Es war eine Aufgabe, die Innen- und Sportminister Klaus Bouillon gerne erledigte, weil er Sport und Ehrenamt hoch zu schätzen weiß. Mit der Sportplakette des Ministeriums für Inneres und Sport zeichnete er Mitte Dezember, Persönlichkeiten aus dem Saarland aus, die sich ehrenamtlich in herausragendem Ausmaß um den Sport in Vereinen und Verbänden verdient gemacht haben.
Beim Festakt in der Staatskanzlei unterstrich Bouillon die wichtige gesellschaftliche Funktion, die die Symbiose von Sport und Ehrenamt gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit erfüllt: „Vor allem für unsere Jugendlichen können wir dankbar sein, bei uns im Saarland eine immens hohe Organisationsdichte im Sport vorzufinden. In den zahlreichen Sportvereinen finden Heranwachsende Halt und Orientierung, lernen die Regeln sozialen Miteinanders, Disziplin und leistungsorientiertes Handeln in eher spielerischer Weise. Erwachsene finden hier gesunde Entspannung und Freundschaften. Der Sport wird ein Stück Heimat. Auch echte Integrationsarbeit für Flüchtlinge findet hier statt.“
Laut Bouillon sind Vereine und Verbände jedoch nur lebensfähig, weil ehrenamtlich engagierte Menschen unermüdlich die Strukturen pflegen und ihre Mitglieder betreuen, ermuntern und anspornen. Deshalb hätten die geehrten Personen diese hohe Auszeichnung redlich verdient. Sie seien, so der Minister, die Zugpferde im organisierten Sport. Für die zum 20. Mal vergebene Sportplakette hatten Kommunen und Vereine 63 Vorschläge eingereicht. Davon wählte die Auswahlkommission zehn Preisträger aus, an die Bouillon die Auszeichnung in Anwesenheit von Freunden und Familienangehörigen sowie zahlreichen Vertretern des öffentlichen Lebens überreichte.
Die Empfänger der Sportplakette des Ministeriums für Inneres und Sport sind:
Martin Deutsch (Mandelbachtal) ist seit 1987 Mitglied im TuS Ommersheim. Während dieser Zeit war er über Jahre hinweg auch Spartenleiter Fußball innerhalb der Turn- und Sportgemeinschaft. Seit 2010 ist er Vorsitzender. Die Mitgliederzahl des Vereins hat sich in diesem Zeitraum bis auf 800 erhöht. Deutsch war maßgeblich an der Planung und Errichtung des vereinseigenen Clubheims beteiligt. Außerdem hat sich der Familienvater während der letzten beiden Jahre erfolgreich um die Integration von Flüchtlingen gekümmert.
Franz-Josef Dittgen (Saarwellingen) gründete 1970 die Volleyballabteilung des Turnvereins Reisbach. Er übernahm gleichzeitig die Ämter des Abteilungsleiters und des Trainers. Während dieser Zeit erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Mannschaften auch im Damenbereich auf insgesamt zehn. 1976 wurde er zum Landesspielwart im Saarländischen Volleyballverband ernannt. Dittgen war 1988 Mitbegründer der Tennisabteilung und von 1996 bis 2014 Vorsitzender des Tennisvereins.
Meinhild Hierling (Saarbrücken) war von 1956 bis 1964 Kinderturnwartin im TV Scheidt. Von 1993 bis 2001 war sie Vorsitzende des Bürgervereins Eislaufen. Später begleitete sie eine lange Reihe von Ämtern im Saarländischen Turnerbund sowie im Deutschen Turnerbund. Von 1968 bis 1972 führte Hierling auch die deutsche Nationalmannschaft als Mannschaftsführerin an.
Gabriela Husung (Merzig) war 40 Jahre lang als Lehrerin tätig und hat in dieser Zeit außerhalb des Schulbetriebes Schülerinnen und Schüler trainiert. Seit ihrer Pensionierung ist sie wieder Trainerin für den LC Rehlingen. Die Erfolge für ihr herausragendes, oft ehrenamtliches Engagement bei „Jugend trainiert für Olympia“: 48 Siege in der Leichtathletik, 24 Siege im Skilanglauf, sieben Siege im Tischtennis und drei Siege im Volleyball. Sie entdeckte und förderte viele Talente beim LV Merzig und beim LC Rehlingen.
Klaus Kramny (Saarbrücken) war von 1989 bis 1990 kommissarischer Schatzmeister des Saarländischen Landesverbandes für Tanzsport (SLT). Von 1990 an war Kramny 15 Jahre als Schatzmeister des SLT tätig, zu dessen Präsident er 2005 gewählt wurde. Seine Präsidentschaft dauerte bis 2016. 1996 übernahm Kramny außerdem die Leitung beim Bau des Clubheims des SV Saar 05, Abteilung Tanzsport. 1997 war er Leiter Logistik und Finanzen bei der Europameisterschaft im Tanzen, die im Saarland ausgetragen wurde. Von 2004 bis 2015 fungierte er als Turnierdirektor der jährlich stattfindenden Saarländischen Jugend-Tanz-Tage. Kramny war Hauptinitiator der saarländischen Schultanzmeisterschaften.
Edmund Kreuz (Marpingen) war von 1967 bis 1981 Jugendleiter des Tischtennisclubs Alsweiler und anschließend auch Jugendleiter der Tischtennisgemeinschaft Marpingen/Alsweiler. Bis heute ist er Jugendkoordinator der Tischtennisgemeinschaft. Außerdem kümmerte sich Kreuz von 2001 bis heute um die Durchführung verschiedener Tischtennis-Arbeitsgemeinschaften an saarländischen Grundschulen. Kreuz ist von 1978 bis heute Hauptorganisator der Kreisranglistenspiele des Kreises Nordsaar. Ebenfalls von 1985 an bis zum Jahr 2016 organisierte Kreuz die Tischtennis-Mini-Meisterschaften der TTG. 39 Jahre lang, also von 1977 bis heute, ist Edmund Kreuz Kassenwart der TTG. Kreuz besitzt darüber hinaus die Trainer C-Lizenz des saarländischen Tischtennis-Verbandes.
Horst Rammel (Saarbrücken) ist seit 70 Jahren (1946 bis 2016) Mitglied beim ATSV Saarbrücken. Innerhalb der Turnabteilung des ATSV hatte er auch bereits seit 1946 verschiedene Ehrenämter inne. Zur Fechtabteilung des ATSV gehört Rammel bereits seit 1952. Seit den 60er Jahren war er als Kampfrichter bei Wettkämpfen im Einsatz, sowohl für seinen Verein, als auch für den Fechterbund Saar. Seit Ende der 70er Jahre ist er als Trainer für die Fechtabteilung des ATSV Saarbrücken tätig und fungierte von 1986 bis 1988 als Sportwart des ATSV. Auch im Alter von 82 Jahren steht Horst Rammel noch dreimal in der Woche in der Trainingshalle und kümmert sich um den Fechtnachwuchs im Florettbereich.
Judith Ritter (St. Wendel) begann bereits Mitte der 70er Jahre mit dem Handballsport. Sie errang als Jugendspielerin acht saarländische Meisterschaften mit dem SV Leitersweiler und wurde in den 80er Jahren Oberligameisterin mit dem SV Hoof. 1997 war sie maßgeblich am Wiederaufbau einer weiblichen Handballmannschaft in Osterbrücken und Hoof beteiligt. Diese Unterstützung der weiblichen Handballjugend bei der Spielgemeinschaft Ostertal (SV Hoof/SV Osterbrücken) besteht bis heute. Von 1999 bis 2004 war Ritter Jugendtrainerin der SG Ostertal. Von 2004 bis 2010 war sie als Jugendtrainerin und Betreuerin bei der JSG Nordsaar (SV Hoof/SV Osterbrücken/FC Schwarzerden) im Einsatz. 1999 wurde sie Abteilungsleiterin Handball beim SV Osterbrücken und mitverantwortliche Betreuerin bei verschiedenen Veranstaltungen wie Jugendfreizeiten und Vereinsfesten.
Elisabeth Schikorski (Friedrichsthal) ist Mitglied im Turnverein Bildstock. Bereits im Sommer 1962 übernahm sie den Posten einer Übungsleiterin. Von 1981 bis 2012 war sie Mitorganisatorin bei den jährlich stattfindenden IVV-Wanderungen mit bis zu 3000 Teilnehmern. Von 1986 bis 1991 war Schikorski auch Pressewartin des Vereins. Von 1986 bis heute ist sie Übungsleiterin im Turnen für Schülerinnen und beim Kleinkindturnen. Seit 1991 begleitet Schikorski das Amt der Hauptkassiererin im Turnverein. Von 1999 bis 2016 war sie Übungsleiterin in der Sparte Senioren-Gymnastik. Von 1989 bis 1993 und dann wieder ab 2013 betreut Schikorski ehrenamtlich das Sportheim des Turnvereins Bildstock. Von 2006 bis heute ist Elisabeth Schikorski Mitglied und Kassenwartin im Vorstand des Stadtsportverbandes Friedrichsthal. Von 1999 bis heute ist sie Mitglied des Heimatausschusses von Bildstock.
Bernhard Walzer (Homburg) betreut seit mehr als 35 Jahren junge Radsportler bei mehr als 1000 Radrennen. Er gilt als einfühlsamer Betreuer, Trainer und fürsorglicher Unterstützer seiner Schützlinge. In seiner eigenen Karriere als Radsportler gewann er über 30 Landesmeistertitel und fuhr in der höchsten deutschen Amateurklasse. Walzer brachte fünf von ihm betreute Sportler in die Nationalmannschaft. Seine Schützlinge erreichten mehr als 100 Saarlandmeisterschaften und 20 Medaillen bei Deutschen Meisterschaften sowie drei Medaillen bei Weltmeisterschaften. Für sein Lebenswerk und ehrenamtliches Engagement rund um den Radsport wurde Bernhard Walzer 2011 mit dem Sonderpreis des Landessportverbandes Saar (LSVS) und des Landesausschusses für Leistungssport geehrt. 2013 ist auf Betreiben von Herrn Walzer hin eine alte Tradition wiederbelebt worden: das Bergzeitfahren auf der Käshofer Straße. 2015 gründete er eine Fahrradwerkstatt für Bedürftige und Flüchtlinge im neuen Clubheim der Radlerfreunde Homburg. Bei der Sportlerehrung 2013 des Stadtverbandes für Sport Homburg wurde ihm der Ehrenamtspreis für hervorragendes Engagement verliehen. Walzer ist Vorsitzender der Radfreunde Homburg. Mit seinem Team hat er mehr als 130 Radsportveranstaltungen organisiert und durchgeführt.
Quelle: www.lsvs.de