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Dezember 2024

Landessportbünde

Gesa Felicitas Krause und Marco Koch sind Hessens Sportler des Jahres 2015. Die Ehrung der Hindernisläuferin von der LG Eintracht Frankfurt und des Brustschwimmers vom DSW 1912 Darmstadt war einer der Höhepunkte der 14. Olympischen Ballnacht im Kurhaus Wiesbaden Ende Oktober. Im festlichen Rahmen und unter den Augen zahlreicher prominenter Gäste wurden die Preisträger der unterschiedlichen Kategorien bekanntgegeben und geehrt.

Mannschaft des Jahres wurden die Fußballer des SV Darmstadt 98, in der Kategorie Sportler mit Behinderung erhielt der Rollstuhl-Tischtennisspieler Thomas Brüchle die meisten Stimmen. Nachwuchssportler des Jahres wurde der Degenfechter Peter Bitsch. Hessens Trainer des Jahres stammt zwar nicht aus Hessen, hat aber im Odenwald seine zweite Heimat gefunden und nennt eine waschechte Hessin seinen Schützling. Es ist Wolfgang Heinig, Trainer von Gesa Felicitas Krause.

Gewählt wurden die Preisträger von einer Jury aus Chefredakteuren und Sportressortleitern hessischer Medien. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 5.500 Euro (je 1.000 Euro für die Sportler, Mannschaft und Trainer des Jahres sowie 500 Euro in der Kategorie Newcomer) stellte erneut die Spielbank Wiesbaden zur Verfügung. In ihren Reden hoben die Laudatoren neben den herausragenden Leistungen der hessischen Top-Sportler und -Sportlerinnen auch ihre Vorbildfunktion in Sachen Fairness, Teamgeist und Durchhaltevermögen hervor.

Zu den Preisträgern

Hessens Sportlerin des Jahres: Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt)

Sie sorgte für einen der herausragenden sportlichen Höhepunkte des Jahres und hat sich den Titel als „Hessens Sportlerin des Jahres 2015“ damit redlich verdient. Die Rede ist von Gesa Felicitas Krause und ihrer Bronzemedaille über 3000 Meter Hindernis bei der Leichtathletik-WM in Peking. Die 23-jährige Athletin stammt aus Ehringshausen und startet für die LG Eintracht Frankfurt. Die erste deutsche Einzel-Lauf-Medaille seit 2001 war für die Sportsoldatin der Höhepunkt eines „Sahnejahres“, in dem sie nicht nur bei der WM brillierte, sondern auch Deutsche Meisterin wurde und zweimal persönliche Bestzeit lief. Diese einzigartige Leistung wurde auch von den Juroren entsprechend honoriert: Mit großem Vorsprung gewann Gesa Felicitas Krause nach 2013 bereits zum zweiten Mal die Wahl zu Hessens Sportlerin des Jahres.

Hessens Sportler des Jahres: Marco Koch (DSW 1912 Darmstadt)

Den Hattrick bei der Wahl zu Hessens Sportler des Jahres hat Marco Koch perfekt gemacht. Zum dritten Mal in Folge sicherte sich der Brustschwimmer aus Darmstadt den Titel. Der aktuelle Top-Star der deutschen Schwimmer hat mit dem Gewinn der WM-Goldmedaille über 200 Meter Brust seiner Leistungsentwicklung die Krone aufgesetzt. 2013 Vizeweltmeister, 2014 Europameister, 2015 Weltmeister – man darf gespannt sein, was die Olympischen Wettkämpfe in Rio bringen werden. Eines der Erfolgsrezepte von Marco Koch: eine spezielle Diät, die verschiedene seiner Lebensmittelunverträglichkeiten berücksichtigt und die der schlagfertige „Heiner“ als „vegan mit viel Fleisch“ charakterisiert.

Hessens Mannschaft des Jahres: SV Darmstadt 98

Aus Darmstadt kommt auch die Mannschaft des Jahres 2015. Kein Wunder bei der Erfolgsgeschichte, die der SV Darmstadt 98 in den vergangenen zwei Jahren hingelegt hat: 2013 bewahrte nur die Insolvenz eines benachbarten hessischen Vereins die Fußballer vor dem Abstieg in die 4. Liga. Dann aber ging es stetig aufwärts: Nach dem Aufstieg in die 2. Liga 2014 folgte 2015 der Durchmarsch in die Elite-Klasse des deutschen Fußballs. Die Jury belohnte diese Leistung und kürte die Kicker vom Böllenfalltor mit großem Vorsprung zu Hessens Mannschaft des Jahres. Geschuldet ist dies sicher auch der Form, in der sich das Team aus der Wissenschaftsstadt seit dem Aufstieg präsentiert: Mit Top-Ergebnissen mischt Darmstadt 98 derzeit die Bundesliga auf. Bleibt zu hoffen, dass sich diese Erfolgsgeschichte fortschreibt und am Ende der Saison der Klassenerhalt steht.

Hessens Trainer des Jahres: Wolfgang Heinig

Hessens Trainer des Jahres kommt, wie die Sportlerin des Jahres auch, aus der Leichtathletik: Wolfgang Heinig ist Leitender Bundestrainer Lauf/Gehen, Bundestrainer Langstrecke/Marathon und Trainer bei der LG Eintracht Frankfurt. Für die startet auch Heinigs erfolgreichster Schützling, WM-Bronzemedaillen-Gewinnerin Gesa Felicitas Krause. Im Gegensatz zu ihr stammt Heinig jedoch nicht aus Hessen. In Torgau geboren und aufgewachsen, hat er aber im Odenwald eine zweite Heimat gefunden. Der 64-Jährige ist mit der Bronzemedaillen-Gewinnerin der Olympischen Spiele von 1988, Katrin Dörre-Heinig, verheiratet. Neben Krause trainiert er den Deutschen Meister von 2013 über 10.000 Meter, Homiyu Tesfaye, sowie seine Tochter Katharina Heinig. Sie ist auf der Marathon-Strecke zu Hause und startet ebenfalls für Eintracht Frankfurt.

Hessens Sportler des Jahres mit Behinderung: Thomas Brüchle (RSC Frankfurt)

Rollstuhl-Tischtennisspieler Thomas Brüchle ist 2015 Hessens Behindertensportler des Jahres. Mit dem RSC Frankfurt wurde der 39-jährige Lindauer Deutscher Mannschaftsmeister. 2014 gewann Brüchle bei den Weltmeisterschaften Gold mit der Mannschaft und wurde deutscher Vizemeister im Einzel und Doppel. Um in dieser Sportart Erfolg zu haben, braucht man Konzentrationsfähigkeit, Reaktionsschnelligkeit und Selbstdisziplin. Und über genau diese Attribute verfügt Thomas Brüchle. Auch deshalb gilt er als weltweit drittbester Tischtennisspieler seiner Wettkampfklasse. Brüchle trägt den Spitznamen „The Wall“, nennt Jan-Ove Waldner als sportliches Vorbild und lebt nach dem Grundsatz „think positive“. Sein nächstes großes Ziel ist eine Medaille bei den Paralympics in Rio. Weil er wegen der Europameisterschaft in Dänemark nicht vor Ort sein konnte, nahm die stellvertretende Vorsitzende des RSC Frankfurt, Dr. Pamela Heymanns, die Auszeichnung entgegen.

Hessens Newcomer des Jahres: Peter Bitsch (Darmstädter Fechtclub 1898)

Hessens heimliche Sporthauptstadt 2015 ist Darmstadt. Von dort kommen nicht nur der hessische Sportler und die hessische Mannschaft des Jahres, auch Hessens Newcomer 2015 hat dort seine sportliche Heimat. Peter Bitsch ist Fechter und hat 2015 mit der Degen-Nationalmannschaft bei der Junioren-WM den Mannschafts-Titel gewonnen. Der 19-jährige Bickenbacher, der das Fechten bei der SSG Bensheim erlernt hat und an der TU Darmstadt Chemie studiert, ist „durch die drei Musketiere“ zum Fechten gekommen. Dass er nicht nur ein guter Fechter, sondern auch ein fairer Sportsmann ist, zeigte er bei der Kadetten-WM 2013: Dort gab er einen Bodentreffer zu, den die Obfrau nicht gesehen hatte und ihn deshalb schon zum Sieger erklären wollte. Anschließend verlor er das Gefecht unglücklich mit 4:5 Treffern – wurde aber vom Internationalen Fechtverband mit einer Fair Play-Urkunde und einer Medaille ausgezeichnet. Doch natürlich möchte Peter Bitsch am liebsten gewinnen. Für 2016 hat er ein großes Ziel: die Teilnahme an den Olympischen Spielen von Rio.

Quelle: www.landessportbund-hessen.de