sid

April 2024

Landessportbünde

Frauen fit für Führungsaufgaben machen: Dieses Ziel verfolgt der Landesausschuss für Gleichstellung des Landessportbundes Hessen (lsb h). Eine zentrale Säule ist das Mentoring-Programm, das im Februar kommenden Jahres zum vierten Mal startet. Es soll Frauen in ihrer Persönlichkeit stärken und ihnen die Selbstsicherheit geben, Führungsaufgaben in Sportvereinen, -kreisen oder -verbänden gewachsen zu sein. Im Mittelpunkt steht der regelmäßige Austausch mit einer Mentorin, die bereits Erfahrungen auf Leitungsebene gesammelt hat. Sie begleitet ihren Mentee während des einjährigen Programms intensiv in ihrer Entwicklung, gibt regelmäßig Rückmeldungen und Ratschläge. Anmeldungen sind bis zum 30. November möglich – online über folgende Website:yourls.lsbh.de/mentoring.

„In unseren Verbänden und Vereinen gibt es viele Frauen, die führen können, aber bislang im Hintergrund agiert haben“, sagt lsb h-Präsidentin Juliane Kuhlmann. Sie weiß, dass Frauen in Führungspositionen im organisierten Sport weiterhin deutlich unterrepräsentiert sind. „Es wurden in den vergangenen Jahren Entwicklungen angestoßen. Tatsache ist aber auch, dass deutschlandweit betrachtet nicht einmal jeder fünfte Verein eine Vorsitzende hat. Und in unseren Sportkreisen ist nur jedes vierte Vorstandsmitglied eine Frau“, berichtet Kuhlmann und schiebt nach: „Ein starkes Sportsystem zeichnet sich auch dadurch aus, dass Frauen in Führungspositionen Verantwortung übernehmen und ihre Talente entfalten können.“ Das Mentoring-Programm sei vor diesem Hintergrund sehr wichtig und setze die richtigen Schwerpunkte. „Die Mischung aus persönlichkeitsstärkenden Seminaren und begleitenden Austausch mit einer Mentorin halte ich für den richtigen Weg“, so Kuhlmann.

Das Mentoring-Programm wird am 11. Februar mit einer Auftaktveranstaltung in der Sportschule in Frankfurt starten. Es folgen mehrere ein- oder zweitägige Seminare, in denen unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. Die Teilnehmerinnen setzen sich unter anderem damit auseinander, wie die Zusammenarbeit im Team gelingt. Oder wie sie überzeugend präsentieren und rhetorische Mittel effektiv einsetzen können. Zudem werden den Teilnehmerinnen in einem Wochenendseminar umfassende Kenntnisse zu Strukturen im organisierten Sport vermittelt, die in Führungspositionen zwingend erforderlich sind.

Das Programm wurde in den vergangenen Jahren stark nachgefragt und von vielen Teilnehmerinnen sehr gelobt. „Die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Gerade den Erfahrungsaustausch empfinden die Teilnehmerinnen als wertvoll“, freut sich Programmleiterin Dagmar Schmitt-Merkl und ergänzt: „Mentorinnen und Mentees können sich über das Programm ein Netzwerk aufbauen, von dem sie in der Praxis bei kleinen und großen Problemen profitieren können.“ Zudem ist Schmitt-Merkl davon überzeugt, dass durch das Mentoring-Programm das Ehrenamt im organisierten Sport nachhaltig gestärkt werden könne. „Wenn starke Frauen in von Männern dominierte Vorstände stoßen, entsteht Reibung, weil es plötzlich neue Sichtweisen gibt. Und das ist eine wichtige Basis für Weiterentwicklung.“

Quelle: www.landessportbund-hessen.de