Die Snowboarderinnen Silvia Mittermüller (München) und Nadja Flemming (Röhrmoos) haben beim Big-Air-Weltcup in Mönchengladbach die Olympianorm geknackt. Das Duo verpasste bei widrigen äußeren Bedingungen (Nebel) zwar das Finale der besten Sechs, erfüllte aber mit den Rängen neun und 16 die Olympia-Qualifikationskriterien des Deutschen Skiverbandes (DSV). „Ich bin einfach froh, dass ich meine Sprünge gelandet habe“, sagte Mittermüller.
Die halbe Olympianorm hatten sich Mittermüller und Flemming bereits durch die Plätze neun und 13 beim Big-Air-Weltcup in Peking gesichert. Bei den Spielen in Pyeongchang ist Big Air erstmals olympisch. Die Erfüllung der nationalen Norm ist bei den Snowboardern allerdings nicht gleichbedeutend mit einem Startplatz bei den Winterspielen. Dafür müssen sie auch zu den besten 30 Sportlern auf einer akkumulierten Liste des Weltverbandes FIS gehören.
Für Mittermüller war es die Premiere beim Heim-Rennen, im Vorjahr hatte die von Verletzungspech geplagte beste deutsche Freestyle-Snowboarderin das Spektakel lediglich im Fernsehen kommentiert. „Ein bisschen Grund zum Feiern gibt es jetzt schon, weil ich die deutsche Norm geknackt habe. Aber ob ich es wirklich geschafft habe, weiß ich erst im Januar“, so Mittermüller.
Österreichs Weltmeisterin Anna Gasser, die noch vor einer Woche in Peking den zweiten Saisonsieg gefeiert hatte, pausierte beim Arag Big Air Freestyle Festival, um ihren lädierten Fuß zu schonen. Der Sieg ging an die Schweizerin Carla Somaini, die bereits die Qualifikation für sich entschieden hatte.
Bei den Männern sicherte sich der Norweger Marcus Kleveland mit einem fast perfekten Score von 191,75 Punkten den Sieg. Das Finale der besten Zehn fand ohne deutsche Beteiligung statt. Für Maximilan Preissinger (Starnberg), Luis Eckert (Hinterzarten) und Leon Vockensperger (Schechen) reichte es lediglich zu den Rängen 22, 36 beziehungsweise 46.
Gänsehaut-Momente beim Publikum
Auch die atemberaubenden Tricks der Freeski-Athleten sorgten beim faszinierten Publikum für zahlreiche Gänsehaut-Momente. Christian Nummedal aus Norwegen bot die besten Sprünge von der gigantischen 50 Meter hohen Rampe und sicherte sich 183,20 Punkte für sein Weltcup-Konto. „Es ist unglaublich, die Location und die Rampe sind supercool. Ich bin überwältigt und freue mich riesig über meinen Sieg“, so der norwegische Gewinner. Auf dem zweiten Platz landete Oscar Wester aus Schweden (180,80 Punkte), Rang drei sicherte sich der ebenfalls aus Norwegen stammende Oystein Braaten (176,00 Punkte). Bei bester Stimmung sahen die Zuschauer einen spannenden Wettkampf. Die deutschen Herren verfehlten bei ihrem „Heimweltcup“ leider knapp das Finale. Als bester Deutscher Freeski-Athlet beendete Lokalmatador Florian Preuss den Wettbewerb auf dem zwölften Platz.
Bei den Damen feierten die Schweizer einen Doppelsieg. Giulia Tanno stand mit 174,60 Punkten ganz oben auf dem Podium, gefolgt von Sarah Hoefflin (166,80 Punkte). Dominique Ohaco (152,60) aus Chile sicherte sich den dritten Rang. „Es war mega cool und auf einem Big Air City-Event wie diesem hier zu springen, war für mich sehr besonders. Der Kicker war großartig“, so die glückliche Schweizerin.
Großer Zuschauerzuspruch
Insgesamt konnten die Veranstalter in diesem Jahr nicht nur mehr als 70 Athletinnen und Athleten, sondern auch mehr als 16.000 euphorische Wintersport- und Festivalfans begrüßen. Wie schon 2017 war die knapp 50 Meter hohe und 120 Meter lange Sprungschanze das Herzstück des ARAG Big Air Freestyle Festivals – konzipiert vom allrounder mountain resort. Verfehlen konnte das Festivalgelände so niemand. Am Abend war die Rampe effektvoll illuminiert und hatte so eine beeindruckende Atmosphäre geschaffen. Neben der gigantischen Bühne war sie der Hingucker, der imposant aus dem SparkassenPark hinausragte. Neben den spektakulären Sprüngen der Athleten sorgten die Top-Acts „KRAFTKLUB“ und „CRO“ für grandiose Festivalstimmung.