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November 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

New York (SID) Alexander Zverev gegen Novak Djokovic – im Halbfinale der US Open kommt es zum Duell, das die Tennisszene elektrisiert. Es geht um nicht weniger als Einträge in die Geschichtsbücher.

Olympiasieger gegen Grand-Slam-Rekordchampion, Serientäter gegen Tourdominator, Alexander Zverev gegen Novak Djokovic: Es ist angerichtet für das wohl spannendste Tennismatch des Jahres. Für den deutschen Topspieler geht es um den so ersehnten ersten Grand-Slam-Titel, für den serbischen Rekordsammler um ein ganz dickes Kapitel in den Geschichtsbüchern der Sportart. Die Rollenverteilung ist längst nicht mehr so klar wie noch vor Kurzem.

„Er ist der beste Spieler der Welt. Ich will genau so ein gutes Match wie bei den Olympischen Spielen nochmal zeigen und gewinnen“, sagte Zverev mit Blick auf das Halbfinal-Highlight am Freitag. Sein Viertelfinale hatte er überzeugend mit 7:6 (8:6), 6:3, 6:4 gegen den Südafrikaner Lloyd Harris für sich entschieden und sogar Kraft gespart. Djokovic musste in der Nacht zum Donnerstag beim 5:7, 6:2, 6:2, 6:3-Sieg in einer Neuauflage des Wimbledon-Finals gegen den Italiener Matteo Berrettini mehr kämpfen, bewies aber einmal mehr seine Nehmerqualitäten.

Das anstehende Duell in der Runde der besten Vier hat eine Vorgeschichte. Zverev, dem im Vorjahr in New York nur zwei Punkte zum Triumph im Finale fehlten, hat Djokovic vor rund einem Monat in Tokio den Traum vom „Golden Slam“ entrissen. In der wohl stärksten Form seiner Karriere hofft er nun auf den nächsten großen Coup: „Man muss gegen ihn perfekt spielen. Ich weiß, dass er Revanche will.“

Zumal für den 34 Jahre alten Serben noch immer die Chance auf den Kalender-Grand-Slam bleibt, den Triumph bei allen vier Majors des Jahres – ohne die Sahnehaube Olympiasieg. Das allein wäre ein Kunststück historischen Ausmaßes. Seit Rod Laver 1969 schaffte es kein Herrenspieler mehr, in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York innerhalb eines Jahres zu triumphieren. „Schon mit Rod Laver verglichen zu werden, ist wirklich eine Ehre. Ich versuche, daraus Kraft und Energie zu schöpfen“, sagte Djokovic.

Ihm fehlen nur noch zwei Siege, und die Motivation des Ausnahmeathleten aus Belgrad könnte nicht größer sein. Denn er würde sich mit dem Gewinn des Silberpokals in Flushing Meadows auch noch zum alleinigen Grand-Slam-Rekordsieger vor seinen langjährigen Rivalen Roger Federer und Rafael Nadal (alle 20 Titel) küren – und es ist genau das, was Djokovic will. Besser sein als die Besten, die unangefochtene Nummer eins, der GOAT – der Größte aller Zeiten.

Zverev trennt nicht weniger als eine Mammutaufgabe von einem möglichen Finale am Sonntag (22 Uhr/Eurosport) gegen den sehr starken Russen Daniil Medwedew oder den aufstrebenden Kanadier Felix Auger-Aliassime. Djokovic auf Hartplatz zu schlagen ist eine Höchstschwierigkeit. Dann auch noch drei Sätze gewinnen zu müssen, erschwert das Vorhaben zusätzlich. Der „Djoker“ scheint in Grand-Slam-Matches sieben Leben zu haben und ist kaum kleinzukriegen.

„Der große Unterschied ist, dass er immer einen Weg findet und nicht loslässt“, sagte Zverev, der bisher bei zehn Versuchen keinen Top-Ten-Spieler bei Grand Slams schlagen konnte: „Das ist extrem schwierig, über vier, fünf Stunden einen Weg zu finden, besser zu spielen als er.“ Und er fügte mit funkelnden Augen an: „Ich werde es versuchen.“