Speer-Olympiasieger Thomas Röhler hält einen Wurf über die 100-Meter-Marke für nicht ausgeschlossen. „Da muss ich meinen Trainer Harro Schwuchow zitieren, der immer betont, dass es nur physikalische Grenzen gibt. Und die liegen für den Speerwurf nicht unter 100 Metern“, sagte der 25 Jahre alte Jenaer bei leichtathletik.de: „Wenn ich im Training zu der Erkenntnis komme, dass 100 Meter nun wirklich nicht gehen, hebt er mahnend den Zeigefinger und sagt: ‚Lass das mal ruhig offen im Kopf.'“
Röhler hatte sich in Rio mit 90,30 m Olympia-Gold gesichert, den Weltrekord mit dem seit rund 30 Jahren regelkonformen Speer-Modell hat der Tscheche Jan Zelezny 1996 in Jena mit 98,48 m aufgestellt. Mit dem Vorgänger-Modell, das danach aus Sicherheitsgründen aus dem Verkehr gezogen worden war, hatte DDR-Werfer Uwe Hohn 1984 in Berlin 104,80 m erzielt. Der heute 54-Jährige ist damit der einzige Werfer, der die 100-Meter-Marke übertroffen hat.
Die deutsche Bestmarke mit dem neuen Speer hält seit 1995 Raymond Hecht mit 92,60 m. „Der deutsche Rekord ist die nächste Etappe, die ich im Kopf habe. Der ist nicht so weit weg. Da geht was“, sagte Röhler, der schon auf die neue Saison brennt.
„Es kribbelt schon wieder. Ich freue mich schon auf die WM in London, aber erst mal aufs Training, gar nicht sehr aufs Speerwurf-Training, sondern auf all das, was mich zuletzt so stabil gemacht hat und was im Herbst und Winter im Mittelpunkt steht: Turnen, Slackline, alle möglichen Sprungübungen. Da habe ich Lust drauf und das soll mich noch mal ein Stück besser machen“, sagte Röhler.