Köln (SID) Tim Meyer, Mannschaftsarzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, hat für eine zeitnahe Öffnung des Sports für Kinder und Jugendliche plädiert. „Wir haben als Grundsatz aufgenommen, dass es uns noch wichtiger ist, Kinder und Jugendliche zum Sport zurückzubringen als Erwachsene. Die positiven Wirkungen des Sports für diese Altersgruppe muss ich nicht alle aufzählen“, sagte Meyer der Saarbrücker Zeitung.
Der 53-Jährige, der auch Leiter der medizinischen Taskforce der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist, kritisierte die bisherigen Regelungen bezüglich des Sports in den Rechtsverordnungen außerdem als „sehr sportfern und bürokratisch wirkend“. So seien beispielsweise die vorgegebenen Gruppengrößen im Training „willkürlich“ gewählt und „nicht an den Realitäten des Sports“ orientiert.
Konzept veröffentlich – Auch Leiter der Taskforce der DFL
Meyer hat sich in der Corona-Pandemie gezielt mit dem Wiedereinstieg des Amateur-, Kinder- und Jugendsports auseinandergesetzt und ein Konzept dazu veröffentlicht. Meyer, der als Professor an der Universität des Saarlandes lehrt, war als Leiter der Taskforce verantwortlich für die Entwicklung des medizinisch-hygienischen Konzepts, auf Basis dessen im vergangenen Mai die Saison der Bundesliga und 2. Bundesliga nach der Corona-bedingten Unterbrechung fortgesetzt werden konnte.
Die Taskforce wurde am 31. März 2020 auf einer DFL-Mitgliederversammlung offiziell ins Leben gerufen. Mitglieder sind neben Meyer auch die Professorin für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie Barbara Gärtner sowie der Mediziner Werner Krutsch. Zudem gehören Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von DFL und DFB zur Taskforce, die nach Meinung von Seifert „Herausragendes geleistet“ habe.