Die Mitgliederversammlung des Badischen Sportbundes Nord e.V. hat am 11. Juni 2016 in Wiesloch Martin Lenz (Foto links, mit Heinz Janalik, rechts) aus Karlsruhe zu seinem neuen Präsidenten gewählt. Er setzte sich gegen seinen Mitbewerber Stefan Zyprian aus Edingen-Neckarhausen durch. Martin Lenz steht damit die nächsten drei Jahre an der Spitze des Dachverbandes des organisierten Sports in Nordbaden. Amtsinhaber Heinz Janalik trat nach 16 Jahren Amtszeit nicht mehr zu Wahl an.
In ihren Grußworten untermauerten Vertreter aus Politik und Sport dessen Bedeutung in der Gesellschaft. Dieter Schmidt-Volkmar, Präsident des Landessportverbandes Baden-Württemberg, bezeichnete den Sport als größten außerschulischen Bildungsträger. Deshalb versprach auch Petra Häffner, sportpolitische Sprecherin der Grünen: „Ich werde mich auch weiterhin für eine angemessene finanzielle Ausstattung einsetzen.“ Andreas Stoch, SPD-Fraktionsvorsitzender und ehemaliger baden-württembergischer Kultusminister, zollte dem scheidenden BSB-Präsidenten Janalik höchste Anerkennung: „Heinz Janalik hat den Sport nicht nur im Kopf, sondern trägt ihn auch im Herzen.“
Sport – ein Bindeglied für die Gesellschaft
Janalik fasste in seinem Bericht die Schwerpunkte seiner Arbeit im BSB Nord zusammen. Als einen der größten Erfolge nannte er die erfolgreichen Verhandlungen mit der Landesregierung über den Solidarpakt Sport I, II und III. Damit könne sich der organisierte Sport auf eine verlässliche, auskömmliche Finanzierung und Förderung stützen. Allein der aktuelle Solidarpakt III stelle ab 2017 jährlich 22,5 Mio. Euro zusätzlich zur Verfügung. Zentrale Themen innerhalb des Dachverbandes waren in den vergangenen 16 Jahren vor allem die stetige Vereinsentwicklung sowie die Modernisierung der Kommunikationswege. Hier wurden viele Projekte in die Wege geleitet. Nicht zuletzt spielten und spielen aktuelle gesellschaftliche Themen wie Inklusion und Integration, die die Entwicklung des organisierten Sports in den nächsten Jahren beeinflussen werden, eine wichtige Rolle.
Am Ende stand der Dank: „Abschied nehmen von einem Amt ist immer verbunden mit einer wertschätzenden Verbeugung vor denjenigen, ohne die erfolgreiches Arbeiten und auch das Bewältigen von Niederlagen nicht möglich gewesen wäre. Ich danke deshalb allen, die mich in meiner Arbeit wirkungsvoll unterstützt haben, mir ihre Wertschätzung entgegenbrachten und mich in unterschiedlichen Funktionen in meiner Rolle als BSB-Präsident begleiteten.“
Wahl des BSB-Präsidiums
Größtes Augenmerk lag auf dem Tagesordnungspunkt „Neuwahlen des BSB-Präsidiums“. Zur Wahl standen Martin Lenz (Karlsruhe) und Stefan Zyprian (Edingen-Neckarhausen). Von den 758 abgegebenen gültigen Stimmen der neun nordbadischen Sportkreise, 51 Fachverbände und der Badischen Sportjugend fielen in einer geheimen Wahl 434 auf Martin Lenz und 324 auf Stefan Zyprian. Martin Lenz: „Ich freue mich sehr über die Wahl zum Präsidenten des Badischen Sportbundes Nord und danke allen Delegierten für das Vertrauen in mich und meine Arbeit. Gemeinsam mit dem Präsidium, allen Fachverbänden, Sportkreisen und Vereinen möchte ich als Team den Weg der nächsten drei Jahre gemeinsam gehen. Wenn wir alle an einem Strang ziehen und unsere vielfältigen Aufgaben zu einem Netz verknüpfen, werden wir unseren Sport zukunftsfähig für die Gesellschaft halten. Meinem Vorgänger Heinz Janalik danke ich für seine außerordentliche Arbeit in den vergangenen 16 Jahren für den Badischen Sportbund Nord und wünsche mir nichts mehr als die Fortsetzung seiner Erfolgsgeschichte.“
Änderungen gab es auch bei der Wahl der Vize-Präsidenten. Neuer Vize-Präsident Finanzen ist Bernd Kielburger (Königsbach-Stein). Vier bisherige Vize-Präsidenten wurden wiedergewählt: Jutta Hannig (Heidelberg), zuständig für Frauen und Sport, Claus-Peter Bach (Plankstadt), Harald Denecken (Karlsruhe) und Gerhard Schäfer (Heidelberg). Weitere BSB-Präsidiums-Mitglieder wurden bereits vorab in ihren Gremien gewählt und durch den Sportbundtag nur noch bestätigt: Gerhard Mengesdorf (St. Georgen, Badischer Turner-Bund) und Helmut Sickmüller (Wurmberg, Badischer Fußballverband) als Vertreter der Fachverbände, Josef Pitz (Angelbachtal) als Vertreter der Sportkreise sowie Volker Lieboner (Wilhelmsfeld) als Vertreter der Badischen Sportjugend.
Nach sechs Jahren Amtszeit scheidet Marianne Rutkowski (Tauberbischofsheim) als Vertreterin der Fachverbände aus dem Präsidium aus. Als dienstältestes BSB-Präsidiumsmitglied bedankte sich Gerhard Schäfer bei Marianne Rutkowski und verlieh ihr im Namen des BSB Nord die goldene Ehrennadel.
Heinz Janalik jetzt Ehrenpräsident
Dem Vorschlag des bisherigen Präsidiums, Janalik für seine Verdienste rund um den organisierten Sport in Nordbaden zum Ehrenpräsidenten zu ernennen, stimmte der Sportbundtag einhellig zu. Gerhard Schäfer würdigte Janalik mit dem Zitat ihres gemeinsamen Präsidiums-Kollegen Claus-Peter Bach: „Heinz Janalik, der messerscharf zwischen gut und schlecht, heilig und scheinheilig unterscheidet, ist eine der kompetentesten Führungspersönlichkeiten des deutschen Sports und vielen, die weit höhere Positionen erklommen haben, haushoch überlegen. Für Heinz Janalik ist ethisch und moralisch einwandfreies Handeln im Sport selbstverständlich.“ Die Urkunde zur Ernennung zum Ehrenpräsidenten überreichte Martin Lenz. So war die Ehrung seines Vorgängers die erste Amtshandlung für den neuen BSB-Präsidenten.
Schließlich gab es auch noch Lob aus dem fernen Brüssel. Der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident und heutige EU-Kommissar Günther H. Oettinger gratulierte Janalik per Videobotschaft: „So sehr wir auch ab und zu hart gerungen haben um den Solidarpakt, um Haushaltsmittel […], Herr Janalik war immer sachkundig, engagiert und ruhig und fair. Ich sage ihm herzlich Dank für diese langjährige Aufgabe im Spitzenamt für den nordbadischen Sport und als Vize-Präsident auch für den baden-württembergischen Sport. Sie haben viel erreicht, Sie können stolz auf Ihre 16 Jahre und die Zeit davor in Ehrenämtern sein.“
Dem neuen Präsidenten gehörte schließlich das Schlusswort: „Ich freue mich auf die neue Herausforderung und danke allen Delegierten, dass der Sportbundtag heute Einheit gezeigt hat.“
Quelle: www.badischer-sportbund.de