, Junioren-Weltmeister David Welde, Olympiasiegerin und Trainerin Petra Rossner, Mittweidas Hochschulrektor Prof. Dr. Ludwig Hilmer und Daniela Fünfstück, Geschäftsführerin des SC Hoyerswerda, ihre Sicht auf besondere Schwerpunkte aus der jeweils unterschiedlichen Perspektive des Sportlers, der Trainerin, des Großsportvereins, des Dachverbands, der Bildungspartners in der dualen Karriere sowie aus Sicht der Politik.
Im Anschluss nahm sich der LSB mit seinen Gästen die „Zwischenzeit“, um ausgerichtet an seinen fünf Leitmotiven Zusammenhalt, Gesundheit, Bildung, Leistung und Engagement, in fünf Foren Expertenwissen zu vermitteln und fachlich spezifische Themen vertieft zu diskutieren. So ging es um Möglichkeiten und Grenzen für Sportvereine bei der Bewältigung all ihrer Aufgaben, die Schlüsselfunktion von Sport und Bewegung für ein gesundes Leben, die Rolle kompetenter Trainer und Übungsleiter für die Entwicklung allseits „gebildeter Sportler“, das Zusammenspiel der Partner für das Gelingen der dualen Karriere oder das Mitarbeitermanagement im Sportverein als verantwortungsvolle Vorstandsaufgabe. Die Essenz der Forenbeiträge und ihrer Diskussionen, gebannt auf das Papier von Flipcharts, übergab LSB-Präsident Ulrich Franzen zum Abschluss symbolisch an Generalsekretär Christian Dahms. Sie soll in den kommenden Monaten in die Arbeit von Haupt- und Ehrenamt des Landessportbundes Sachsen einfließen.
Quelle: www.sport-fuer-sachsen.de