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November 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

TOPS

  • Jupp Heynckes: Vom Rentner zum Retter: Als Rekordmeister Bayern München den Glauben an den italienischen Lebemann Carlo Ancelotti verlor, stand Jupp Heynckes bereit. Mit dem Triple-Trainer von 2013 fanden die Bayern zurück in die Erfolgsspur und bleiben in allen drei Wettbewerben im Rennen um den Titel.
  • Johannes Vetter: Drei starke deutsche Männer kämpften im Speerwurf-Finale der Leichtathletik-WM um die Medaillen – der stärkste nahm Gold mit nach Hause. Nach seinem deutschen Rekord (94,44) und dem WM-Titel in London (89,89) wurde Vetter als erster Deutscher zu Europas „Leichtathlet des Jahres“ gewählt.
  • Laura Ludwig/Kira Walkenhorst: Dem Goldtraum an der Copacabana folgte die Bestätigung in Wien: Nach dem Olympiasieg in Rio setzte sich das Beachvolleyball-Duo Laura Ludwig und Kira Walkenhorst auch die WM-Krone auf. Dabei waren beide im Vorfeld der Titelkämpfe angeschlagen. Als Belohnung wurden Ludwig/Walkenhorst als „Mannschaft des Jahre“s ausgezeichnet.
  • Laura Dahlmeier: Sechs Starts, fünfmal Gold und einmal Silber: Laura Dahlmeier krönte sich bei der WM in Hochfilzen zur Biathlon-Königin. Eine Erkältung zum Beginn des olympischen Winters wird Dahlmeier kaum davon abhalten, auch 2018 in Pyeongchang um die Medaillen zu kämpfen. Mitte Dezember im französischen Annecy kehrte sie bereits wieder in die Erfolgsspur zurück und wurde zur „Sportlerin des Jahres“ gewählt.
  • Johannes Rydzek: Vier Starts, viermal Gold: Johannes Rydzek war bei der WM der Nordischen Kombinierer in Lahti nicht einmal von seinem erfolgverwöhnten Teamkollegen Eric Frenzel zu bezwingen. Auch bei der Wahl zum „Sportler des Jahres“ setzte sich Rydzek gegen die Konkurrenz durch.
  • DFB-Männer: Die Vorfreude auf die Fußball-WM in Russland wächst, dazu beigetragen hat im Jahr 2017 auch der Titelverteidiger: Beim Confed Cup triumphierte Bundestrainer Joachim Löw mit einer B-Elf, die Qualifikation schaffte seine Auswahl ohne Punktverlust. Nach dem EM-Titel der U21 hat Löw im Sommer 2018 die Qual der Wahl.
  • 1. FC Köln: Am 20. Mai taumelte ganz Köln in den Ausnahmezustand – und das außerhalb der fünften Jahreszeit. Nach einem 2:0 gegen den FSV Mainz 05 stand fest: Der FC kehrt nach 25 Jahren auf die europäische Bühne zurück. Trainer Peter Stöger und Manager Jörg Schmadtke feierten mit den Fans. Nichts deutete auf den Absturz hin, der im zweiten Halbjahr 2017 folgen sollte.
  • Roger Federer/Rafael Nadal: Der Abgesang war geschrieben, selbst Roger Federer und Rafael Nadal glaubten nicht mehr an eine Renaissance ihrer Rivalität. Doch das Tennisjahr 2017 lehrte alle Experten Demut: Die Superstars sind noch keine Auslaufmodelle, sie teilen sich die vier Grand-Slam-Titel untereinander auf und führen wieder die Weltrangliste an.
  • New England Patriots: Diese Aufholjagd ging in die Sportgeschichte ein: Mit 3:28 lagen die New England Patriots im 51. Super Bowl der NFL gegen die Atlanta Falcons zurück. Niemand hätte mehr auch nur einen Cent auf Tom Brady & Co. gesetzt. Doch 57 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit fiel der Ausgleich, in der Verlängerung krönten die Patriots ihr unglaubliches Comeback.
  • Dimitrij Ovtcharov: Die chinesische Mauer ist durchbrochen! Nach sechs Titeln im Jahr 2017 setzt sich Dimitrij Ovtcharov ab Januar an die Spitze der Tischtennis-Weltrangliste. Auch „Weltspieler“ Timo Boll ärgert die Konkurrenz aus dem Reich der Mitte mittlerweile wieder wie in seinen besten Tagen. Was jetzt noch fehlt, ist der Titel bei der Team-WM im kommenden Jahr.

FLOPS

  • Angelique Kerber: Von Platz 1 auf 21 – und das in weniger als zwölf Monaten: Der Absturz der Kielerin Angelique Kerber in der Weltrangliste sucht seinesgleichen. Die Erstrundenpleiten in Paris und New York markierten Tiefpunkte, die wenigen Lichtblicke retteten die Saison nicht. Mit neuem Trainer soll es im Jahr 2018 wieder bergauf gehen.
  • 1. FC Köln: Schneller als für Kerber ging es im Jahr 2017 nur für den 1. FC Köln bergab. Dem Rausch nach der Rückkehr in den Europapokal folgte der Kater durch eine völlig missratene Hinrunde. Manager Jörg Schmadtke warf früh hin, Trainer Peter Stöger versuchte zu retten, was zu retten ist. Ohne Erfolg. Auch der beliebte Österreicher ist in Köln Geschichte und flüchtete nach Dortmund.
  • Borussia Dortmund: Beim Pokalsieger hat Stöger im Dezember für Aufbruchstimmung gesorgt, nachdem das Jahr trotz des Titelgewinns in Berlin für Borussia Dortmund eines zum Vergessen war. Nach dem Anschlag auf den Teambus rückte der Klub nicht näher zusammen, sondern mit viel öffentlichem Bohei von Trainer Thomas Tuchel ab. Nachfolger Peter Bosz scheiterte auch durch ein schon jetzt legendäres 4:4 im Derby gegen Schalke 04.
  • THW Kiel: Im Sommer musste der Rekordchampion THW Kiel bereits zum zweiten Mal nacheinander den Rhein-Neckar Löwen den Meistertitel überlassen. Doch es wurde noch schlimmer: In der ersten Saisonhälfte 2017/18 verlor der einstige Seriensieger seine Souveränität und verabschiedete sich früh aus dem Titelrennen.
  • Christoph Harting: Bei den Sommerspielen 2016 in Rio trat Christoph Harting aus dem langen Schatten seines Bruders Robert Harting, ein Jahr später verschwand er wieder in der sportlichen Bedeutungslosigkeit. Die Qualifikation für die WM in London verpasste er deutlich.
  • Italien/Niederlande: „Weltuntergang“ in Italien und den Niederlanden: Die beiden Schwergewichte des europäischen Fußballs scheiterten an der Qualifikation für die WM in Russland. In Italien kostete die „Apokalypse“ Trainer Gian Piero Ventura und Verbandspräsident Carlo Tavecchio ihre Posten. Die Niederlande müssen ohne Arjen Robben einen Neuanfang starten.
  • DFB-Frauen: Steffi Jones wollte den Frauenfußball revolutionieren – und scheiterte grandios. Bereits im Viertelfinale der EM in den Niederlanden war für die DFB-Frauen Schluss. Verunsichert taumelten die Spielerinnen anschließend durch die WM-Qualifikation, erst ein Aufschwung zum Jahresende sicherte Jones den Job.
  • 1860 München: Das Chaos bei den Löwen erreichte im Jahr 2017 einen Höhepunkt. Nachdem Investor Hasan Ismaik den Geldhahn zugedreht hatte, rauschte 1860 München von der 2. Bundesliga in die Regionalliga. Windige Manager und Trainer aus der ganzen Welt trugen ihren Teil zum Absturz bei, der erst durch die Rückkehr ins Grünwalder Stadion abgebremst wurde.
  • Russland: Sie haben betrogen, wurden erwischt und bestraft – und leugnen es trotzdem bis heute: Die Russen haben den Weltsport in seinen Grundfesten erschüttert, jetzt wird über die Quittung gestritten: Reicht der Olympia-Bann des IOC für Pyeongchang aus? Werden die einzelnen Athleten zu hart bestraft und das System zu leicht? Und was passiert mit der Fußball-WM 2018 in Russland? „Der beispiellose Angriff auf die Integrität des Sports“ (IOC-Präsident Thomas Bach) wird die Sportwelt auch im kommenden Jahr noch beschäftigen.
  • Der Videobeweis: Selten zuvor wurde in der Fußball-Bundesliga derart ausgiebig über die Schiedsrichter und deren Entscheidungen diskutiert wie in der Hinrunde der Saison 2017/18. Schuld daran ist nicht der Videobeweis an sich, er hat oft genug für Gerechtigkeit in den Stadien gesorgt. Für Verwirrung und Wut sorgt die Kommunikationspolitik der Verantwortlichen. Interner, allerdings öffentlich ausgetragener Streit, trug zum Unmut bei.