Alle drei Jahre steht die Hauptausschusssitzung des Badischen Sportbundes unter einem besonderen Vorzeichen, denn ein bis zwei Monate später findet turnusgemäß der Sportbundtag statt, bei dem ein neues Präsidium gewählt wird. Laut Satzung hat die Versammlung bei dieser Sitzung die Aufgabe, dem Sportbundtag Vorschläge für die Ämter des Präsidenten und der Vizepräsidenten zu machen. Weitere Höhepunkte der gut besuchten Veranstaltung im Haus des Sports in Karlsruhe waren im April die Verleihung von zwei BSB-Verdienstmedaillen sowie die Verabschiedung des ordentlichen und außerordentlichen Haushalts.
Verdienstmedaille für Rainer Schwarz und Gerhard Ronellenfitsch
Zunächst begrüßte Präsident Martin Lenz alle Vertreterinnen und Vertreter der Fachverbände und Sportkreise. Nach der Genehmigung der Tagesordnung und des Protokolls der letzten Sitzung folgten Ehrungen für zwei langjährige Fachverbandspräsidenten, die aus den Händen der beiden Ehrenpräsidenten Anton Häffner und Heinz Janalik die BSB-Verdienstmedaille erhielten. Zum einen war das Rainer Schwarz, der nach 20 Jahren als Präsident des Ju-Jutsu-Verbandes sein Amt Anfang April abgegeben hat, zum anderen Gerhard Ronellenfitsch. Er war 16 Jahre lang Präsident des Nordbadischen Ringerverbandes. Nach insgesamt 40 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit freue er sich sehr über diese Auszeichnung, meinte Ronellenfitsch. Rainer Schwarz war sichtlich überrascht über die Verleihung der Verdienstmedaille. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, meinte der ehemalige Ju-Jutsu-Präsident, umso größer sei die Freude über die Ehrung. Die herzlichsten Glückwünsche kamen von den beiden Ehrenpräsidenten sowie vom amtierenden Präsidenten Martin Lenz.
Lenz: Der Kreis schließt sich heute
Seinen Bericht über die Arbeit im letzten Jahr begann Martin Lenz mit einem Rückblick auf das Jahr 2016, in dem er in diesem Saal seine Kandidatur als BSB-Präsident bekannt gegeben hatte. „Damit schließt sich für mich heute ein Kreis“, meinte Lenz, der danach die vier Ziele rekapitulierte, die er nach seiner Wahl als Schwerpunkte der künftigen Arbeit formuliert hatte, nämlich die Vernetzung von Sport und Sozialem, eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, den Leistungssport sowie die Weiterentwicklung der Organisations- und Ausbildungsstruktur. In allen Bereichen sei man ein gutes Stück vorangekommen, die Umsetzung habe bestens funktioniert. Allen, die daran beteiligt waren – ob im Haupt- oder Ehrenamt – dankte er ganz herzlich für ihre Arbeit.
Sein besonderer Dank für die hervorragende Zusammenarbeit ging an drei ausscheidende Präsidiumskollegen, nämlich Josef Pitz, Helmut Sickmüller und Volker Lieboner – aber auch an das gesamte Präsidium. Die gemeinsame Arbeit sei auch bei kontroversen Diskussionen immer von einer außerordentlichen Fairness geprägt, lobte Lenz seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter im Präsidium. Als „Neue“ im Präsidium bzw. Hauptausschuss begrüßte er den neuen BSJ-Vorsitzenden Magnus Müller sowie Willi Ernst, Nachfolger von Josef Pitz im Sportkreis Sinsheim.
Erfolgreiches Jahr 2018
Auch Lenz‘ Rückblick auf 2018 fiel positiv aus: Im Herbst habe man mit Sabine Kusterer eine neue Vizepräsidentin gewählt und nach langer Vorarbeit eine neue Satzung erfolgreich auf den Weg gebracht. Ausgesprochen interessant sei die Veranstaltung „e-Sport“ im Rahmen der Reihe BSB.Plattform gewesen und auch der Kontakt zur Politik sei weiter gepflegt worden. Nicht ohne Stolz berichtete Lenz, dass der Sport dort eine hohe Akzeptanz genieße. In verschiedenen Gesprächen sei man auch schon dabei, die Verhandlungen zum Solidarpakt IV vorzubereiten. Zum ersten Mal sei er zudem bei der Verleihung der „Sterne des Sports“ in Gold in Berlin dabei gewesen, bei der mit dem DAV Karlsruhe ein nordbadischer Verein Baden-Württemberg vertreten habe. Dort habe er u.a. DOSB-Präsident Alfons Hörmann gesprochen, der für nächstes Jahr einen Besuch in Karlsruhe zugesagt habe. Zum Abschluss bekräftigte er, wie viel Freude ihm die im BSB Arbeit bereite, weshalb er erneut für das Präsidentenamt kandidiere.
Haushalt einstimmig angenommen
Im Anschluss erläuterte Vizepräsident Finanzen Bernd Kielburger das Zahlenwerk des BSB-Haushalts. Er wies zunächst auf die recht hohen Bestände hin, die aber noch zur Auszahlung anständen. 3,7 Mio. Euro fielen dabei auf die Lizenzabrechnung – über 130.00 Euro mehr als im Vorjahr. Bei den Passiva war die Ausstattung des Haus des Sports mit LED-Beleuchtung ein größerer Posten. Die sei jetzt abgeschlossen, im nächsten Jahr stände dann eine Fassadenrenovierung an. Die Einnahmen seien gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen, was insbesondere auf Mehreinnahmen bei den ÜL- und VM-Seminaren und den Vereinsbeiträgen lag. Eine Planüberschreitung gab es im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, wo über eine Agentur verschiedenste neue Materialien erstellt wurde. Der Ansatz sei daher im neuen Haushalt erhöht worden. Insgesamt beträgt der Rückfluss an die Fachverbände in diesem Jahr 1.526 Mio. Euro, 80.000 mehr als vor Jahresfrist. Der Außerordentliche Haushalt und der BSJ-Haushalt wurden nicht näher diskutiert, so dass das Gesamtpaket einstimmig angenommen wurde.
Zustimmung für Wahlvorschlag des Präsidiums
Nachdem Geschäftsführer Wolfgang Eitel kurz über die mit der neuen Satzung veränderten Stimmrechte informiert hatte, präsentierte die als „Wahlleiterin“ schon mehrfach erprobte Hannelore Brandt den Vorschlag des Präsidiums zur Nominierung für die Wahlen beim Sportbundtag. Dieser wurde einstimmig angenommen, so dass am 25. Mai folgende Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl stehen werden:
- Präsident: Martin Lenz
- Vizepräsidenten/innen: Jutta Hannig (Frauen und Sportentwicklung), Bernd Kielburger (Finanzen), Claus-Peter Bach, Sabine Kusterer und Gerhard Schäfer.
- Das Präsidium komplettieren Gudrun Augenstein (Pforzheim Enzkreis) und Jürgen Zink (Bruchsal) als Vertreter der Sportkreise, Torsten Dollinger (Fußball), Gerhard Mengesdorf (Turnen) und Bernhard Thie (Triathlon) als Vertreter der Fachverbände sowie der neue BSJ-Vorsitzende Magnus Müller. Alle wurden bereits im Vorfeld von ihren Gremien bzw. von der BSJ-Vollversammlung gewählt.
Schließlich wies Martin Lenz noch auf das 2021 anstehende 75-jährige Jubiläum des BSB hin, das mit einer Veranstaltung in Karlsruhe begangen werden soll und stellte die ersten Ideen dafür vor.
Quelle: www.badischer-sportbund.de