Seit 1947 ist es im Dezember eine gute Tradition, dass der „Sportler des Jahres“ und die „Sportlerin des Jahres“ gekürt werden. Zur Premiere waren dies die Leichtathletin Marga Petersen und der Tennis-Graf Gottfried von Cramm. Während die Athleten ausgiebig gefeiert wurden, standen die Trainer im Abseits. „Die Sportler werden schon lange geehrt und stehen im Rampenlicht, aber die Trainer stehen im Schatten“, fiel Dietmar Günther auf. Deshalb wollte der Leistungssport-Referent dies ändern und erarbeitete 1996 eine Ehrung für Trainer. Damit übernahm der Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW) die Rolle des Pioniers. „Wir waren in Baden-Württemberg die Ersten, die die Arbeit der Trainer gewürdigt haben“, sagt Rainer Hipp voller Stolz.
Von der Idee zum Erfolgsmodell
Für den langjährigen LSVBW-Hauptgeschäftsführer ging es auch darum, die Rolle der Landestrainer darzustellen. Viele davon haben vor 25 Jahren diese Aufgabe für eine kleine Aufwandsentschädigung übernommen. „In der Öffentlichkeit waren die Rolle des Heim- und die des Bundestrainers bekannt“, sagt Hipp, „aber immer wieder wurden wir gefragt: Was macht ein Landestrainer?“ Staatssekretär Rudolf Köberle, der die erste Ehrung vornahm, sprach von einer „guten Idee“ und einem „wichtigen Signal für den Leistungssport in unserem Land“. Dies fand auch die Barmer-GEK, die von Anfang an als Partner dabei war. Dass die Idee auf fruchtbaren Boden gefallen war, hatte sich schon kurz nach der Ausschreibung gezeigt. 87 Bewerbungen waren beim LSVBW eingegangen. Keine leichte Aufgabe für die Jury, die neben sportlichen Erfolgen auch die Vorbildfunktion der Preisträger als Kriterium heranzog.
Erste Preisträgerin: Anka Hofmann
Als erste Preisträgerin wurde Anka Hofmann ausgezeichnet. Die Kanutin war und ist noch immer bei den Rheinbrüdern Karlsruhe als Trainerin tätig. In der Zwischenzeit ist sie zusätzlich noch Leistungssportkoordinatorin im Kanu-Verband Baden-Württemberg. „In zielstrebiger und kontinuierlicher Aufbauarbeit ist es ihr gelungen, in Karlsruhe zahlreiche Jugend- und Junioren-Rennmannschaften mit derzeit etwa 50 leistungssportbegeisterten Jugendlichen aufzubauen“, hieß es damals in der Laudatio, „neben der rein sportlichen Tätigkeit hat sich Anka Hofmann durch die besondere Einbindung der Eltern in den Trainings- und Wettkampfbetrieb sowie die Zusammenarbeit mit der Schule ihrer Athletinnen und Athleten ausgezeichnet.“
Doppelte Auszeichnung und Vater-Sohn-Preisträger
Nach Anka Hofmann wurden viele engagierte Trainer ausgezeichnet. Die Liste der Ausgezeichneten liest sich, quer über alle Sportarten und Disziplinen, wie das „Who is who“ der Übungsleiter. Einer findet sich sogar zweimal darauf: Peter Salzer. Der Wurf-Landestrainer, der unter anderen auch Paralympics-Sieger Nico Kappel betreut, wurde 2007 und 2016 ausgezeichnet. Ebenfalls einzigartig ist die Familie Maute. Manfred Maute führte seinen Sohn Dieter Maute zu fünf Weltmeister-Titeln im Kunstradfahren und erhielt 1997 die Ehrung. Sein Sohn trat nach seinem Studium der Sportwissenschaften seine Nachfolge an und bekam 2010 den Trainerpreis.
„Würdiger Rahmen“
Nicht nur die Arbeit der Trainer unterlag in den vergangenen 25 Jahren einer ständigen Weiterentwicklung, auch der Rahmen bei der Verleihung des Trainerpreises veränderte sich: „Schon mit dem Umzug ins Theaterhaus, der vom damaligen Leistungssportdirektor Günther Lohre initiiert wurde, haben wir einen entscheidenden Schritt getan“, sagt LSVBW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Derad. Seit mittlerweile zehn Jahren ist der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche der Partner beim Trainerpreis. „Seit wir im Porsche-Museum die Preise verleihen, findet dies in einem äußerst würdigen Rahmen statt.“
Quelle: www.lsvbw.de