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April 2024

Landessportbünde

Die Hamburger Volksbank und der Hamburger Sportbund haben zum fünften Mal die „Sterne des Sports“ vergeben. Drei Gewinner freuen sich über einen Stern in Silber und Siegprämien in Höhe von insgesamt 7.000 Euro. Der Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Sportstaatsrat Christoph Holstein zeichnet das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Hamburger Sportvereine aus.

Der FC Süderelbe von 1949 e.V. erhielt für sein Projekt „Berufs- und Ausbildungsmesse Süderelbe“ den ersten Platz mit dem großen Stern in Silber und einen Geldpreis in Höhe von 4.000 Euro. Den zweiten Platz belegte mit seiner „Inselakademie“ Sport ohne Grenzen e.V. mit einem kleinen Stern in Silber und 2.000 Euro Preisgeld. Der dritte Platz wurde mit einem kleinen Stern in Silber und einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro ausgezeichnet: Der SC Condor von 1956 e.V. überzeugte die Jury mit seiner Arbeit zur Integration von Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlingen. Als zusätzlichen Preis erhielten alle drei Gewinner einen Film über ihren Verein.

Die Laudationen auf die Gewinner hielten Florian Fuchs vom UHC Hamburg, Matthias Flohr vom HSV Handball und Dr. Jürgen Mantell, Präsident des Hamburger Sportbunds. Durch den Abend führte Hamburg 1-Sportchef Uli Pingel.

„Die Sterne des Sports leuchten zum fünften Mal in und für Hamburg. Mit ihrer Strahlkraft nehmen wir in diesem Jahr die zentrale gesellschaftliche Bedeutung des Breitensports gleich doppelt in den Blick: Mit der Hamburger Bewerbung für die Spiele 2024 kommen wir auf den Kern der olympischen Idee zurück und übernehmen eine besondere Sportverantwortung. Der Breitensport bietet hierfür die werteorientierte Basis mit einer Leistung und einem Können, das weit über das Mess- und Bewertbare hinausgeht. Die Vereinsarbeit lebt die gesellschaftliche Akzeptanz von sozialen, körperlichen und religiösen Unterschieden vor und ist Vorbild für die zweite große Aufgabe, die wir in Hamburg nachhaltig lösen wollen: die Integration von Flüchtlingen“, so Dr. Reiner Brüggestrat, Vorstandssprecher der Hamburger Volksbank.

Eine hochkarätig besetzte Jury hatte die Projekte überprüft und neben der sportlichen Leistung vor allem das soziale Engagement bewertet. Dazu zählten klassische Themen wie Gesundheit, Familie und Senioren, sowie gesellschaftspolitische Programme zu Integration und Gleichstellung.

„Ganz unterschiedliche Ideen und doch ein gemeinsames Ziel, das zeichnet alle drei Preisträger in diesem Jahr aus. Alle wollen Menschen helfen, egal, ob sie Vereinsmitglied sind oder nicht. Unsere Preisträger zeigen, wie viel Sportvereine weit über das Sporttreiben hinaus in unserer Nachbarschaft tun. Wir danken der Hamburger Volksbank, mit deren verlässlicher Hilfe wir die ‚Sterne des Sports‘ verleihen können, um die Leistungen der Vereine im Breitensport zu der Aufmerksamkeit zu verhelfen, die sie verdienen“, sagte Thomas Fromm, Vizepräsident des Hamburger Sportbunds.

Der FC Süderelbe (1. Platz) organisiert seit 2014 eine Berufs- und Ausbildungsmesse für Jugendliche aus der Nachbarschaft. In der Vereinsarbeit wurde erkannt, dass insbesondere jugendliche Migrantinnen und Migranten Probleme haben, einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden. Ehrenamtlich sprechen die Mitglieder Unternehmen an und gewannen für die Messe 2015 41 Unternehmen. 2.300 Jugendliche nahmen teil. Bereits am Tag der Messe wurden mehrere Zusagen für Ausbildungsplätze und Praktika vergeben. Die Messe ist mittlerweile die einzige Ausbildungsmesse im Hamburger Süden. Ähnliche Messen in Hamburg sind für die Zielgruppe oft nicht passend. Eine Fortsetzung des Projekts ist daher geplant.

Nach dem Ende seiner Karriere als Profi-Basketballer gründete Marvin Willoughby mit Freunden den Verein Sport ohne Grenzen (2. Platz). In dem Hamburger Stadtteil, in dem er aufgewachsen war, verband er so Sport und Sozialarbeit. Heute ist aus der Idee eines der erfolgreichsten Sportprojekte in Hamburg geworden und hat den Stadtteil Wilhelmsburg verändert. In einer ehemaligen Blumenhalle wird heute Bundesliga-Basketball gespielt. Die „Inselakademie“ bildet Nachwuchstalente für die Jugend-Bundesliga aus. Die Basis bilden Jugend-Projekte aus dem Stadtteil. Offene Sportangebote und Sozialkompetenztrainings werden mittlerweile auch aus anderen Stadtteilen nachgefragt. Das Profi-Team der Hamburg Towers hat sich in die Arbeit des Vereins eingefügt. Offene Sportangebote finden aktuell zum Beispiel für Flüchtlinge oder adipöse Arbeitslose statt. Sie trainieren nebeneinander in der neuen Halle im Wilhelmsburger Inselpark. Auf dem letzten Hallendrittel trainieren zeitgleich die Profis. In den Schulferien wird das Profi-Team außerdem in Sportcamps für Jugendliche im Stadtteil eingebunden.

36 Nationen, vier Kontinente, ein Verein. Mit seiner Integrationsarbeit bekennt sich der SC Condor (3.Platz) öffentlich zu den Menschen mit Migrationshintergrund in seinem Verein und schafft Bewusstsein bei seinen Mitgliedern und in der Nachbarschaft. Der Verein hat sich dieses Thema systematisch erarbeitet. Zunächst wurde die Mitgliederstruktur analysiert, wo die Stärken und Schwächen des Vereins liegen und ob Integrationsprobleme im Verein bekannt sind. Mit Beratung durch das Programm „Integration durch Sport“ des HSB wurden daraus erfolgreich Maßnahmen und Projekte abgeleitet. Beim SC Condor finden interessierte Migrantinnen und Migranten beispielsweise Informationen in verschiedenen Sprachen. Im Stadtteil wurden Plakate geklebt, die den Verein eindeutig positionieren. Anstelle einer üblichen Feier zum Jubiläum im Jahr 2011 veranstaltete der Verein stattdessen ein interkulturelles Kinderfest. Im August 2015 wurde für 150 Frauen aus dem Stadtteil ein Bayram-Fest gemeinsam mit der muslimischen Gemeinde ausgerichtet, um das Ende des Ramadans zu feiern. Mit Sportangeboten für über 800 Menschen in zwei Flüchtlingsunterkünften ist der Verein in seiner Umgebung außerdem einer der aktivsten in der Flüchtlingshilfe.

Die Mitglieder der Hamburger Jury der „Sterne des Sports“ sind:

  • Dr. Jürgen Mantell, Hamburger Sportbund
  • Thomas Fromm, Hamburger Sportbund
  • Carsten Harms, Verein Hamburger Sportjournalisten
  • Rainer Grünberg, Hamburger Abendblatt
  • Matthias Steiner, NDR 90,3
  • Gunnar Sadewater, HSV Handball
  • Markus Baumann, Vierländer Volksbank
  • Dr. Reiner Brüggestrat, Hamburger Volksbank

Der FC Süderelbe (1. Platz) geht mit seinem „Großen Stern in Silber“ in das Rennen um den „Großen Stern des Sports“ in Gold, der seit 2004 jährlich in Berlin vergeben wird. Die Preisverleihung für die diesjährigen Gewinner nimmt Bundeskanzlerin Angela Merkel im Januar 2016 vor. Der Gewinner erhält ein Preisgeld von 10.000 Euro.

Quelle: www.hamburger-sportbund.de