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Juli 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Köln (SID) Wichtige Frauenfußball-Fragen beurteilen männliche und weibliche Fans in Deutschland geschlechtermäßig völlig unterschiedlich. Diese Gesamterkenntnis arbeitete eine repräsentative Umfrage des Sport-Informations-Dienstes (SID) durch die Voting-Plattform FanQ heraus.

Schon hinsichtlich des grundsätzlichen Interesses traten bei der Befragung von 2146 Personen bei Frauen und Männern weit auseinanderdriftende Präferenzen zutage. Während 75,6 der Frauen großes bis sehr großes Interesse bekundeten, gaben bei den Männern nur 27,0 Prozent vergleichbare Aufmerksamkeit an und zeigten sogar 53,9 Prozent kaum bis gar kein Interesse an kickenden Damen.

Auch die Ablösung von Frauen-Traditionsvereinen durch Ableger von etablierten Männer-Klubs spaltet die deutschen Fans. Den in der Frauen-Bundesliga mit acht von zwölf Teams festzustellenden Trend begrüßen 50,3 Prozent aller Frauen, von den Männern finden diese Entwicklung hingegen nur 28,7 Prozent gut und sogar 43,4 Prozent ausdrücklich nicht gut.

Eine Verpflichtung der Männer-Bundesligisten zum Unterhalt einer Frauen-Abteilung lehnen 56,4 Prozent der männlichen Anhänger ab und begrüßen 72,9 Prozent der weiblichen Fans. Ein vergleichbares Bild ergab das Thema Frauen-Quote in Führungsetagen von Männer-Klubs: Fast drei von vier Frauen (74,4 Prozent) würden mehr weibliche Managerinnen bei den Bundesligisten begrüßen, was aber nur etwas mehr als ein Drittel der Männern (35 Prozent) ebenfalls unterstützen würde. Sogar 48,5 Prozent der Männer sprachen sich eindeutig gegen solche Konstellationen aus.

Deutlich einmütiger bewerten Angehörige beider Geschlechter die derzeitige Situation des Frauenfußballs in Deutschland. 94,2 Prozent der Frauen und immerhin 71,0 Prozent der Männern fänden eine stärkere Förderung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) etwa durch eine bessere Vermarktung der Frauen-Bundesliga wünschenswert. Für die Berichterstattung über den Frauenfußball sehen 70,3 Prozent der weiblichen Befragten und auch 61,2 der männlichen Umfrageteilnehmer einiges Verbesserungspotenzial.