Hohe Auszeichnung für außergewöhnliches bürgerschaftliches und gesellschaftliches Engagement: Drei Sportvereine aus Baden-Württemberg sind im Dezember 2016 in Karlsruhe von den Volksbanken und Raiffeisenbanken mit den „Sternen des Sports“ in Silber ausgezeichnet worden, darunter auch einer aus Nordbaden. Der TSV Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringen) wurde mit dem „Großen Stern des Sports“ in Silber geehrt und vertritt Baden-Württemberg im bundesweiten Wettbewerb um die „Sterne des Sports“ in Gold, die am 23. Januar 2017 von Bundespräsident Joachim Gauck in Berlin verliehen werden. Jeweils ein „Kleiner Stern des Sports“ in Silber ging an den Verein OnkoAktiv am NCT Heidelberg sowie an die TSG Wilhelmsdorf (Kreis Ravensburg).
Oscars des Breitensports – OnkoAktiv am NCT Heidelberg unter den Preisträgern
„Unsere Preisträger zeigen eindrucksvoll, wie sich Sportvereine auf vielfältige Weise gesellschaftlichen Herausforderungen stellen und diese meistern“, betonte Dr. Roman Glaser, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV), anlässlich der Preisverleihung. „Ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger sind eine unverzichtbare Stütze unseres Gemeinwesens und unserer Gesellschaft“, lobte Glaser. Mit der Auszeichnung „Sterne des Sports“ würdigen die Genossenschaftsbanken herausragende Projekte und danken allen Ehrenamtlichen in den Vereinen für ihren täglichen Einsatz.
Seit dem Jahr 2004 werden die „Sterne des Sports“ von den Volksbanken und Raiffeisenbanken in Deutschland gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund und den Landessportbünden verliehen. „Dieser Wettbewerb gehört zu den bedeutendsten Auszeichnungen im deutschen Sport“, stellte Martin Lenz, Vizepräsident des Landessportverbands Baden-Württemberg und Präsident des Badischen Sportbundes Nord, heraus: „Die Sterne des Sports sind gewissermaßen die Oscars des Breitensports.“
Mit dem TSV Stetten kürte die Jury dieses Jahr einen Verein zum Landessieger, der ein außergewöhnliches Projekt angepackt und umgesetzt hat: Mehr als 4.000 ehrenamtliche Stunden haben Vereinsmitglieder geleistet, um eine leer stehende Förderschule in ein modernes Fitness- und Gesundheitszentrum umzubauen. Mit dem „Großen Stern des Sports“ in Silber ist ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro verbunden.
Sportprogramme für an Krebs erkrankte Menschen
Mit einem „Kleinen Stern des Sports“ in Silber und 1.250 Euro Preisgeld ausgezeichnet wurden die TSG Wilhelmsdorf, bei der sich unter dem Namen „Verein(t)“ Menschen mit und ohne geistige Behinderung aktiv am Vereinsleben beteiligen sowie der Verein OnkoAktiv aus Heidelberg, der am dortigen Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Sportprogramme anbietet, die auf die Bedürfnisse von an Krebs erkrankten Menschen ausgerichtet sind. Derzeit trainieren in der Abteilung VISION (Vereinsabteilung für integrative Sport- und Bewegungstherapie) des Vereins über 80 krebserkrankte Mitglieder. Daneben nehmen noch über 100 weitere Menschen mit bzw. nach einer Krebserkrankung mit einer ärztlichen Verordnung für Rehabilitationssport kostenfrei am Sportprogramm des Vereins teil. Bei einer Krebserkrankung kann sich körperliches Training positiv auf Physis und Psyche sowie auf die soziale Integration auswirken und Komplikationen und Nebenwirkungen der medizinischen Therapie abmildern.
Damit Krebskranke auch an ihrem jeweiligen Wohnort ein geeignetes qualifiziertes Bewegungs- und Sport-Angebot finden, wurde das „Netzwerk OnkoAktiv“ gegründet. Es vermittelt Krebspatienten geeignete Vereine und Einrichtungen in der Region. Gleichzeitig bietet es über eigens ins Leben gerufene Netzwerktreffen Schulungen und Weiterbildungen für Trainer und Übungsleiter in Vereinen, Gesundheitszentren oder Rehabilitationseinrichtungen an. Mittlerweile hat OnkoAktiv mehr als 500 krebserkrankte Menschen in der und über die Metropolregion Rhein-Neckar hinaus an Vereine und Gesundheitsanbieter vermittelt.
Neben den drei Preisträgern war in Karlsruhe mit dem TSV Götzingen noch ein weiterer nordbadischer Verein dabei. Er wurde als einer der Kandidaten für den Publikumspreis nominiert, der neben den Goldenen Sternen ebenfalls in Berlin vergeben wird. Star des Götzinger Projekts ist eine Gruppe von jungen Fußballerinnen, die die Vision hatten, im Schlepptau einer kirchlichen Ugandareise dort ein Fußballcamp für Kinder und Jugendliche zu organisieren und dabei vor allem auch Mädchen anzusprechen. Nach intensiver Vorbereitung klappte dann alles hervorragend und das sechstägige Soccer-Camp wurde ein Riesenerfolg.
Foto: Dr. Joachim Wiskemann und Beate Biazeck vom Verein OnkoAktiv (mit Scheck) freuen sich über den „Kleinen Stern des Sports“ in Silber. Mit dabei BSB-Präsident Martin Lenz, Kunstturner Andreas Toba (v.l.), Vertreter der Volksbank Kurpfalz sowie Dr. Peter Müller, stv. Bereichsleiter beim BWGV, und BSB-Vizepräsident Gerhard Schäfer (v.r.).
Quelle: badischer-sportbund.de