Köln (SID) Die Corona-Pandemie hat die deutschen Top-Athleten vor den Olympischen und Paralympischen Spielen 2021 in Tokio und 2022 in Peking bislang ein Viertel ihrer Einnahmen gekostet. Das geht aus einer Studie der Sporthochschule Köln hervor, die von der Deutschen Sporthilfe und dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft in Auftrag gegeben und in Zusammenarbeit mit dem Verein Athleten Deutschland und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) durchgeführt wurde.
Im Durchschnitt fehlen den 466 Mitgliedern der Olympia- und Paralympics-Kader 1287 Euro im Monat. „Unsere Ergebnisse belegen die umfassenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die finanzielle Situation von Deutschlands Spitzenathleten“, sagt Studienleiter Christoph Breuer von der Sporthochschule, der die Ergebnisse im Sportausschuss des Bundestags präsentierte: „Vor allem für die Teilnehmer an Olympischen und Paralympischen Spielen fallen die Einbußen dramatisch aus.“
Für das nächste Jahr erwarten die Spitzensportler sogar noch größere Verluste – trotz der Aussicht auf die Olympischen und Paralympischen Spiele in Japan. Die Förderung der Stiftung Deutsche Sporthilfe bleibt dabei ebenso stabil wie die Unterstützung für Inhaber einer Sportförderstelle. Die Einbußen beziehen sich vor allem auf Antritts- und Preisgelder sowie Sponsorenverträge.
„Die Ergebnisse der Studie sind besorgniserregend. Wir dürfen nicht zulassen, dass Sportlerinnen und Sportler in die Situation geraten, ihre Lebenshaltungskosten nicht decken zu können“, sagte Max Hartung, Präsident von Athleten Deutschland: „Außerdem müssen sie in der Lage sein, die notwendigen Kosten zur Ausübung ihres Sports – wie jene für Ausrüstung, Fahrtkosten oder zusätzliche Physiotherapie – weiterhin aufbringen zu können.“
Der DOSB mit Präsident Alfons Hörmann an der Spitze macht sich „ernsthafte Sorgen um die Athleten*innen von Team Deutschland ebenso wie um den leistungssportlichen Nachwuchs“. Für Hörmann sei es wichtig, „dass schnellstmöglich wieder Wettbewerbe und Veranstaltungen, verantwortungsvoll abgewogen je nach Infektionsgeschehen auch mit Zuschauern, stattfinden“.
An der im Oktober durchgeführten Befragung beteiligten sich 40 Prozent aller von der Sporthilfe geförderten Athleten und Athletinnen aus den Kaderstufen Olympia, Paralympics, Perspektive, Ergänzung und Nachwuchs.