sid

April 2024

Landessportbünde

Der Landessportbund Hessen (lsb h) kritisiert den Deutschen Städtetag für seine Empfehlung, Hallenbäder angesichts des drohenden Gasmangels zu schließen. Er unterstützt die Forderung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), dass ein Energie-Lockdown für den Sport unbedingt verhindert werden müsse.

Die Schließung von Schwimmbädern hatte der kommunale Spitzenverband in einem Schreiben an die Kommunen als „zentrale Maßnahme“ zur Energieeinsparung bezeichnet. „Die Schließung von Sportstätten darf nicht die Leitlinie unseres Handelns sein“, betont die neue lsb h-Präsidentin Juliane Kuhlmann. Sie sagt aber auch: „Alle gesellschaftlichen Bereiche müssen Verantwortung übernehmen – auch der organisierte Sport.“ In dieser schwierigen Lage sei es entscheidend, die Vereine durch eine entschlossene, differenzierte Herangehensweise beim Energiesparen gesamtgesellschaftlich einzubinden, meint Kuhlmann.

Die hessische Sportchefin warnt die Politik eindringlich davor, die Fehler aus der Corona-Pandemie zu wiederholen. Fehlende Sportmöglichkeiten und geschlossene Sportanlagen seien zulasten der gesamten Gesellschaft gegangen, insbesondere Kindern und Jugendlichen hätten unter der Schließung von Sportstätten sehr gelitten. Zudem habe der monatelange Bewegungsmangel erhebliche gesundheitsbeeinträchtigende Effekte. „Deshalb hat der Bund erst kürzlich ein 25-Millionen-Euro-Paket zur Stärkung des Sports beschlossen“, erinnert Kuhlmann und fügt hinzu: „Wir fordern die Politik deshalb auf, zu ihren Bekenntnissen zur Bedeutung des Sports zu stehen und den Sport zu schützen.“ Zudem betont Kuhlmann, dass der organisierte Sport beim Energiesparen eingebunden werden müsse. „Wir wollen selbstverständlich dabei helfen, diese gesamtgesellschaftliche Herausforderung zu meistern.“

Beim Thema Energiesparen spricht sich die hessische Sportchefin für ein breites Maßnahmenspektrum aus – von der Absenkung der Raumtemperaturen über eine energieeffiziente Anpassung der Lüftungstechnik bis hin zur Reduzierung der Wassertemperatur in Schwimmbädern und angepasste Nutzungszeiten für Vereins- und Schulsport. „Wir würden uns nicht über niedrigere Temperaturen in Hallen und Schwimmbädern beschweren“, unterstreicht Kuhlmann. Der organisierte Sport sei kreativ, robust und anpassungsfähig, solange man ihn nicht seiner Existenzgrundlage beraube. „Die Sportstätten müssen deshalb unbedingt offenbleiben“, sagt Kuhlmann. Dies sei auch deshalb so wichtig, damit Vereine Geflüchteten aus der Ukraine weiterhin Sportangebote anbieten könnten, die ihnen das Ankommen in Deutschland erleichtern. „Dieses Thema wird im aktuellen gesellschaftlichen Diskurs leider völlig außer Acht gelassen“, moniert Kuhlmann. Die hessische Sportchefin unterstützt darüber hinaus die Forderung des DOSB, der angesichts der Preissteigerungen direkte finanzielle Hilfen für Sportvereine von Bund und Land fordert.

Dass der Deutsche Städtetag erst kürzlich den Sport als „unverzichtbar für Lebensqualität und Zusammenleben in den Städten“ bezeichnete und ihn nun offensichtlich dem verzichtbaren Freizeitbereich zuordnet, irritiert die lsb h-Präsidentin sehr. „Gerade in Krisenzeiten ist Sport wichtig, weil er Menschen zusammenbringt und unsere Gesellschaft stärkt“, sagt Kuhlmann. Sie appelliert an den Deutschen Städtetag, in einen konstruktiven Dialog zu treten und nicht in undifferenzierten Aktionismus zu verfallen. „Wir sind jederzeit offen für Gespräche“, sagt Kuhlmann. Es gehe nun darum, gemeinsam tragbare und dennoch wirkungsvolle Lösungen und Kompromisse zu finden.

Die Pressemitteilung können Sie unten als PDF- und Word-Datei herunterladen.

Zur Pressemitteilung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gelangen Sie hier.

Quelle: www.landessportbund-hessen.de