Köln (SID) Der frühere DFB-Präsident Wolfgang Niersbach rechnet weiter mit der deutschen Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft 2024. „Man muss sich ja fragen, wer in Europa so ein Turnier mit 51 Spielen überhaupt noch stemmen kann“, sagte Niersbach der Bild-Zeitung: „Die vier Skandinavier, die vages Interesse bekundet haben, besitzen derzeit nur ein taugliches Stadion in Stockholm. Ich habe daher keine Bedenken.“
Niersbach sitzt noch im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA), dem 65-Jährigen droht aber wegen der WM-Affäre 2006 eine Sperre seitens der Ethikkommission des Weltverbandes FIFA. Der Ex-Boss des Deutschen Fußball-Bundes gehe davon aus, „dass der DFB die Regierungsgarantien beibringen kann und somit dann große Chancen besitzt, 2024 EM-Gastgeber zu werden“. Die Entscheidung wird voraussichtlich 2018 fallen.
Die Wahl des neuen UEFA-Präsidenten im kommenden September habe laut Niersbach „keinen Einfluss auf die Vergabe“. Zudem warnte er davor, den Slowenen Aleksander Ceferin zum Favoriten der Wahl zu erklären. „Er ist im Moment sehr aktiv und umtriebig. Generell gilt: Für einen kommenden UEFA-Präsidenten ist es sehr wichtig, dass er ein Standing besitzt und von den großen Klubs wie Real Madrid, FC Barcelona, Bayern München und Juventus Turin ernst genommen wird“, sagte Niersbach.
Der Favorit sei Ceferin „definitiv nicht“. Seine Kandidatur erklärt hatte bislang zudem der Niederländer Michael van Praag. „So eine Wahl ist ein sehr komplexes und sensibles Thema. Bis zur Wahl im September wird noch einiges passieren, möglicherweise gibt es noch weitere Kandidaten“, sagte Niersbach.