Hamburg (SID) Francesco Friedrich: Gesperrte Autobahn, Polizei-Eskorte, abgeriegeltes Hotel – der Bob-Star erhält in China derzeit einen Vorgeschmack auf Olympia in Peking.
Die Laune bei Francesco Friedrich könnte besser kaum sein. Selbst auf dem Witz-Foto mit Gasmaske im hermetisch abgeriegelten Hotel sieht man noch das breite Lachen des Bob-Stars aus Sachsen. „Wir haben wahnsinnig viel Spaß hier – und geben Gas“, sagte Friedrich bei Facebook über das Training in China.
Seit gut einer Woche weilt Friedrich mit seinem Team in China, um sich auf die Olympischen Winterspiele in vier Monaten vorzubereiten. Dabei lernt der zweimalige Olympiasieger und Rekordweltmeister nicht nur die Bob-Bahn in Yanqing rund 90 Kilometer nordwestlich von Peking kennen, sondern erhält auch einen Vorgeschmack auf die Corona-Maßnahmen: gesperrte Autobahn, Polizei-Eskorte, abgeriegeltes Hotel, Trennwände auf den Tischen beim Essen und so weiter.
Knapp die Hälfte der 46 geplanten Trainingsfahrten haben Friedrich und Co. bereits absolviert, und der 31-Jährige könnte nicht beeindruckter sein. Die Chinesen hätten ein neues „Superlativ geschaffen“, schrieb er: „Erstmals komplett überdacht inmitten des Xiaohaituo-Gebirges ist sie sowohl fahrerisch als auch touristisch ein Highlight.“
In den 16 Kurven verteilt auf knapp 1,9 km Länge, die sich „wie ein chinesischer Drache sanft durch die Berge“ schlängeln, will Friedrich im Februar weiter Geschichte schreiben – in dem er seinen zweifachen Goldcoup von Pyeongchang wiederholt.
Längst nicht alle Athleten kommen wie Friedrich coronabedingt in den Genuss, im Vorfeld der Spiele die Arenen kennenzulernen. Umso wichtiger sei es, „eine Menge Erfahrungen zu sammeln“, um dann „top vorbereitet“ zurückzukehren.