Köln (SID) Mit den deutschen Stars Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov begann Ende Juni ein neues Kapitel moderner Tischtennis-Geschichte. Bei der Auftaktveranstaltung der innovativen T2 Asian Pacific Table Tennis League (T2APAC) im malaysischen Johor gehören die beiden Top-10-Spieler zu den hochkarätigsten Teilnehmern. Als einer von vier Teamkapitänen ist auch Bundestrainer Jörg Roßkopf bei dem Experiment mit einer kombinierten Mannschafts- und Einzelserie dabei.
Der von den chinesischen Machern erhoffte Clou der T2APAC sind eine veränderte Zählweise und eine fast revolutionär erscheinende Präsentation. Bei insgesamt sechs Vorrunden-Turnieren spielen vier Teams mit jeweils drei Herren und Damen in unterschiedlichen Konstellationen um den Einzug ins Finale (7. bis 9. Dezember). Die einzelnen Matches sind auf 24 Minuten begrenzt, gespielt wird in dieser Zeit um möglichst viele Satzgewinne für die Gesamtwertung.
Die mit dem Tischtennis-Rekordpreisgeld von 1,75 Millionen Dollar dotierte Serie spricht hauptsächlich internet-affine Fans an: Sämtliche Spiele finden in der „T2-Höhle“ im malaysischen Ableger der bekannten Pinewood-Filmstudios vor einigen handverlesenen Zuschauern statt, sind aber weltweit per Livestream zu verfolgen. Dazu bespielen die Veranstalter diverse Online-Plattformen fortlaufend mit eigens produzierten und lebendig gestalteten Filmen und Info-Beiträgen über die 24 Aktiven. Boll, Ovtcharov & Co. sollen auf diese Weise zu Stars mit Popularität über ihren Sport hinaus avancieren.
Von großem Interesse sind besonders die Erfahrungen mit der Zeitbegrenzung der einzelnen Matches. Der Weltverband ITTF hatte sich zuletzt schon vor dem ersten T2APAC-Aufschlag grundsätzlich offen für eine solche Idee gezeigt.
Boll führt in der T2-APAC-Serie das Team des dänischen Ex-Europameisters Michael Maze an. Ovtcharov gehört zu Roßkopfs Mannschaft.