Freiwillige vor! Am 1. September hat für 80 Engagierte in Sachsen ein Bildungs- und Orientierungsjahr im Sport im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) oder eines Bundesfreiwilligendienstes (BFD) begonnen. Acht der 40 BFD-Plätze unter Trägerschaft der Sportjugend Sachsen gehen erneut an junge sächsische Nachwuchsathleten.

Die LSB-Jugendorganisation unterstützt mit dem „BFD Spitzensport“ erneut die leistungssportliche Entwicklung einzelner Athletinnen und Athleten. Gleich drei „Bufdis“ haben ihren Dienst im Standort Leipzig des Olympiastützpunktes Sachsen (OSP) angetreten, werden hier von Laufbahnberaterin Marion Mendel betreut.

100-Meter-Sprinter Marvin Schulte (20/SC DHfK Leipzig), aktueller deutscher U23-Meister und U23-Staffel-Europameister, nutzt das Freiwilligenjahr zur Überbrückung. Mit einem Platz in der Sportfördergruppe der Bundeswehr hat er bereits heute eine Perspektive für 2020 und darüber hinaus. Auch für Judoka Erwin Adam (JV Ippon Rodewisch), Dritter der Deutschen Meisterschaft, ist der Weg vorgezeichnet. Der 16-Jährige beginnt im kommenden Jahr eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement, die der Olympiastützpunkt in Partnerschaft mit der IHK Leipzig anbietet. Ein Orientierungsjahr im reinsten Sinne des Wortes ist der Freiwilligendienst dagegen für Leon Gießer. Der 18-jährige Fechter vom FC Leipzig, U17-Vizeeuropameister in der Degen-Mannschaft, hat „noch Zeit bis zum Studium“. Richtung? Noch offen.

Für alle drei Aktiven heißt es nun täglich abwechselnd aufräumen und putzen, Sportgeräte und -material kontrollieren, für die Unterhaltung von Sporthalle und Kraftraum sorgen, den Schlüsseldienst untereinander organisieren. Auch Besorgungsfahrten oder die Organisation von Veranstaltungen wie das traditionelle OSP-Sommerfest gehören zum Programm. Zweimal am Tag bleibt dabei stets Zeit fürs individuelle Training, für Trainingslager- und Wettkampfreisen gibt es ganz unproblematisch Freistellungen. Ansonsten absolvieren die drei einen regulären BFD, zu dem auch begleitende Bildungsmaßnahmen zählen. Fünf Tage sind für politische Bildung vorbehalten, außerdem wird über das Jahr eine sportfachliche Qualifikation zum Trainer C über die jeweiligen Verbände angestrebt. Gut für den Trainernachwuchs und ein positiver Nebeneffekt für die Sportler.

Marion Mendel ist froh über die dreifache Unterstützung des OSP-Teams. „Wichtig für uns: Die drei kommen aus verschiedenen Sportarten, so fehlen nicht gleich alle gleichzeitig, wenn es mal auf Reisen geht. Zum anderen können wir drei unserer Leistungskader Zeit für ihre sportliche Entwicklung einräumen.“