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Dezember 2024

Landessportbünde

Unter der Schirmherrschaft der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen, Ingrid Körner, unterzeichneten der Deutsche Rollstuhl-Sportverband, die Stiftung Allianz für Kinder und der Verein Allianz für die Jugend eine entsprechende Projektvereinbarung. Mit an Bord sind ebenso die Evangelische Stiftung Alsterdorf, der Hamburger Sportbund sowie der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Hamburg. Die Laufzeit des Projektes wurde vorerst für den Zeitraum von drei Jahren ausgelegt, Start war Mitte März.

Über das Projekt der Hamburger Rolli-Allianz sollen gezielt Schnupperkurse für diverse Rollstuhlsportarten angeboten werden. Zielgruppe sind Schüler bis 18 Jahren an allen Hamburger Regelschulen und Schulen für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Anliegen des Projektes ist es nach Angaben der Initiatoren, die Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen zu stärken und so die Frage „Schaffe ich das?“ positiv zu beantworten. Mehr Vertrauen in die eigene Stärke und das Leistungsvermögen solle ihre Mobilität verbessern und damit die aktive Betätigung nachhaltig fördern. Anliegen der Hamburger Rolli-Allianz ist es aber ebenso, Kids ohne Behinderung zum gemeinsamen Miteinander anzuhalten. Bei diesen Begegnungen sammeln behinderte und nicht behinderte Kinder intensive Erfahrungen. So würden neue inklusive Strukturen geschaffen und Akteure des organisierten Sports in Hamburg für das inklusive Sporttreiben sensibilisiert, betonen die Initiatoren.

Berührungsängste abbauen

Die Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen, Ingrid Körner, hält sehr viel  von dieser Allianz: „Spiel, Bewegung und Sport schaffen die besten Bedingungen für ein aktives und unbefangenes Kennenlernen und Miteinander. Die Schirmherrschaft über dieses Projekt habe ich sehr gern übernommen.“

„Berührungsängste im Alltag abzubauen und die Faszination des Rollstuhlsportes zu vermitteln, ist schon immer Ziel des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes“, sagte Ulf Mehrens, 1. Vorsitzender des Verbandes. „Wir wollen gemeinsam etwas ins Rollen bringen, das ist nur mit starken Partnern und gebündelten Kräften möglich. Diese Synergien im Projekt der Rolli-Allianz sichern eine optimale Mobilität für Kinder und Jugendliche in ihren ersten sportlichen Aktivitäten.“

Der Vorstand der Stiftung Allianz für Kinder, Dr. Markus Nitsche, sieht im Sport für die Arbeit der Stiftung ein wesentlichen Erfolgsfaktor. „Mit der Hamburger Rolli-Allianz verstetigen wir unser Engagement für die Inklusion von behinderten Kindern und Jugendlichen“, betonte Nitsche. „In den letzten beiden Jahren haben wir mit unseren regionalen Partnern knapp 150 Inklusionsprojekte auf den Weg gebracht, in denen Mobilität in jeglicher Form eine wichtige Rolle spielt. Die Hamburger Rolli-Allianz passt deshalb hervorragend zu unseren Förderzielen – und sie wird durch ihr Konzept nachhaltig wirken.“

Die Vorsitzende des Vereins Allianz für die Jugend, Roya Ahmadi, sagte: „Seit der Gründung des Vereins in 2000 unterstützen wir finanziell Projekte, bei denen Kinder und Jugendliche mit schwierigen Startchancen gefördert werden. Wir sind dankbar, dass wir dabei in Zusammenarbeit mit starken Partnern wie dem Deutschen Rollstuhl-Sportverband und der Evangelischen Stiftung Alsterdorf nachhaltige Projekte ermöglichen.  Wir wissen, dass Inklusion nur gelingen kann, wenn möglichst viele mitmachen. Wir möchten dazu beitragen, dass jedes Kind gleichberechtigt und selbstbestimmt leben kann.“

Inklusion im alltäglichen Sport etablieren

Der Bereich Sport und Inklusion der Evangelischen Stiftung Alsterdorf hat sich Teilhabe im Sport für alle zum Ziel gesetzt. „Inklusion ist für uns eine gesellschaftliche Aufgabe, die alle Lebensbereiche umfasst. Auch den Sport“, so Thilo von Trott, Vorstand der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. „Gemeinsam bewegen wir mehr“ sei das Motto. „Mehr Fortbildung, mehr Sportangebote und mehr Kooperation. Deshalb engagieren wir uns gern für ein Mobilitätsprojekt mit breiter Vernetzung und großem gemeinsamem Entwicklungspotenzial, in das wir unsere Erfahrung mit Fortbildungen für inklusiven Sport einbringen können.“

„Die Rolli-Allianz verfolgt Ziele, die wir 2014 gemeinsam mit Partnern im Aktionsplan ‚Inklusion und Sport‘ ebenfalls gesetzt haben“, betonte Ralph Lehnert, Vorstandsvorsitzender des Hamburger Sportbundes. „Wir wollen mit diesem Aktionsplan die Sportvereine und -verbände fit machen, Inklusion im alltäglichen Sport zu etablieren. Die Rolli-Allianz ist perfekt, um Kinder und Jugendliche für das Thema zu sensibilisieren. Unsere Sportvereine sind dann der Ort, langfristig inklusiven Sport zu betreiben.“

Thomas Fromm, 1. Vorsitzender des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbands Hamburg sagte zur Vertragsunterzeichnung: „Wir freuen uns sehr über dieses Projekt, mit dem der Rollstuhlsport in Hamburg eine zusätzliche Förderung erhält. Rollstuhlsport eignet sich besonders für Inklusion, weil er von Behinderten und Nichtbehinderten gleichzeitig betrieben werden kann.“

Höhepunkt ist Rollstuhlbasketball-Weltmeisterschaft

Federführend bei der Umsetzung des Projektes ist der Deutsche Rollstuhl-Sportverband mit einem speziell dazu entwickelten Konzept. Finanziert werden unter anderem die Anschaffung von Rollstühlen sowie Trainerkosten und die Nutzung von Sporthallen. Das Projekt umfasst in den nächsten drei Jahren insgesamt mehrere Stufen: Zu Beginn stellt die Rolli-Allianz ihre Möglichkeiten gezielt bei Schulbesuchen vor. Unter anderem werden dazu Probetrainings für Rollstuhl-Basketball gemeinsam für behinderte und nicht behinderte Schüler organisiert. Bei Mobilitätstrainings sollen Kids anschließend sicher Rollstuhl fahren lernen, Alltagstechniken entwickeln und Schnupperkurse für Freizeit- und Sportaktivitäten im Rollstuhl nutzen. Ihre Fähigkeiten können sie dann bei einem Breitensportfest zum großen „Rollstuhlsporttag Hamburger Rolli-Allianz“ mit verschiedenen Wettbewerben unter Beweis stellen. Außerdem werden unter dem Motto „Train the Trainer“ die beteiligten Lehrkräfte an den Schulen gezielt weitergebildet. Denn Ziel der Hamburger Rolli-Allianz ist es, die Angebote weiter auszubauen und zu ständigen Einrichtungen zu qualifizieren. Als ein Höhepunkt wird die Weltmeisterschaft im Rollstuhlbasketball im Sommer 2018 in Hamburg in das Projekt durch eigene Aktivitäten integriert.

Quelle: www.hamburger-sportbund.de