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März 2024

Landessportbünde

Das Modellprojekt SPORT FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ von Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen e. V. (BRSNW) und Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.V. (LSB NRW) wurde am 14. Oktober 2016 mit der Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille ausgezeichnet.

Damit ehrt die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation e. V. (DVfR) das Projekt als herausragende Initiative zur individuellen, umfassenden Rehabilitation und Teilhabeförderung. Stellvertretend für alle Projektteilnehmer und Projektpartner nahmen Martin Wonik, Vorstandsmitglied des Landessportbunds NRW und Lars Wiesel-Bauer, Vorstandsmitglied des BRSNW, die Medaille entgegen. Die Laudatio hielt Thomas Härtel, Vizepräsident des Deutschen Behindertensportverbands und Mitglied des DVfR-Hauptvorstands.

Leuchtturm auf Neuland

Mit der feierlichen Medaillenverleihung soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Leuchtturmprojekt gelenkt werden, damit es bundesweit Nachahmer findet. Die DVfR würdigt insbesondere, dass die beiden Sportverbände „Neuland beschritten“ haben, indem sie gemeinsam mit vielen Partnern spezielle qualitätsgesicherte Bewegungs- und Sportangebote für Menschen mit Demenz entwickeln. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen seien dies „außerordentlich wertvolle Angebote zur Förderung der Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft“, die nicht nur die Gesundheitsversorgung von Menschen mit Demenz sinnvoll ergänzen, sondern auch die Bedürfnisse der pflegenden und betreuenden Angehörigen beachten und ihnen entlastende Angebote schaffen.

Gesundheit fördern. Teilhabe ermöglichen. Lebensqualität erhalten.

Dass Sportvereine gemeinsam mit Akteuren aus den Bereichen Pflege, Betreuung, Begleitung und Demenzberatung zielorientiert und strukturiert zusammenarbeiten und ihre jeweiligen Kompetenzen bündeln, hat die DVfR überzeugt. Zugleich werden im Modellprojekt Lernangebote entwickelt und erprobt, die sich nicht nur an Lehrkräfte und Übungsleiter, sondern auch an professionelle Pflegekräfte und pflegende Angehörige richten. „Ganz im Sinne einer wohnortnahen, partizipations- und sozialraumorientierten Rehabilitation“ werde so „eine große Lücke im bestehenden Versorgungsystem für Menschen mit Demenz“ geschlossen. Es sei zu erwarten, dass die Projektergebnisse „wichtige Informationen und Anregungen für den weiteren Auf- und Ausbau solcher Angebote“ liefern werden – für einen „Indikationsbereich, in dem die Zahl der Erkrankten kontinuierlich zunimmt und die Bedeutung von Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe damit stetig wächst“.

Kooperationspartner des landesweiten Modellprojekts SPORT FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ von Behinderten- und Rehabilitationssportverband BRSNW und Landessportbund NRW sind die Landesinitiative Demenz-Service sowie die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege und der privaten Pflege- und Betreuungsanbieter. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Technischen Universität Dortmund, gefördert vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen und von den Pflegekassen in NRW.

Zum sechsten Mal verlieh die DVfR ihre höchste Auszeichnung. In Würdigung der Verdienste von Prof. Dr. Kurt-Alphons Jochheim wurde sie 2009 anlässlich des 100. Gründungsjahres der DVfR gestiftet und erstmalig 2011 verliehen. Träger der Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille sind seither: das P.A.N. Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation, das Netzwerk Epilepsie & Arbeit München, die Deutsche Blindenstudienanstalt e. V. – BLISTA Marburg, die DRS-Rollikids Duisburg und die Spina bifida-Ambulanz Mainz.

Quelle: www.lsb-nrw.de