Berlin (SID) Der deutsche Sport kann sich die Hände reiben, es gibt wieder mehr Geld. Das Bundesinnenministerium (BMI) spendiert 2020 nochmal 30 Millionen Euro mehr.
Warmer Geldregen für den deutschen Sport: Das Bundesinnenministerium (BMI) hat seinen Sportetat für das Jahr 2020 noch einmal um 30 Millionen Euro erhöht. Damit stieg das Budget des größten Geldgebers in den letzten drei Jahren um 100 Millionen Euro an. Während der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erfreut reagierte, gab es aus der Politik auch Kritik.
„Das ist ein enorm wertvolles Signal der Politik an unsere Athletinnen und Athleten sowie an unsere Verbände“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann, nachdem der Deutsche Bundestag den Etat für das Jahr 2020 in seiner Bereinigungssitzung in der Nacht zu Freitag beschlossen hatte. „Mit diesem erfreulichen Aufwuchs können wir die Umsetzung der Leistungssportreform weiterhin intensiv vorantreiben“, so Hörmann.
„Der Sport ist der Riesengewinner. Als Überraschungscoup gibt es nochmal viel Geld oben drauf“, sagte Martin Gerster dem SID. Der SPD-Politiker war in der abschließenden Haushaltssitzung des Bundestages in der Nacht zu Freitag als Hauptberichterstatter für den Sport zuständig.
DOSB-Präsident Hörmann bedankte sich bei den Sportpolitikern und bei Bundesinnenminister und Parteifreund Horst Seehofer (CSU), unter dem der deutsche Sport in den letzten Monaten großzügig alimentiert wurde. Hörmann gab das Versprechen, dass man „gemeinsam mit dem BMI und unseren Verbänden die Mittel im Sinne der Athletinnen und Athleten verantwortungsvoll einsetzen“ werde.
Die letzten Geldflüsse kamen vor allem Großevents zugute. Für die Biathlon- und Rodel-WM in Oberhof 2023 stellt das BMI zehn Millionen Euro zur Verfügung, die Biathlon-EM 2022 im Arberland (Bayerischer Wald) erhält 1,7 Millionen Euro. Für die Ausrichtung der European Championships 2022 in München wurde der Etat um 2,8 auf 33,2 Millionen Euro erhöht, zwei Millionen Euro fließen in den Ausbau der Bogenschießanlage in Berlin.
Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) erhält zusätzlich 1,5 Millionen Euro. „Damit ist es gelungen, vor allem jene Verbände zu entlasten, die durch die Eigenfinanzierung zum Teil an die Grenzen der wirtschaftlichen Existenz gekommen sind“, sagte Hörmann.
Für Maßnahmen der gezielten Olympiavorbereitung auf die Sommerspiele 2020 in Tokio wurden zusätzlich drei Millionen Euro ausgeschüttet, rund zehn Millionen Euro gab es für 22 Bundessportverbände in nichtolympischen Sportarten. Die Zuschüsse für das Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin stiegen um 280.000 Euro, das Institut für Angewandte Trainingswissenschaften (IAT) in Leipzig erhält 400.000 Euro mehr.
Doch nicht alle Sportpolitiker im Bundestag waren mit dem Ergebnis einverstanden. Heftige Kritik gab es von der Partei Die Linke. Die Koalitionsparteien aus SPD und CDU/CSU, die in erster Linie den Etat zu verantworten haben, hätten sämtliche Änderungsanträge der Fraktion Die Linke abgelehnt. „Eine sportfachliche Diskussion zu bestimmten Vorhaben fand nicht statt, und diese Kungelei ist auch undemokratisch sowie unseriös“, sagte Andre Hahn, sportpolitischer Sprecher der Partei Die Linke.