Die aktuelle Energiekrise stellt den organisierten Sport sowie die Betreiber von Sportstätten, insbesondere die Kommunen, vor eine immer größer werdende Herausforderung. Innenminister Schuster hat sich mit dem Sport und den kommunalen Spitzenverbänden beraten. Der sächsische Sportminister traf sich in Dresden mit Vertretern vom Landessportbund (LSB), des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) und des Sächsischen Landkreistages (SLKT), um gemeinsam eine Krisenstrategie beim Sport zu beraten.

Alle waren sich einig: Der Bund hat auf diese Situation bislang nicht reagiert und auch in seinem dritten Entlastungspaket den Sport unberücksichtigt gelassen. Auch der Beschluss der Sportministerkonferenz, in dem deutschlandweit einheitliche Hilfen für den organisierten Sport und die Sportstättenbetreiber gefordert wurden, fand bislang kein Gehör.

Sportminister Armin Schuster: „Ich bin mir mit meinen Länderkollegen einig, dass jetzt der Bund gefragt ist, wenn es in dieser Krise um eine deutschlandweit einheitliche Unterstützung für den Sport geht. Um wirksam helfen zu können, brauchen wir Zahlen, Daten und Fakten, um die konkreten Auswirkungen der Energiekrise auf den Sport beurteilen zu können. Deshalb hat für mich jetzt zunächst die Erarbeitung eines sächsischen Lagebildes für den Sport oberste Priorität. Hier sind der LSB und SSG wichtige Ansprechpartner. Nur so kann dem Sport bedarfsgerecht und nicht nach dem Gießkannenprinzip geholfen werden.

Unabhängig hiervon werden wir die sächsischen Kommunen flankierend durch haushaltsrechtliche Erleichterungen unterstützen. Dies kommt ihnen gerade als Betreiber der Sportstätten zugute. Denn es wird maßgeblich dazu beitragen, die finanzielle Handlungsfähigkeit der Kommunen sicherzustellen. Damit wird der rechtliche Rahmen geschaffen, der es den Kommunen gestattet, weiterhin ihre Aufgaben auch im Sport zu erfüllen. Im Moment laufen hierzu die finalen Abstimmungsgespräche.“

LSB-Präsident Ulrich Franzen:

Ein wichtiger Aspekt muss sein, dass dem organisierten Sport in Sachsen nicht allein mit finanziellen Mittel geholfen ist, sondern es bedarf auch juristischer Lösungen. Dazu ist es auch nötig, dass bei den derzeit diskutierten Energiepreisbremsen auch gemeinnützige Vereine Berücksichtigung finden müssen. Unser sächsischer Sport ist selbstverständlich bereit auch seinen Beitrag zur Krisenbewältigung zu leisten, indem Einsparpotenziale und Eigenmittel auf den Prüfstand gestellt werden.

Was in der aktuellen Situation leider erschwerend hinzu kommt ist, dass gemeinnützige (Sport)Vereine – aus rechtlicher Sicht – nur sehr eingeschränkt Rücklagen bilden dürfen, und die bestehenden Rücklagen wurden häufig in der Corona-Krise bereits aufgebraucht.“

Landrat Henry Graichen,
Präsident des Sächsischen Landkreistages: „Wir brauchen ein Gesamtkonzept zur Entlastung der Bürger, der Vereine und der Wirtschaft. Ein Flickenteppich wird uns nicht helfen, durch diese Krise zu kommen. Die Entlastungspakete des Bundes müssen anders als bisher am Kern des Problems ansetzen und auch den Sport mit in den Blick nehmen, denn dieser erfüllt eine zentrale gesellschaftliche Funktion in den Gemeinden, Städten und Landkreisen, die wir insbesondere aber nicht nur in dieser Krisenzeit stärken müssen.“

Oberbürgermeister Bert Wendsche,
Präsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetages: „Wir erwarten ein Gesamtkonzept des Bundes und der Länder, wie alle Bereiche des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens durch diese Krise geführt werden könnten. Dafür sind eine Bestandsaufnahme und ein ebenso entschlossenes wie zügiges Handeln des Bundes und der Länder erforderlich. Der Sport, vom Breitensport bis zum Spitzensport, muss ein wichtiger Bestandteil dieses Gesamtkonzepts sein.“

Quelle: www.sport-fuer-sachsen.de