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Dezember 2024

Landessportbünde

Grundschulen rund um Hannover, Wolfsburg, Gifhorn und Helmstedt können am Bewegungsprogramm zur nachhaltigen Förderung der kindlichen Gesundheit teilnehmen.

Das Bewegungsprogramm „REBIRTH active school“ zur nachhaltigen Förderung der kindlichen Gesundheit, das an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) entwickelt wurde, wird jetzt aufbauend auf den Ergebnissen der Pilotstudie ausgeweitet. Mit der Unterstützung des Niedersächsischen Kulturministeriums, des LandesSportBundes Niedersachsen sowie der Audi BKK bietet die MHH Schulen aus den Regionen Hannover, Wolfsburg, Helmstedt und Gifhorn an, in den kommenden drei Jahren mit der Jahrgangsstufe 2 an dem Programm „REBIRTH active school“ teilzunehmen. 40 Grundschulen mit circa 4.000 Schülerinnen und Schülern sollen für die Teilnahme am Projekt begeistert werden.

In der Pilotstudie erhielten Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse über den ganzen Schultag spielerische Bewegungseinheiten in Form von drei- bis fünfminütigen Sequenzen vor und während des Unterrichts sowie im Nachmittagsangebot. Die Studie zeigte signifikante Verbesserungen der körperlichen Gesundheit und Leistungsfähigkeit sowie die Abnahme von Risikofaktoren für Herz‐Kreislauf-Erkrankungen bei den teilnehmenden Grundschülerinnen und -schülern. Die Ergebnisse der Pilotstudie sowie das Konzept zur Ausweitung und Verifizierung der Studie wurden interessierten Schulleiterinnen und Schulleitern heute in Hannover vorgestellt.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne betonte bei der Veranstaltung die Bedeutung von Bewegungsförderung in Grundschulen: „Bewegung ist ein wichtiger Faktor im Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen. Es gibt viele Wege, Bewegung an der Schule auszubauen, zu verbessern und zu intensivieren. ‚REBIRTH active school‘ ist nicht die einzige Maßnahme, aber eine gute weitere Ergänzung zu mehr Bewegung in der Schule. Ich bin der Medizinischen Hochschule Hannover sehr dankbar, dass sie aus eigenem Antrieb mit der Pilotstudie ‚REBIRTH active school‘ und der nun folgenden Implementierungsstudie Möglichkeiten schafft, mit mehr Bewegung einen nachhaltigen Beitrag zur Gesundheitsförderung der Kinder, aber auch der Lehrkräfte und zum gesamten Lernklima der Schule zu leisten.“

Die Pilotstudie „REBIRTH active school“ mit fünf Schulen zeige, dass 60 Minuten Aktivität pro Tag vor, während und nach dem Unterricht nach einem Jahr erheblich die Fitness der Kinder verbessere, sogar die Blutgefäße wiesen eine gesteigerte Funktion im Sinne einer Früh-Prävention gegen Arteriosklerose auf. „Die Aktivitäten führten zu besserem Klassenklima und die Schülerinnen und Schüler entspannten sich. Dies entlastete die Klasse und die Lehrkräfte. Die Sportmediziner berieten auch die Lehrkräfte zu Gesundheit und Lebensqualität“, erklärte Professor Dr. Uwe Tegtbur, Direktor des MHH-Instituts für Sportmedizin. „Die so erfolgreichen Maßnahmen zur besseren Schüler- und Lehrergesundheit und -fitness in Niedersachsen auszuweiten, ist dringend erforderlich, da nur noch 20 Prozent der Kinder und 30 Prozent der Erwachsenen ausreichend körperlich aktiv sind!“

Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der MHH-Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie und Initiator der REBIRTH active-Studien, ergänzte: „Als Chirurg verbinde ich mit der Studie die Hoffnung, dass unser Projekt zur Gesundheitsbildung der Kinder beiträgt und sie möglichst lebenslang das Gelernte umsetzen. Wenn uns das für sehr viele Kinder gelingt, werden schwere, chronische Erkrankungen in Zukunft seltener auftreten.“

Dirk Lauenstein, Vorstand der Audi BKK, ergänzte: „Die Pilotstudie hat eindrucksvoll gezeigt, dass Kinder im Grundschulalter sehr wohl für Bewegung zu begeistern sind und nachweislich davon profitieren. Wir freuen uns, dass wir im Rahmen der Prävention im Setting Schule die Ausweitung der Studie unterstützen können und hoffen, dass sich möglichst viele Grundschulen daran beteiligen.“

Die Lehrkräfte werden für die Umsetzung des Programms durch sportwissenschaftliches Fachpersonal unterstützt. Darüber hinaus wird den Lehrerinnen und Lehrern der teilnehmenden Grundschulen eine projektspezifische Fortbildung in Kooperation mit der Leibniz School of Education angeboten. Die Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse werden zu Beginn dann zufällig in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe startet das Bewegungsprogramm sofort, die andere Gruppe mit einem Jahr Verzögerung. Zu Beginn, nach zwölf und 24 Monaten werden die Kinder vor allem auf die körperliche und schulische Leistungsfähigkeit untersucht.

Interessierte Lehrerinnen und Lehrer können sich an das MHH-Institut für Sportmedizin wenden.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Uwe Tegtbur, Institut für Sportmedizin, 0511532-9216, sportmedizin@mh-hannover.de.

Foto LSB (von links): Denise Homeyer (MHH-Institut für Sportmedizin), Professorin Dr. Meike Stiesch (MHH-Klinik für zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoffkunde), Hermann Städler (Bewegte und Gesunde Schule Niedersachsen), Professorin Dr. Dr. Anette Melk (MHH-Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber-und Stoffwechselerkrankungen), Dirk Lauenstein (Vorstand der Audi BKK), Professor Dr. Axel Haverich (Direktor der MHH-Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie), Grant Hendrik Tonne (Niedersächsischer Kultusminister), Professor Dr. Uwe Tegtbur (Direktor des MHH-Instituts für Sportmedizin), Gerald Kühn (Vorstand Landeselternrat Niedersachsen), Thorben Steguweit (Vorstand Sportjugend Niedersachsen).

Quelle: www.lsb-niedersachsen.de