Köln (SID) DOSB-Leistungssportvorstand Dirk Schimmelpfennig geht fest davon aus, dass die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) stattfinden – wenn auch als „Spiele der besonderen Art“. Der 59-Jährige sagte dem Deutschlandfunk: „Wir schauen jeden Tag auf die Entwicklungen und richten uns auf die Austragung der Spiele professionell ein. Die Spiele werden zunehmend greifbar.“ Für eine Absage gebe es aber „keine Deadline“.
Dass der angeschlagene DOSB-Präsident Alfons Hörmann trotz schwerer angeblich interner Vorwürfe weiter als Delegationsleiter vorgesehen ist, stellt für Schimmelpfennig kein Problem dar: „Warten wir mal ab, was die Ergebnisse der Ethikkommission ergeben. Eine Belastung sehe ich nicht.“
Schimmelpfennig, Chef de Mission der deutschen Delegation in Tokio, erwartet Spiele, „bei denen wir auf vieles verzichten müssen, was wir bei Olympia gekannt und geschätzt haben“, dennoch sei es das Wichtigste, „dass die Athletinnen und Athleten ihre Olympischen Spiele und ihre olympischen Wettbewerbe ermöglicht bekommen“.
Beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) könne man nachvollziehen, dass es für die Japaner angesichts der angespannten Corona-Lage momentan eine Ausnahmesituation sei, sagte Schimmelpfennig, doch „die Spiele sind so organisiert, dass man Rahmenbedingungen schaffen will, mit denen diese Spiele mit gutem Verantwortungsbewusstsein durchgezogen werden können“.
Eine Impfpflicht für Athlet*innen und Trainer*innen in der deutsche Delegation gebe es weiterhin nicht, doch zum Beispiel das sportmedizinische Personal müsse geimpft sein, bestätigte Schimmelpfennig: „Diejenigen, die sehr eng und sehr kontinuierlich mit den Athleten zu tun haben und die über das gesamte Event, also über mehrere Wochen an diesen Schnittstellen fungieren, sollen die Athleten und Trainer nicht in Gefahr bringen. Daher ist es sehr wichtig, dass hier geimpfte Teilnehmer agieren.“