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November 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Köln (SID) Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hat die erwartete Reform des Financial Fair Play (FFP) beschlossen. Das häufig kritisierte und oftmals unzureichend umgesetzte FFP wird ab Juni durch die Nachfolgeregelung der „Financial Sustainability“ (finanzielle Nachhaltigkeit) ersetzt.

Demnach dürfen die Klubs künftig nicht mehr als 70 Prozent ihrer Einnahmen für Transfers, Gehälter und Beraterhonorare ausgeben. Eine von vielen Seiten geforderte Gehaltsobergrenze wird es allerdings nicht geben. „Die Fußballindustrie hat sich geändert. Die Reform war nötig“, sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin: „Die neuen Regeln helfen uns, das Spiel zu schützen.“

Die von der Europäischen Klubvereinigung ECA mitentwickelten Richtlinien sollen in einem kontinuierlichen Prozess über drei Jahre eingeführt werden. Verstöße gegen die Regeln können von Geldstrafen bis Punktabzügen gehen. Der diskutierte mögliche Zwangsabstieg, beispielsweise von der Champions in die Europa League, wurde noch nicht beschlossen.

Die Deutsche Fußball Liga zeigte sich zufrieden. „Die neuen Regularien sind ein Kompromiss unter Berücksichtigung verschiedener europäischer Perspektiven, der die finanzielle Stabilität und die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Klubs stützt“, sagte Marc Lenz, Leiter Internationale Angelegenheiten der DFL. Er mahnte allerdings: „Die neuen Regelungen müssen nun konsequent umgesetzt sowie Vergehen konsequent sanktioniert werden.“

Eine Differenz zwischen den Einnahmen und Ausgaben soll ein externer Geldgeber zukünftig in einer Höhe von bis zu 60 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren ausgleichen dürfen. Bisher sind es 30 Millionen Euro über drei Jahre. Den vor allem von deutschen Klubs gefürchteten unbegrenzten Zufluss von Investorengeldern soll es somit nicht geben.

„Die neuen Regeln sollen sicherstellen, dass die Ausgaben besser zu kontrollieren sind, während gleichzeitig Investitionen gefördert werden“, hatte der ECA-Vorsitzende Nasser Al-Khelaifi zuletzt gesagt: „Die neue Regeln müssen einfach, fair, transparent und durchsetzbar sein.“

In der Vergangenheit erwies sich das FFP als anfällig, weil die Regeln umgangen werden konnten. Ernsthafte Strafen gab es bei Verstößen nur selten. Vorstandsboss Oliver Kahn vom deutschen Rekordmeister Bayern München sprach hinsichtlich der neuen Richtlinien von „einem Meilenstein“. Er hoffe, dass damit eine „leichte Bremse bei den Gehältern und Ablösesummen“ reinkommt.

„In diesem Prozess mussten sehr viele unterschiedliche Interessen berücksichtigt werden. Wichtig war und ist uns, dass es keine Freifahrtscheine für unseriöses Wirtschaften gibt“, hatte Fernando Carro, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bayer Leverkusen, auf SID-Anfrage gesagt: „Vor dem Hintergrund müssen und können wir als Bundesliga mit dem erzielten Kompromiss leben.“