Spätestens seit der Verabschiedung der Resolution „Missbrauch von Schutzbefohlenen“ anlässlich der LSB-Mitgliederversammlung 2010 in Bingen setzen sich LSB und regionale Sportbünde für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierten Gewaltübergriffen ein. Hierzu wurden bereits eine Fülle an konkreten Schutzmaßnahmen in den Strukturen des rheinland-pfälzischen Sports umgesetzt. Das bisherige Engagement soll nun durch die Teilnahme an einer durch den LSB NRW geförderten Studie ausgebaut werden. Eine anonyme Online-Befragung ist in dieser Woche gestartet, zu der Sportler*innen ab dem 16. Lebensjahr aufgerufen werden. Erste Ergebnisse werden für den Herbst erwartet.
„Wir haben uns zur Teilnahme an dieser Studie entschieden, da insbesondere für den Breitensport noch kein Zahlenmaterial vorliegt“, kommentiert Claudia Altwasser, LSB-Vizepräsidentin Gesellschaftspolitik. „Wir erhoffen uns neue Erkenntnisse zur weiteren Arbeit im Themenfeld. Im Rahmen der Studie wollen wir außerdem den aktuellen Stand der bisher umgesetzten Maßnahmen zur Prävention sexualisierter Gewalt in den rheinland-pfälzischen Fachverbänden erheben.“ Die Verbände sind in diesem Zusammenhang aufgefordert anzugeben, was sie bisher an Schutzmaßnahmen umgesetzt haben. Die Sportler*innen sollen erläutern, was sie bislang erlebt haben.
Bislang einmalige Studie untersucht sexualisierte Gewalt im Breitensport / Online-Befragung von Vereinsmitgliedern und Funktionär*innen
Neben dem Landessportbund RLP haben sich acht weitere Landessportbünde dem in dieser Form bislang einmaligen Projekt aus NRW angeschlossen. Die anonymisierten Forschungsergebnisse sollen helfen, die künftige Präventionsarbeit im organisierten Sport gemeinsam sinnhaft weiterentwickeln zu können. „Die aus unserer Sicht überfällige Studie wird einen wesentlichen Beitrag dabei leisten, wenn es darum geht, Sportorganisationen als verlässliche und sichere Orte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu stärken“, betont LSB NRW-Vorstand Martin Wonik. Die Expert*innen versprechen sich ein aussagekräftiges Bild der Situation im Breitensport mit seinen Risikofaktoren wie Abhängigkeiten und hierarchischen Machtverhältnissen. Tatsächlich ist bis dato unklar, wie häufig es im gemeinnützig organisierten Vereinssport zu Belästigung und Gewalt kommt oder wie die Tatumstände sind.
Für Rückfragen steht Oliver Kalb, LSB-Abteilungsleiter Gesellschaftspolitik, ab dem 29. März unter Telefon 06131/2814-411 oder per Mail unter o.kalb@lsb-rlp.de zur Verfügung. Weitere Infos zur Studie unter http://go.lsb.nrw/sicherimsport.
Quelle: www.lsb-rlp.de