Hamburg/Graz (SID) Näher an die Medaillen herangerückt, drei statt zwei EM-Startplätze im nächsten Jahr: Auch ohne die Olympiasieger Aljona Savchenko und Bruno Massot geht es wieder aufwärts mit den deutschen Paarläufern.
Das nacholympische Tief ist überstanden, auch ohne die Goldmedaillengewinner Aljona Savchenko und Bruno Massot sind die deutschen Paarläufer international wieder konkurrenzfähig. „Sie knabbern an der obersten Etage“, sagte Udo Dönsdorf, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union (DEU), voller Zufriedenheit.
Noch wurden die Medaillenränge bei den Europameisterschaften in Graz von drei russischen Paaren belegt. Aber nach den Plätzen fünf und sieben durch die beiden Berliner Duos Minerva-Fabienne Hase und Nolan Seegert sowie Annika Hocke und Robert Kunkel ist das Siegertreppchen durchaus wieder in Schlagdistanz.
„Wir haben gesehen, dass wir vorne reinlaufen können. Und das ist jetzt schon mal im Gedächtnis der Leute. Das ist doch nicht so schlecht für Deutschland“, sagte Seegert. Noch unerreichbar waren in der Steiermark-Halle nur die neuen Europameister Alexandra Boikowa und Dimitri Koslowski, den übrigen Medaillengewinnern hingegen unterlief so mancher Patzer.
Und doch: Der Weg zur absoluten Weltklasse der Goldmedaillengewinner von Pyeongchang 2018 ist noch verdammt weit. Sicher einer der Gründe dafür, dass die sechsmalige Weltmeisterin Savchenko auch mit 36 Jahren immer noch nicht ganz mit ihrer beispiellosen Karriere abgeschlossen hat.
Das Problem dabei ist weniger ihre kleine Tochter Amilia, die Anfang September vergangenen Jahres in Oberstdorf zur Welt kam. Die gebürtige Ukrainerin müsste vor allem ihren Partner Massot von einem Comeback überzeugen.
Doch im Gegensatz zu Savchenko hat sich der knapp 31-Jährige bereits als Trainer etabliert. Nach SID-Informationen ist für ihn eine Rückkehr in den Wettkampfsport, auch wegen fast schon chronischer Rückenbeschwerden, derzeit nahezu ausgeschlossen.
Immerhin: Einen dritten deutschen Startplatz für die europäischen Titelkämpfe 2021 in Zagreb haben die beiden deutschen Paare schon in Österreich herausgelaufen. Und wenn aus dem Comeback von Savchenko/Massot nichts werden sollte, steht mit Jelena Pawlowa und dem Olympia-erfahrenen Ruben Blommaert schon ein weiteres Berliner Duo bereit.