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November 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Garmisch-Partenkirchen (SID) Platz 24 im Super-G von Garmisch – für Kira Weidle verlief das letzte Rennen vor der WM enttäuschend. Neue Hoffnung gibt es dafür bei Thomas Dreßen.

Wolfgang Maier kommentierte die düsteren WM-Aussichten seiner Skirennläuferinnen mit verkniffener Miene, doch beim Thema Thomas Dreßen hellte sich das Gesicht des DSV-Alpindirektors deutlich auf. „Die ersten Versuche auf Schnee waren sehr vielversprechend, er war schmerzfrei“, sagte Maier über den besten deutschen Abfahrer und kündigte prompt dessen Comeback für den Weltcup in Garmisch-Partenkirchen an.

Dort erlebte Kira Weidle beim Super-G als 24. im letzten Rennen vor der WM in Cortina d’Ampezzo (8. bis 21. Februar) eine Generalprobe zum Vergessen. Umso wichtiger war die positive Nachricht von Dreßen für das gebeutelte deutsche Team. „Wir werden sehen, ob wir ihn als Vorläufer einsetzen oder ob er beim Rennen teilnimmt“, sagte Maier mit Blick auf den Super-G und die Abfahrt in „GAP“ am Freitag (05. Februar) und Samstag (06. Februar).

Dreßen hat nach seiner Hüft-OP in diesem Winter noch kein Rennen bestritten. Doch eine erfolgreiche Belastungsprobe auf der „Kandahar“ vorausgesetzt, stünde seinem WM-Start wohl nichts im Wege. „Er ist unser Zugpferd. Wenn es die Möglichkeit gibt, wollen wir ihn auf jeden Fall mit nach Cortina nehmen“, sagte Maier. Und auch Techniker Stefan Luitz darf hoffen. Der Allgäuer nahm nach seiner Oberschenkelverletzung am 1. Februar wieder das Training auf.

Und so hält Maier unerschütterlich an seiner Medaillenvorgabe für Linus Straßer, Dreßen und Co. fest: je eine Medaille bei Männern und Frauen. „Wir brauchen nicht runterzufahren und sagen, wir werden nur zum Durchreichen dabei sein“, betonte Maier entschlossen: „Wir werden den ein oder anderen Akzent setzen können. Ich bin von unserem Team zu 100 Prozent überzeugt.“

Allerdings: Während die Männer neben Straßer, Alexander Schmid und den schlagkräftigen Abfahrern einige Eisen im Feuer haben, fährt bei den Frauen neben Technikerin Lena Dürr nur Weidle zur WM. ARD-Experte Felix Neureuther attestierte der Starnbergerin nach dem schwachen Auftritt im Super-G, dass sie „noch arbeiten muss“.

Stolze 2,20 Sekunden betrug Weidles Rückstand auf Lara Gut-Behrami (Schweiz), die ihren Status als Gold-Favoritin mit dem vierten Sieg nacheinander in ihrer Lieblingsdisziplin eindrucksvoll untermauerte. „Das regt mich richtig auf“, sagte Weidle über ihren schweren Fehler bei der Einfahrt in den Eishang. Wenigstens sei es diesmal nur ein einziger Patzer gewesen, fügte sie süffisant an, „ich hoffe, dass es nächste Woche dann keiner mehr ist“.

Das erste WM-Rennen ist am8. Februar die Kombination der Frauen, am Dienstag stehen beide Super-G auf dem Programm. Maier gab sich optimistisch – auch in Sachen Weidle: „Die Messe ist noch nicht gelesen. Die Kira kann auch gut Abfahrt fahren.“

Das trifft noch mehr auf Sofia Goggia zu, die ihre Heim-WM aber verpassen wird. Die Olympiasiegerin, als Gewinnerin von vier der fünf Abfahrten in diesem Winter klare Gold-Favoritin, stürzte am 31. Januar bei der Talfahrt nach der Renn-Absage. Sie brach sich dabei den Schienbeinkopf im rechten Knie, der Ski-Winter ist für Goggia beendet.