Berlin (SID) Laura Ludwig ist nach ihrer Babypause zurück auf dem Feld. Mit Louisa Lippmann will sie in Kapstadt wieder angreifen.
Laura Ludwig kann es kaum erwarten. Unzählige Beachvolleyball-Turniere hat sie schon gespielt, große Erfolge gefeiert – und dennoch packt die Rio-Olympiasiegerin vor ihrem Comeback die große Aufregung. „Ich werde tierisch nervös sein und mir vorher in die Hose machen“, sagte die 36-Jährige scherzhaft der Bild, „aber nicht aus Gründen des Beckenbodens.“
Denn Ludwig greift wieder an, in Kapstadt bestreitet sie ihr erstes Turnier (3. bis 6. November) nach der Babypause. Nicht einmal ein halbes Jahr liegt die Geburt ihres zweiten Sohnes Lenny zurück, nun soll auf der internationalen Tour laut Ludwigs neuer Partnerin Louisa Lippmann der „Startschuss“ für das Team fallen, das hohe Ambitionen hat.
Das große Ziel: Die Qualifikation für Olympia 2024 in Paris – es wären Ludwigs fünfte Sommerspiele. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg für das Duo „LLLL“.
Während Ludwig zur alten Form zurück will, geht es für die ehemalige Hallen-Nationalspielerin Lippmann darum, weiter Erfahrung im Sand zu sammeln. Im Sommer hatte die fünfmalige „Volleyballerin des Jahres“ das bereits an der Seite von Ludwigs Gold-Partnerin Kira Walkenhorst bei der EM in München getan.
Die Chance, dank einer Wildcard nun in Kapstadt erstmals gemeinsam antreten zu können, ließen sich die beiden nicht entgehen. Auch wenn Ludwig eigentlich „im Kopf hatte, erst nächstes Jahr wieder zu starten“, wie die Ex-Weltmeisterin dem SID erklärte.
Doch das Turnier in Südafrika ist wie das nächste geplante Event in Ägypten (17. bis 20. November) eine gute Möglichkeit, „um uns als Team zu finden und zu sehen, wie wir in Stresssituationen miteinander umgehen“, sagte Ludwig.
Das Duo sei „noch in der Honeymoon-Zeit“, sagte sie im Gespräch mit der Bild. Bei dem Turnier stehen die Ergebnisse deshalb nicht im Vordergrund, denn: „Wir werden bei Weitem nicht da sein, wo wir in zwei Jahren sein wollen.“
Hinzu kommt, dass Ludwig und Lippmann erst seit rund drei Wochen mit Bundestrainer Martin Engvik zusammenarbeiten. Auch der Norweger betonte, dass „wir nicht zu 100 Prozent für das Turnier bereit sind“.
Das Potenzial der beiden sei aber „super groß“, deshalb zweifelt der Coach auch nicht daran, dass der Traum von Olympia in Erfüllung gehen kann: „Wenn wir nicht denken würden, dass das möglich ist, würden wir das alles gar nicht erst machen“, sagte Engvik dem SID. Durch den verkürzten Olympia-Zyklus sei das aber „sicher eine Herausforderung“.
Ludwig freut sich nun erst einmal darauf, „dass wir in Kapstadt die Chance nutzen können“, als neu formiertes Duo bereits so früh ein Turnier zu spielen: „Ich merke ein richtiges Kribbeln in meinem Bauch.“