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Die EM von A bis Z: Von Autofahnen bis Zeitverschwendung
A wie Autofahne: Der flatternde PKW-Schmuck ist auch zehn Jahre nach der WM noch weit verbreitet. Dabei hat das größte Problem Bestand: Bei 100 km/h geht der Fetzen fliegen.
B wie Beau Jeu: Der offizielle EM-Ball heißt übersetzt „Schönes Spiel“ und ist ganz französisch in Blau, Weiß und Rot gehalten. Die silbernen Streifen symbolisieren den EM-Pokal.
C wie Coupe Henri-Delaunay: Das Ziel der Träume ging zuletzt zweimal nach Spanien. Sollte den Iberern der Hattrick gelingen, gibt es zur Belohnung eine originalgetreue Nachbildung.
D wie Debütanten: Die Slowakei, Albanien, Island, Wales und Nordirland nehmen erstmals an einer Endrunde teil. Österreich und die Ukraine, einst als Gastgeber dabei, schafften erstmals sportlich die Qualifikation.
E wie Eiffelturm: Das Pariser Wahrzeichen wird jeden Abend in den Farben eines Teams angestrahlt. Abgestimmt werden kann im Internet.
F wie Fanzonen: Ob auf dem Pariser Marsfeld oder am Strand in Marseille – insgesamt werden sieben bis acht Millionen Fans in den zehn EM-Städten zum Rudelgucken erwartet.
G wie David Guetta: Frankreichs Star-DJ schrieb den offiziellen EM-Song „This One’s For You“. Bild urteilte: „Klingt nach Ibiza-Gefälligkeitstechno, könnte aber auch der ESC-Beitrag eines osteuropäischen Landes sein.“
H wie Herbergen: Die 24 Teams haben sich auf ganz Frankreich verteilt. Während Deutschland am Genfer See wohnt, residiert England in Chantilly bei Paris, die Schweiz nahe des Mittelmeers und Spanien in Saint-Martin-de-Ré im Atlantik.
I wie Insel: England, Irland, Nordirland und Wales haben sich qualifiziert, das gab es noch nie. Nur Schottland muss zuschauen.
J wie Jersey: Der Kampf der Ausrüster um das Trikot ist eng wie nie. Primus ist adidas mit neun EM-Teams vor Nike (6) und Puma (5).
K wie Karten: Tickets kosten zwischen 25 und 895 Euro. Die Verbände der beiden spielenden Teams erhalten je 16 Prozent des Kontingents, „kommerzielle Partner“ zwölf, die „Fußball-Familie“ drei.
L wie Lyrik: Auf den Teambussen prangen wie immer hübsche Sprüche. Von „Wir meistern das“ bei der DFB-Elf bis „Die Drachen sollen sich erheben“ bei Wales.
M wie Modus: Da 24 Teams dabei sind, gibt es erstmals ein Achtelfinale. „Die Turniere werden etwas verwässert“, sagt nicht nur Oliver Bieroff über die „Bläh-EM“.
N wie Nationalhymnen: Nur die spanische hat keinen Text, die von Island den wohl pathetischsten: „Tausend Jahre, ein Blümchen der Ewigkeit mit zitternden Tränen, das zu seinem Gott betet und stirbt.“
O wie Ohne Holland: Es stimmt wirklich, die Niederlande sind nicht dabei. Zuletzt gab es das 1984 – ebenfalls in Frankreich.
P wie Platini: Der EM-Rekordtorschütze steht bei seiner Heim-EM im Abseits. Immerhin: Tickets kaufen wie jeder „normale“ Fan darf der zurückgetretene UEFA-Chef.
Q wie Qualifikation: Ohne Punktverlust blieb nur England, ohne jeden Punktgewinn einzig Andorra und Gibraltar.
R wie Rekorde: Aus der Rubrik „unnützes Wissen“: Portugal ist die einzige Mannschaft, die immer die Gruppenphase überstand.
S wie Silver Goal: Wurde nur einmal bei einem großen Turnier erzielt: Im EM-Halbfinale 2004 gewann Griechenland gegen Tschechien durch den Treffer von Traianos Dellas nach 105 statt 120 Minuten.
T wie Titelprämie: Die deutschen Spieler erhalten im Fall des EM-Triumphs jeweils 300.000 Euro vom DFB. Bei den Belgiern klingelt die Kasse angeblich am lautesten: 704.000 Euro sollen pro Spieler fällig werden.
U wie Unterhose: In Frankreich kommt erstmals die Regel zum Einsatz, dass die Unterhose die Farbe der Spielhose haben muss – vor allem lange Unterhosen. Gut, dass Arjen Robben nicht dabei ist (siehe O).
V wie Super Victor: Das offizielle EM-Maskottchen trägt einen Zauberumhang und magische Schuhe. Und heißt dummerweise genau wie ein vibrierendes Spielzeug für Erwachsene.
W wie WAGs: Die „Wives and girlfriends“ (Frauen und Freundinnen) der Spieler werden auch in Frankreich zum Blickfang. Mit dabei: Cathy Hummels, Anna Lewandowska, Rebecca Vardy oder Coleen Rooney.
X wie Xhaka-Duell: Die Losfee wollte es so: Der Schweizer Granit Xhaka (23) und sein für Albanien spielender Bruder Taulant (25) treffen schon in der Vorrunde aufeinander.
Y wie Youngster: Drei 18-Jährige sind in Frankreich dabei: Marcus Rashord (England), der künftige Bayern-Profi Renato Sanches (Portugal) und Emre Mor (Türkei).
Z wie Zeitverschwendung: 1960 und 1964 nahm Deutschland nicht teil. Grund: Sepp Herberger sah das Turnier als „Zeitverschwendung“ an.