Ulrich Franzen steht auch für die kommenden vier Jahre an der Spitze des Landessportbundes Sachsen (LSB). Die Delegierten des Landessporttags 2021 bestätigten den Dresdner am 02. Oktober in Leipzig für eine weitere Legislatur im Präsidentenamt der Dachorganisation des organisierten Sports sowie größten Bürgerorganisation im Freistaat.
Franzen wurde mit einer Mehrheit von 90,6 Prozent wiedergewählt. In weiteren Wahlen für das Präsidium bestätigten die Delegierten Angela Geyer (Zwickau, 96,1 %) für ihre dritte Amtszeit als Vizepräsidentin Sportentwicklung/Breitensport, den Vizepräsidenten Bildung/Umwelt Steffen Buschmann (Eilenburg, 93,9 %), Frank Detlef Mayrle (Leipzig, 98,9 %) als Schatzmeister sowie Rica Wittig (Zittau, 89,2 %) als Präsidiumsmitglied für Chancengleichheit. Zum neuen Vizepräsidenten Leistungssport wählten die LSB-Mitgliedsorganisationen Klaus-Ulrich Mau (Leipzig, 87,3%).
Daneben gewährte der Landessporttag dem bisherigen Präsidium einstimmig Entlastung und verabschiedete die Neufassung der Satzung.
Junge Mitglieder gewinnen und Ehrenamt stärken
Im ersten Teil des Landessporttages, den der LSB unter das Motto „Im SportVEREIN(t) gemeinsam bewegen“ gestellt hatte, blickte Franzen nicht nur auf die vergangenen vier Jahre zurück – und dies, wie er betonte, durchaus selbstkritisch – sondern formulierte auch Ziele für die bevorstehende Legislatur. Vorangestellt war dabei sein Dank an alle Delegierte und Mitgliederorganisationen, Vereine und ehrenamtlich Engagierten im sächsischen Sport für ihre immerwährende Einsatzbereitschaft und Solidarität. Denn auch wenn insbesondere die Corona-Krise den Sport in Sachsen unvorbereitet getroffen hatte und etwa die erfolgreiche Mitgliederentwicklung der vorangehenden Jahre abrupt stoppte sowie sich negativ auf den Breiten- wie Leistungssport ausgewirkt hat, „ist der organisierte Sport noch immer die größte Bürgerbewegung im Freistaat“, sagte Franzen.
Zudem haben „alle Mitgliedsorganisationen kontinuierlich bewiesen: dass ‚Wir sächsisch können‘! Unserer sehr positiven Mitgliederentwicklung bis 2017 haben wir drei weitere Erfolgskapitel hinzugefügt. Im Jahr 2020 konnten wir mit 676.126 Sportarttreibenden einen neuen Mitgliederhöchststand verzeichnen. Unglücklicherweise war es uns nicht vergönnt, die Früchte dieser Arbeit bis zum Ende dieser Legislatur zu ernten. Der gesamte Zuwachs von ca. 20.000 Sportarttreibenden wurde innerhalb eines Jahres zu Nichte gemacht“, sagte Franzen.
Die letzte Bestandserhebung des LSB Anfang 2021 ergab einen Stand von 656.189 Sportlerinnen und Sportlern in den Mitgliedsvereinen für das Jahr 2020. Dies entspricht einem Rückgang von 388 Mitgliedern in den vergangenen vier Jahren. Angesichts des massiven Verlustes im letzten Jahr sei eine Kernaufgabe für die Zukunft, dieser Entwicklung vor allem im Bereich der Kinder und Jugendlichen entgegenzusteuern. Hierfür bietet der sächsische Breitensport dank seiner positiven Entwicklung sowie zukunftsweisenden Orientierung und Ausrichtung der Vereinsangebote beste Voraussetzungen. Zugleich habe die Wiedergewinnung verloren gegangener Potenziale im ehrenamtlichen Engagement, Übungsleiterbereich und Kampfrichterwesen oberste Priorität.
Ein Novum für den Landessporttag stellte das digitale Abstimmungsverfahren via „votebox“ dar, welches nur einer von vielen Schritten ist, die es für den sächsischen Sport im Zuge der Digitalisierung zu beschreiten gilt. Exemplarisch wurde hier in den vergangenen Jahren speziell im Bereich Bildung bereits erfolgreich an der Weiterentwicklung der Lern- und Wissensplattform „SportCampus“ sowie dem LSB-Bildungsportal gearbeitet.
Grußworte und Dankbarkeit von Freistaat und DOSB
Mit einer Videobotschaft wandte sich auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer an die Teilnehmenden des Landessporttages. Er zeigte sich dankbar für die Unterstützung und das Miteinander in den vergangenen Jahren. „Ich wünsche mir, dass wir in eine Zeit gehen können, in der wir über positive Dinge sprechen können: Wie wir mehr Menschen für Sport begeistern können, über Erfolge und wie wir gemeinsam investieren können“, sagte er. Zudem sei er froh, den LSB als Partner zu wissen und wünsche sich weiterhin eine enge Zusammenarbeit.
Auch Sachsens Staatsminister des Innern Roland Wöller würdigte in seinem Grußwort den Zusammenhalt im sächsischen Sport und den LSB als verlässlichen Partner für den Freistaat Sachsen. Er verwies auf die umfangreiche Sportförderung des Landes – vor allem auch in Krisenzeiten, als den Vereinen schnelle Hilfen zur Verfügung gestellt wurden – und musste auch zugestehen, dass die Corona-Krise „Bremsspuren“ in der sächsischen Sportlandschaft hinterlasse habe. Dennoch sei er erfreut, dass keiner der Mitgliedsvereine im LSB Konkurs gehen musste. „Die letzten Monate haben gezeigt, dass wenn wir zusammenstehen, viel leisten können“, sagt er. Zugleich lobte er die gesellschaftliche Funktion des Sports. Für die Zukunft wünsche sich Wöller, dass die Begeisterten des Sports – auch unter entsprechenden Einschränkungen – wieder zusammenkommen können. Entsprechend betonte er, wie elementar der Landessporttag für die Kursbestimmung des Sports für Sachsen sei.
DOSB-Präsident Alfons Hörmann lobte in seiner virtuellen Grußbotschaft die Verlässlichkeit der Sachsen innerhalb des deutschen Sports und sprach von Teamgeist, Offenheit und Transparenz, die der Sport verkörpern und leben müsse. Angesicht der Herausforderungen infolge der Corona-Pandemie dankte er für das Durchhaltevermögen und das Engagement im sächsischen Sport. „Wenn wir alle gemeinsam in eine Richtung blicken und agieren, wird es gelingen, die sehr großen Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Dabei vertrauen wir als DOSB-Team auf die aktive Unterstützung aus Sachsen und ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen an anderer Stelle“, sagte er.
Ehrungen für langjähriges Engagement
Für ihr langjähriges Engagement im sächsischen Sport mit der Ehrenplakette des Landessportbundes Sachse ausgezeichnet wurden Wolfram Sperling (Sächsischer Schwimmverband), Tobias Roßberg (Landesruderverband Sachsen) sowie Christina Böhme (Oberlausitzer Kreissportbund). Die Ehrennadel in Gold erhielt Ulrike Becker vom Stadtsportbund Dresden für ihr fachkompetentes Engagement.
Der Landessporttag des Landessportbundes Sachsen tagt alle vier Jahre. Er ist das oberste Organ der größten sächsischen Bürgerorganisation. Der Landessporttag 2021 fand mit etwa 200 beteiligten Delegierten unter Einhaltung der 3G-Regel sowie entsprechender Abstands- und Hygieneregeln nach der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung im Congress Center Leipzig statt.
Das neue Präsidium des Landessportbundes Sachsen
- Präsident: Ulrich Franzen (Dresden)
- Vizepräsident Leistungssport: Klaus-Ulrich Mau (Leipzig)
- Vizepräsidentin Sportentwicklung/Breitensport: Angela Geyer (Zwickau)
- Vizepräsident Bildung/Umwelt: Steffen Buschmann (Eilenburg)
- Schatzmeister: Frank Detlef Mayrle (Leipzig)
- Präsidiumsmitglied für Chancengleichheit: Rica Wittig (Zittau)
- Vertreter*in der Landesfachverbände: MarioBielig (Landes- Musik- und Spielleutesportverband Sachsen e.V.), Olaf Leib (Box-Verband Sachsen), Ulrike Schöenfeld (Sächsischer Hockeyverband)
- Vertreter*in der Stadt- und Kreissportbünde: Steffen Fugmann (KSB Vogtland), Elke Müller (KSB Nordsachsen), Andreas Woda (KSB Leipzig)
- Vorsitzender der Sportjugend: Paul Werner (Dresden)
- Vertreter des Sächsischen Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes, des Gehörlosensportverbandes und von Special Olympics: Uwe Jahn (Sächsischer Behinderten- und Rehabilitationssportverband)
- Ehrenpräsident: Andreas Decker
- Generalsekretär: Christian Dahms
Quelle: sport-fuer-sachsen.de