Alle drei Jahre steht die Frühjahrssitzung des BSB-Hauptausschusses unter einem besonderen Vorzeichen. Da etwa zwei Monate später der Sportbundtag stattfindet, hat die Versammlung laut Satzung den Auftrag, dem Sportbundtag Vorschläge für die Ämter des Präsidenten und der Vizepräsidenten zu machen. Und zum ersten Mal seit 2001 musste auch ein neuer Präsident vorgeschlagen werden, da Heinz Janalik im Juni nicht noch einmal antreten wird. Weiterer Höhepunkt der gut besuchten Veranstaltung war die Verabschiedung des ordentlichen und außerordentlichen Haushalts.
Engagement für Sport und Umwelt gewürdigt
Bevor Janalik zu seinem obligatorischen Bericht über die Arbeit des letzten halben Jahres kam, stand noch eine Ehrung an, und zwar für Manfred Gäng, den langjährigen Vorsitzenden des Landesverbands Motorbootsport Baden-Württemberg. Davor und parallel dazu fungierte Gäng als Vorsitzender des MBC Oberhausen sowie des SKC Philippsburg. Besonders hervorzuheben sei sein Engagement für die Verbindung von Sport und Naturschutz. Hier habe er schon frühzeitig Weichen gestellt, und zwar als Umweltbeauftragter sowohl im Verein als auch im Verband. Manfred Gäng erhielt aus Janaliks Händen die BSB-Verdienstmedaille.
Dank an Haupt- und Ehrenamt
In seinem Bericht ging der Präsident zunächst auf die Landtagswahlen, den Solidarpakt III sowie das Inkraftsetzen der Bildungspläne ein. Mit dem Ausgang der Wahlen sei für ihn klar, so Janalik, dass der Solidarpakt nicht gefährdet sei, immer hin trage er die Unterschrift von Ministerpräsident Kretschmann. Auf das Ergebnis von 22,5 Mio. Euro pro Jahr könne der Sport stolz sein. Interessant werde hingegen die Besetzung der Führungsämter im Kultus- sowie im Finanz- und Wirtschaftsministerium.
Als Einzelthemen, die beim BSB auf der Tagesordnung stehen, nannte er das Projekt „BSB.Regio“, das nah am Verein beraten, informieren und Schulungen anbieten wird, die zentrale Aufgabe der Qualitätssicherung im Bildungsbereich, das inzwischen bestens etablierte BSB.net sowie die Partnerschaft mit Baden-TV, wo der BSB in der Sendung „Trikottausch“ künftig als Partner mit im Boot sitzen wird. Beim Thema Flüchtlinge attestierte er dem Sport, mit dieser schwierigen gesamtgesellschaftlichen Situation gut umzugehen und zur Integration beizutragen. Allerdings sei der Sport auch kein Wunder- und Allheilmittel. Abschließend sprach Janalik allen seinen Dank aus: „Ich bin stolz auf meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haupt- und Ehrenamt, auf die Partnerinnen und Partner in den Fachverbänden, Sportkreisen und Vereinen und wünsche mir nichts mehr als die Fortsetzung unserer gemeinsamen Erfolgsgeschichte.“
Haushalt einstimmig angenommen
Im Anschluss erläuterte der Vizepräsident Finanzen Bernd Messerschmid zunächst ordentlichen Haushalt des BSB, der mit einem Überschuss von 23.000 Euro abgeschlossen wurde. Beim außerordentlichen Haushalt habe man die 810.000 Euro für Lehrgangsmaßnahmen der Verbände etwas anders aufgeteilt. Ordentlicher und außerordentlicher Haushalt sowie der anschließend von Messerschmid erläuterte BSJ-Haushalt wurden schließlich vom Hauptausschuss einstimmig angenommen. Die Mittelverteilung an die Fachverbände erfolgte nach dem seit mehreren Jahren unveränderten Verteilerschlüssel, wozu die Versammlung ebenfalls zustimmte.
Dr. Martin Lenz und Stefan Zyprian kandidieren
Hinsichtlich der Wahlen beim Sportbundtag ergriff Präsident Janalik wieder das Wort. Das BSB-Präsidium habe sich bereits voriges Jahr intensiv auf die Suche nach einem Nachfolger für ihn gemacht, viele Gespräche geführt und sich schließlich einstimmig dafür entschieden, dem Hauptausschuss Karlsruhes Sozial- und Sportbürgermeister Dr. Martin Lenz vorzuschlagen. Darüber hinaus hat sich auch der BWSJ-Vorsitzende Stefan Zyprian für das Präsidentenamt beworben. Beide stellten sich anschließend dem Gremium vor und beantworteten Fragen der Ausschussmitglieder.
Dr. Martin Lenz begann seine Vorstellung mit einem Lob für alle Ehrenamtlichen, vor denen er große Hochachtung habe. Lenz war fünf Jahre Vorsitzender der Sportkreisjugend Karlsruhe, hat reichlich praktische Erfahrung durch die Leitung mehrerer Sportprojekte in Karlsruhe und verfügt durch seine Tätigkeit als Bürgermeister und Vorsitzender des Sportausschusses über viel Erfahrung in der Arbeit in den verschiedensten Gremien. Großen Wert lege er auf die Vernetzung von Sport und Sozialem, auf die Förderung insbesondere des Nachwuchsleistungssports aber auch des Breitensports. Im Falle seiner Wahl wolle er im Herbst mit den Mitgliedern des Hauptausschusses gemeinsam Ziele diskutieren und erarbeiten sowie die Sportkreise besuchen und dort erste Gespräche führen.
Stefan Zyprian ist zurzeit Vorsitzender der baden-württembergischen Sportjugend und damit auch Mitglied im LSV-Präsidium sowie stv. Vorsitzender des Fußballkreises Mannheim. Der selbständige Diplom-Betriebswirt kommt vom Fußball, war viele Jahre Vereinsvorsitzender und übernahm im Laufe der Jahre dann Ämter im Sportkreis Mannheim sowie bei der BSJ und beim BSB. Für den Fall seiner Wahl freue er sich, die Herausforderungen, vor denen der BSB steht, gemeinsam mit dem Team des Präsidiums und den Fachverbänden anzunehmen. Dabei wolle er auf Dialoge setzten, denn „eine gelungene Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg“, so Zyprian zum Abschluss.
Zustimmung für Vorschlag des Präsidiums
Nach eingehender Diskussion und Beratung hat der Hauptausschuss dem Vorschlag des Präsidiums mit Dr. Martin Lenz als Präsident sowie fünf Vizepräsidenten, die außer Harald Denecken alle wieder kandidieren, ohne Gegenstimme zugestimmt. Ebenso hat der Hauptausschuss die Bewerbung von Stefan Zyprian zur Entscheidung beim Sportbundtag zugelassen. Das Präsidium komplettieren der Vertreter der Sportkreise, zwei Vertreter der Fachverbände sowie der BSJ-Vorsitzende Volker Lieboner, die alle von den zuständigen Gremien bereits gewählt wurden.
Zuvor hatten sich Harald Denecken, der nicht mehr kandidieren wird, von den Mitgliedern des Hauptausschusses verabschiedet und Bernd Kielburger, der als dessen Nachfolger vorgeschlagen wurde, kurz vorgestellt. Kielburger war Bürgermeister der Gemeinde Königsbach-Stein und gehörte über fünf Legislaturperioden dem baden-württembergischen Landtag an. Zum Abschluss hatte dann wieder Heinz Janalik das Wort, der allen Fachverbands- und Sportkreisvertretern für ihr Kommen sowie für ihre hervorragende und engagierte Arbeit, die sie in ihren Organisationen tagtäglich leisten, dankte.
Quelle: www.badischer-sportbund.de