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März 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Mannheim (SID) Im m:congress Center Rosengarten Mannheim erhielten am 15. April 13 Fußballvereine die Sepp-Herberger-Urkunde. Seit vielen Jahren zeichnet die älteste Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes mit der Urkunde auf Vorschlag der DFB-Landesverbände Fußballvereine für besonderes Engagement aus. In den Kategorien Behindertenfußball, Resozialisierung, Schule und Verein sowie Sozialwerk wurden Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 58.000 Euro vergeben. Erstmals wurde mit dem Softwarekonzern SAP eine eigene Kategorie „Fußball Digital“ ausgelobt. Der DFB-Premiumpartner unterstützt so zusammen mit dem IT-Spendenportal stifter-helfen.de das Stiftungswirken.

Es war ein besonderer Tag für den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Am Vormittag wurde auf dem außerordentlichen DFB-Bundestag in Frankfurt die neue Verbandsspitze um Präsident Reinhard Grindel gewählt. Am Abend nahm der neu gewählte DFB-Präsident dann zusammen mit Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge und Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius an der Feierstunde in Mannheim teil. „Ich bin gerade heute ganz besonders gerne nach Mannheim gekommen, um mit meiner Anwesenheit zu dokumentieren, welch großen Stellenwert dieses beeindruckende, ehrenamtliche Engagement der Vereine für unseren Verband hat“, betonte Reinhard Grindel.

58.000 Euro für 13 Fußballvereine

In Anwesenheit von über 100 geladenen Gästen, darunter Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg sowie den Fußball-Größen Uwe Seeler, Otto Rehhagel, Horst Eckel und zahlreichen weiteren Persönlichkeiten aus Fußballsport und Gesellschaft, erhielt der SV Werder Bremen in der Kategorie „Behindertenfußball“ den 1. Preis.

„Seit den frühen ‚2000er-Jahren‘ haben Sie Angebote für Menschen mit Behinderung berücksichtigt und dabei den Anspruch formuliert, den SV Werder selbst inklusiver aufzustellen“, unterstrich Hermann Korfmacher, der Vorsitzende des Kuratoriums der Sepp-Herberger-Stiftung, in seiner Laudatio.

Im Bereich „Resozialisierung“ wurde Gerd Mewes aus Hamburg ausgezeichnet. Der Pensionär engagiert sich seit 36 Jahren im Ehrenamt als Fußballtrainer der Mannschaft der JVA Fuhlsbüttel. „Sie haben nie vergessen, dass diese Menschen Dinge getan haben, die man sich oft nicht vorstellen kann und dabei anderen Menschen schreckliches Leid angetan haben. Gleichzeitig haben Sie unterstrichen, dass es trotzdem Menschen bleiben und es bei Ihnen nicht um die Taten geht, sondern um Fußball“, sagte Eugen Gehlenborg, der Vorsitzende der Stiftung, in seiner Ansprache und hob hervor: „Dieses Denken hätte nicht nur Sepp Herberger gefallen!“

SV Pesterwitz erhält Sonderpreis

Beim Thema Schule und Verein siegte die SG Oleftal/SG 92. Die Spielgemeinschaft aus dem Fußball-Verband Mittelrhein kooperiert seit Jahren mit dem Clara-Fey-Gymnasium in Schleiden. Die Schülerinnen und Schüler werden unter anderem zu DFB-Junior Coaches ausgebildet und übernehmen ehrenamtliche Tätigkeiten in der SG. Die Urkunde und den Scheck über 5.000 Euro übergab der DFB-Präsident persönlich.

In der erstmals ausgelobten Kategorie „Fußball Digital“ wurde mit dem VfL 08 Vichttal ebenfalls ein Verein aus dem Fußball-Verband Mittelrhein ausgezeichnet. Die U11-Junioren des Klubs sammelten mit einer Crowdfunding-Aktion über 2.000 Euro und verwirklichten sich so den Traum einer Teilnahme am Antalya-Cup in der Türkei. „Das Engagement der Kinder, ihrer Eltern und der Vereinsverantwortlichen wurde, auch dank der Nutzung neuer digitaler Technologien und Möglichkeiten, belohnt“, so SAP-Vorstand Bernd Leukert.

Der Sonderpreis in der Kategorie „Sozialwerk“ ging an den SV Pesterwitz aus Sachsen. Der Verein engagiert sich für die von einer lebensbedrohlichen Stoffwechselkrankheit betroffenen Zwillingsbrüder Kenny und Ricky (7 Jahre). So kamen beispielsweise zu einer Typisierungsaktion auf dem Vereinsgelände über 3.000 Menschen. „Ihr Engagement zeigt, wie man den Begriff der ‚Fußballfamilie‘ eindrucksvoll mit Leben füllt. Wir Fußballer sind gerade dann besonders stark, wenn wir zusammenstehen und uns in Notsituationen helfen. Dann zeigt sich das wahre Fundament des Fußballs“, sagte Stiftungsgeschäftsführer Wolfgang Watzke.

 

Übersicht Preisträger Sepp Herberger Urkunden 2016

Behindertenfußball: 1. Platz (5.000 Euro) SV Werder Bremen (Bremer FV), 2. Platz (3.000 Euro) TSG Wilhelmsdorf (Württembergischer FV), 3. Platz (2.000 Euro) SuS Volmarstein (FuLV Westfalen)

Resozialisierung: 1. Platz (5.000 Euro) Gerd Mewes (Hamburger FV), 2. Platz (3.000 Euro) SV Germania Adelsheim (Badischer FV), 3. Platz (2.000 Euro) Schiedsrichter-Vereinigung Rhein-Pfalz (Südwestdeutscher FV)

Schule und Verein: 1. Platz (5.000 Euro) SG Oleftal/SG 92 (FV Mittelrhein). 2. Platz (3.000 Euro) FC Homburg (Saarländischer FV), 3. Platz (2.000 Euro) TSV 1862 Friedberg (Bayerischer FV)

Fußball Digital: 1. Platz (5.000 Euro) VfL 08 Vichttal (FV Mittelrhein), 2. Platz (3.000 Euro) 1. FC Egestorf/Langreder (Niedersächsischer FV), 3. Platz (2.000 Euro) FV Oberlauda (Badischer FV)

Sozialwerk: Sonderpreis (5.000 Euro) SV Pesterwitz (Sächsischer FV)

Zusätzlich zum jeweiligen Geldpreis erhielten alle 13 Preisträger einen Hard-/Softwaregutschein in Höhe von 1.000 Euro.