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April 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Köln/Hamburg (SID) Dietloff von Arnim ist neuer Präsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB). Sein Vorgänger Ulrich Klaus verzichtete kurzfristig auf seine Kandidatur.

Dietloff von Arnim gestaltet die Zukunft des Deutschen Tennis Bundes (DTB). Der 61 Jahre alte Düsseldorfer wurde am Sonntag in der 72. Mitgliederversammlung per digitaler Wahl gekürt und folgt auf Ulrich Klaus, der kurzfristig seine Kandidatur zurückzog.

„Es liegen schöne, spannende und schwierige Aufgaben vor uns“, sagte von Arnim: „Ich wünsche mir, dass zukünftig alle an einem Strang ziehen und den Verband in eine erfolgreichere Zukunft führen.“ Er bedankte sich bei Klaus und dessen Präsidium, „die sich in den letzten Jahren mit unglaublichem Engagement, großem Aufwand und großem Erfolg für den Deutschen Tennis Bund und das Tennis insgesamt eingesetzt haben.“

Von Arnim erhielt 108 Stimmen, es gab keine Gegenstimme und 17 Enthaltungen. Bisher hatte er als Präsident des Tennisverbandes Niederrhein (TVN) gewirkt, von 2000 bis 2012 war er Turnierdirektor des ATP World Team Cups im Düsseldorfer Rochusclub. Der für den Spitzensport verantwortliche Vizepräsident Dirk Hordorff wurde einstimmig im Amt bestätigt.

„Auf meiner Agenda stehen vier wesentliche Punkte“, hatte von Arnim dem SID vor der Wahl gesagt: „Kommunikation, Marketing, Vermarktung und Strukturreform.“ Er sei davon überzeugt, dass „der Tennissport erfolgreicher sein kann, denn in ihm steckt unglaublich viel Potenzial.“

Klaus, 70, hatte das Amt im November 2014 als Nachfolger von Karl Altenburg übernommen. Nun zog er zurück, nachdem die Mitgliederversammlung eine im Vorfeld viel diskutierte Satzungsänderung beschlossen hatte. Demnach können Landespräsidenten fortan auch im DTB-Präsidium sein. Betroffen von dieser Regelung sind die neu gewählten DTB-Vizepräsidenten Helmut Schmidbauer (Bayern) und Raik Packeiser (Niedersachsen und Bremen).

In die Amtszeit von Klaus fiel das Ende des langjährigen Prozesses mit der ATP, der den Verband viel Geld gekostet hatte, und die Neuvergabe des DTB-eigenen Turniers am Hamburger Rothenbaum.

Von Arnim hatte sich erst spät, im November des vergangenen Jahres, konkrete Gedanken zu einer Kandidatur gemacht. Lange schien es so, als würde es auf eine weitere Amtszeit von Klaus hinauslaufen. Nun steht von Arnim knapp 1,4 Millionen Mitgliedern des weltweit größten Tennisverbandes vor.

In der Coronakrise will er dafür sorgen, dass die Interessen des DTB deutlicher wahrgenommen werden. „Ich glaube, wir müssen lauter sagen, dass Tennisspielen zu Coronazeiten nicht das Problem ist, sondern Teil der Lösung“, sagte von Arnim dem Deutschlandfunk zuletzt: „Wenn der Sport verboten ist, dann müssen wir den Individualsport anders betrachten.“